Das Anwesen in Moos 1, früher Hs.Nr. 82

 

von Claudia Heigl

 

 

Das Grundstück mit der Fl.Nr. 655 a und b gehörte ursprünglich zum Gerstl-Hof Hs.Nr. 11 in Steinach (später Haimerl, Brunnenweg 1).
Der 76 Tagwerk große Hof  geht 1871 an die Immobilienhändler Simon Mai und Rafael Hoechstetter und wird von den beiden zertrümmert.
1872 kaufen Rupert und Barbara Bemmerl die verbliebende Hofstelle in Steinach mit 37,57 Tagwerk Grund. Als die Bemmerl's 1873 den Rest des Gerstl-Hofes weiterverkaufen, behalten sie 1,7 Hektar vom Moosgrundstück zurück.

 

 

fo stei 763

Das Anwesen Früchtl in Moos aufgenommen ca.1956
Bild: Familie Früchtl

 

Am 17.09.1879 erwirbt Joseph Schmitzberger von Oberhof das zurückbehaltene Grundstück in Moos von den Bemmerls und errichtete hierauf einen Wohnhaus. Er ist mit der Bauerstochter Maria Anna Hien vom Berghof verheiratet. Sie ist eine Tochter des lebenslustigen Berghofbauern Martin Hien, der den großen Berghof zertrümmerte.
Anna bringt einen ledigen Sohn, Martin Hien, mit in die Ehe, der 1891 das Gütl übernimmt.

 

 Schmitzberger Hien Besitzer

 

 

Martin Hien vermählt sich mit Rosina Gstettenbauer von Haid bei Niederwinkling und kauft noch Grund dazu. Nach dem Tod von Rosina Hien erben der Ehemann Martin Hien und die sechs Kinder Martin, Theodor, Rosina, Maria, Karolina und Ottilie das Anwesen.

Im Juli 1925 wird das Gütl von der Erbengemeinschaft an Johann und Anna Kulzer verkauft.

Im Dezember 1925 erwirbt Alois Früchtl das Anwesen, dessen Nachfahren noch heute dort anzutreffen sind.

 

 

Fruechtl Besitzer

 

 fo stei 933

Alois und Berta Früchtl mit Tochter Ottilie
Bild: Familie Früchtl

 

 

 

 

Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17 / 42 - 7 und 17 / 42 - 11

Auf der Spek

alte Hs.Nr. 23 1/2, heute Spitalweg 2

 

von Claudia Heigl

 

 

Folgt man der Straße zwischen Bärnzell und Wolfsberg, liegt etwa auf der Hälfte der Strecke der idyllisch gelegene Einödhof „Spek“. Das Anwesen liegt direkt an der Gemeindegrenze zu Ascha.

 

fo wolf 189 1

aufgenommen im März 2022
Bild: Claudia Heigl

 

Ursprünglich war dies ein Waldgrundstück, dass an das sog. „Niedersteiningerfeld“ angrenzte.  Das „Spekhölzl“ gehörte zum Wirtsanwesen in Wolferszell. Der Name kommt von dem „speckigen“ Lehmboden, der dort im Umfeld zu finden ist. Die Wolferszeller Hafner hatten jahrhundertelang das Recht am nahegelegenen Wolfsberg ihren Tegel zu stechen1, der sich für ihre Töpferwaren hervorragend eignete.

Nach dem Verkauf des Wirtshauses, im November 1852 an Johann und Anna Loichinger, wurde dieses Grundstück vom ehemaligen Wirt Josef Schreiber an eine Theresia Sax veräußert, die den Wald rodet und dort Gebäude errichtet.

 

Steinach 187b 1867

Das neue Anwesen auf der Spek
Quelle: Vermessungsamt Straubing, Ortsplan von Steinach Nr. 187b

 

 

Im Umschreibeheft zum Urkataster2 wird das Anwesen 1859 wie folgt beschrieben: „Wohnhaus, Stall, Stadl, Schupfe unter einem Dache und Hofraum
Die Gründung der Hofstelle dürfte also in den Zeitraum zwischen 1853 und 1859 fallen.
Das Anwesen erhält die neue Hausnummer 23 ½ und kommt zur Steuergemeinde Agendorf, zu dem auch Wolferszell gehört.

 

fo wolf 188

Das Haus vor der Renovierung um 1972
Bild: Familie Waubke/Heusinger

 

 

In den nächsten hundert Jahren folgen 18 Besitzer auf dem Anwesen3. Abseits vom Dorf hatten sie ein bescheidenes Einkommen.

31.08.1860: Laschinger Wolfgang durch Kauf von 13,33 Tagwerk um 3.500 Gulden

11.10.1861: Wiesenbacher Peter durch Kauf von 9,94 Tagwerk um 3.500 Gulden
Die Familie hat kein Glück auf der Spek. Peter Wiesenbacher stirbt im Alter von 58 Jahren am 22.09.1864 an Magenkrebs. Die kleine Tochter Katharina erleidet am 11.10.1865, im Alter von drei Jahren, tödliche Brandwunden und schließlich wird das Anwesen 1866 versteigert.

 Versteigerung 1866Beilage zum königl. Bay. Kreis-Amtsblatte von Niederbayern Nr. 21 vom 10.03.1866

 

05.05.1866: Auer Joseph steigert das Anwesen mit 10,86 Tagwerk um 2.375 Gulden

25.08.1866: Auer Johann Nepomuk übernimmt es zum Anschlag von 1.000 Gulden

18.02.1867: Gerl Johann Georg von Hirschkofen kauft es mit 20,86 Tagwerk um 2.400 Gulden. Am 22. September des gleichen Jahres heiratet er Maria Eisenschink von Zinzenzell

18.05.1869: Zimmermann Christoph durch Kauf um 2.798 Gulden

22.06.1869: Neumaier Maria durch Kauf um 2.900 Gulden

01.06.1870: Foierl Kreszenz, Johann, Helena, Jakob, Xaver und Barbara durch Kauf von 10,86 Tagwerk um 2.300 Gulden

22.10.1870: Fischer Johann und Walburga durch Kauf um 3.000 Gulden

15.03.1873: Hölzl Bruno durch Kauf um 3.050 Gulden

03.05.1876: Kiendl Rupert und Maria durch Tausch ihres Anwesens Nr. 7 in Perkam

05.02.1879: Holzapfel Josef und Theres durch Tausch ihres Anwesens Nr. 92 1/3 in Lintach

29.07.1909: Holzapfel Joseph jun. und Anna durch Übergabe von 10,86 Tagwerk zum Anschlag von 9.600 Mark

14.09.1909: Groß Franz und Anna durch Kauf um 6.900 Mark

Am 16.01.1915 kaufen Hierl Alois von Schönstein und seine Ehefrau Margaretha, geb. Kargl den Hof um 8.000 Mark. Sieben Monate später muss der Ehemann in den Krieg ziehen.
Als Alois im Alter von knapp 36 Jahren am 14.05.1918 in Frankreich/Monchy fällt, verkauft die Witwe vier Monate später den abgelegenen Hof und zieht mit ihren drei Kindern weg.

 

Die neuen Eigentümer sind Karl Schuster dessen Ehefrau Cäcilia, geb. Stumhofer.
Karl Schuster stammt von Steinach Hs.Nr. 70 ½ (heute Hafnerstr. 17), wo er seit seiner Heirat (30.05.1911) mit seiner stetig wachsenden Familie gewohnt hatte.
Von ihren vier Söhnen, die das Erwachsenenalter erreichen, sterben drei vor ihren Eltern:
- Karl (1912-1942), Maurermeister, fällt im 2. Weltkrieg
- Joseph (1914-1954), verunglückt als Lokführer tödlich
- Franz Xaver (1924-1944), fällt im 2. Weltkrieg
Der vierte Sohn, Fritz Schuster (1918-1987), macht sich 1950 sich mit einem KFZ-Betrieb in Rotham selbständig.
1952 verkaufen Karl (1880-1961) und Cäcilia (1887-1974) ihr Anwesen auf der Spek und ziehen zu ihrem Sohn nach Rotham.

 

1952 - 1958: Foitik Friedrich und Emilie

 

Am 09.04.1958 kaufen Feldmer Wolfgang und Maria, geb. Kilger das Anwesen auf der Spek.

 

fo wolf 187

 Das bereits renovierte Haus mit dem Nebengebäude
Bild: Familie Waubke/Heusinger

 

 

 

Der Kreis schließt sich

1972 erwirbt die Hofstelle Familie Waubke aus München.
Die Familie renoviert das verfallene Haus während der nächsten 10 Jahre und nutzt es als Ferienhaus.

Sohn Martin Waubke richtet sich ab 1990, nach Abschluss seiner Töpfer-Meisterprüfung, eine eigene Werkstatt auf der Spek ein.
Im Zusammenhang der Trennung von Klaus und Barbara Waubke, kaufen ihnen im Jahr 1994 Sohn Martin und seine spätere Ehefrau Katharina Heusinger das Anwesen ab.

Im Jahr 1999 wird die Scheune abgerissen und an dieser Stelle werden die beiden Werkstätten mit Ausstellungsraum neu gebaut.
Er und seine Frau Katharina Heusinger, ebenfalls eine Töpfer-Meisterin, betreiben zusammen eine Werkstatt mit Laden. Sie geben Töpferkurse und veranstalten Ausstellungen.

 

 werkstatt spek waubke heusinger

"Keramik auf der Spek"
Werkstätten mit Ausstellungsraum
Bild: Familie Waubke/Heusinger

 

Steinach und Wolferszell hatten eine jahrhundertlange Tradition im Hafnergewerbe, die einzigartig in der Gegend ist.
Wie es der Zufall will, kamen mit Martin Waubke und Katharina Heusinger wieder zwei Vertreter dieser Handwerkszunft in die Gemeinde und führen diese jahrhundertalte Tradition fort.

 

 keramik auf der spek

 Katharina Heusinger und Martin Waubke
Werkstätten mit Ausstellungsraum (Eingang Straßenseite)
Bild: Familie Waubke/Heusinger (aufgenommen von Jamal Sefanie Khalil)

 

 

 

1 StaLa, Rentkastenamt Straubing B38, Sal- und Urbarsbuch des Rentkastenamts Straubing, Band II 1579-1807, fol. 149, 150, 156
2 StA Landshut, Umschreibeheft zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1859 – 1894, Sig. 17/2-10
3 StA Landshut, Umschreibeheft zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1894 – 1960, Sig. 17/2-14
Mdl. Mitteilung von Martin Waubke und Katharina Heusinger.

 

Das ehemalige Hausmeisterhäusl Hs.Nr. 36

- später Schlossbrennerei

 

1583/1623/1641: Das Haus und Gärtl neben dem Hofgarten - 1760: Hausmeister Häusl - 1808: Egginer Hof Hs.Nr. 1 - ab 1838: Hs.Nr. 36

 

 

von Claudia Heigl

 

 

An der Stelle der 1905 errichteten Schlossbrennerei, direkt neben der alten Schlossscheune, stand ursprünglich ein kleines Häusleranwesen, das sog. "Hausmeisterhäusl".

1880 wurde auf der Wiese, die ursprünglich als Bleichgarten diente und auf der auch das Waschhaus stand, die Schlossscheune errichtet.

 

Uraufnahme

 Die Uraufnahme aus dem Jahr 1827 mit der Gegenüberstellung des Baubestandes von 2022
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

 

1583 wird es als „Haus und Gärtl neben dem Hofgarten“ bezeichnet in dem der Amtmann wohnt.

1623 dürfte der Zimmermann Georg Khirmair in dem Haus gewesen sein, dass mit 4 Pfund Regensburger Pfennige bewertet wird.

1641 finden wir darin die Tagelöhnersfamilie Schreiner Johann und Maria, die das Erbrecht auf dem Häusl besitzen.
Die Taufen von drei Kindern wird im Taufbuch von Steinach verzeichnet. Bei den ersten beiden Kindern ist der churfürstliche Mautner Martin Wagner von Bogen Taufpate.
- Martin (*23,02,1643)
- Valentin (*10.02.1647)
- Christopher (*21.09.1648)


Als nächster bekannter Besitzer wird im  Hofanlagsbuch von 1752 ein Stephan Eginger als Besitzer genannt1. Er dürfte identisch sein mit dem Kramer Stephan Echinger auf dem Hs.Nr. 56.

 

1760 ist es im Besitz von Jakob Eginger. Hier wird es auch als "Hausmeisterhäusl" bezeichnet2.
Der Schneider ist mit Katharina Rösl von Rammersberg verheiratet. Aber der junge Ehemann stirbt bereits mit 24 Jahren und die Witwe heiratet in zweiter Ehe den Weber Georg Trägl. Neben dem Sohn Jakob aus erster Ehe, bringt Katharina nochmals vier Kinder zur Welt:
- Andreas Trägl *29.11.1762
- Johann Georg Trägl * 31.07.1765
- Apollonia Trägl *26.03.1769 heiratet 1794 Johann Georg Billinger, Schuster in Steinach Nr. 47
- Walburga Trägl heiratet 1795 Lorenz Raith, Weber in Steinach Nr. 37

Georg Trägl heiratet nach dem Tod von Katharina Trägl 1798 die verwitwete Nachbarin und Hebamme Magdalena Riederer und zieht in das Nachbarhaus Nr. 37 (August-Schmieder-Str. 23, heute Schreinerei Laumer-Bierl), dass später seine Tochter Walburga und deren Ehemann Lorenz Raith erben.

 

Ca. 1783 übernimmt Sohn Jakob Echinger aus erster Ehe das kleine Häusleranwesen und heiratet die Zimmermannstochter Anna Maria Zelker von Steinach.
Das Ehepaar hat zwei Kinder:
- Sebastian *1784
- Anna Maria *1790 heiratet 1823 den Häusler Johann Neuberger auf dem Berghof Nr. 2

 

 

 


Am 10. Oktober 1809 übernimmt Sohn Sebastian Echinger das Anwesen, welches mit einem Wert von 200 Gulden veranschlagt wird. Er heiratet die Häuslerstochter Katharina Holzer von Steinach, deren drei Kinder das Säuglingsalter nicht überleben.

 

 Echinger Besitzerfolge 36

 

 

Am 11.06.1851 verkauft das kinderlose Ehepaar das kleine Anwesen um 725 Gulden an Joseph Simmel, einem Häuslerssohn von der Schwemm bei Wiesenfelden. Der heiratet vier Tage später Franziska Gütlhuber von Kasparzell.

 

 

fo stei 123 Das Haus teilweise aus Stein und teilweise aus Holz erbaut wurde 1905 abgerissen.
Bild: Nachlass Ludwig Niggl, Archiv für Heimatgeschichte Steinach

 

 

Das Ehepaar Simmel bekommt fünf Kinder, von denen drei das Erwachsenenalter erreichen:
- Franz Xaver *1853, Hoferbe
- Helena 1856-1902 heiratet 1881 Johann Kürzinger von Woppmannszell, 1884-1907 Häusler in Steinach und ab 1910 Gütlerseheleute in Münster
- Joseph 1865-1890, war Bräugehilfe in Steinach und starb im Alter von 24 Jahren an einem Lungenleiden.

 

Am 18.09.1884 übernimmt der älteste Sohn Franz Xaver Simmel an Anwesen von seinen Eltern. Zwei Jahre später heiratet er die Gütlerstochter Maria Eyerer von Gschwendt.
Maria Simmel bringt fünf Kinder zur Welt:
- Helena *1887 heiratet 1913 Gottfried Huber, Schmied in Rettenbach b. Deggendorf
- Franz Xaver *1888, Hoferbe des neuen Anwesens
- Johann Baptist 1890-1965, erlernt das Sattlerhandwerk und macht sich als Sattlermeister in Steinach Nr. 94 ansässig
- Maria 1891-1968, ist zunächst als Küchenmädchen und ab 1927 als selbständige Köchin im Neuen Schloss Steinach bis 1930 tätig. Nach der Stilllegung des Neuen Schlosses wird sie Köchin in München.
- Josef 1893-1917, fällt im Ersten Weltkrieg mit 23 Jahren in Frankreich

1895 stirbt  Maria Simmel mit 33 Jahren an einer Lungenentzündung und hinterlässt fünf Kinder im Alter zwischen acht und eineinhalb Jahren. Der Witwer heiratet nicht erneut.

 

 

fo stei 123 2

 Familie Simmel 1905 vor dem ihrem Anwesen.
Bild: Nachlass Ludwig Niggl, Archiv für Heimatgeschichte Steinach

 

 

 

 

Simmel Besitzerfolge 36

 

1904 bietet der Gutsverwalter Ludwig Niggl - im Auftrag des Schlossherrn August von Schmieder - Franz Xaver Simmel an, sein Anwesen zu kaufen. Er soll dafür nicht weit entfernt an anderer Stelle (Hs.Nr.33, heute August-Schmieder-Str. 18) ein Grundstück bekommen, auf dem ein neues Haus errichtet wird. Der Familienvater willigt ein und die Familie ist noch heute dort ansässig.

Die alten Gebäude werden 1905 abgerissen und an dieser Stelle die neue Schlossbrennerei und eine Werkstatt errichtet.

 

 

 

1 BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 248 Hofmark Steinach 1752
2 BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 514 Hofmark Steinach 1760

Weitere Quellen:

Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
StA Landshut, Grundsteuerkataster Bd. 17/42-4, Umschreibehefte Steinach 1843 - 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster Bd. 17/42-5, Umschreibehefte Steinach 1859 - 1906
BZAR, Pfarrmatrikel Steinach
Niggl Ludwig, Die Geschichte von Schloßgut und Dorf Steinach 1904 - 1956


 

 aktualisiert: 25.04.2025

 

 

 

 

Der ganze "Ammonhof" Hs.Nr. 26 - heute Mandl

in Pellham

 

 

von Claudia Heigl

 

 pellham 07112020 11

Das Mandl-Anwesen im November 2020
Bild: Claudia Heigl

 

 

Im Liquidationsprotokoll von 1838 wird der Hof als "Ammonhof" bezeichnet. Der Name leitet sich von dem Adelsgeschlecht "von Ammon" ab (Hofmarksherren zu Au und Rattiszell), in dessen Eigentum der Hof Anfang des 18. Jahrhunderts war.

 

 

uraufnahme pellham

Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

1444 werden zwei Bauern in Pellham erwähnt – Hartweig von Pellham und Otto Preitenweiter. Wer von diesen beiden auf welchem Hof saß, lässt sich jedoch nicht feststellen.

15291 gibt ein Sigmund Babst 16 Pfund Pfennige als Wert für seinen Hof an. Er zahlt dafür 4 Schilling 8 Pfennig Steuer.
Von ihm dürfte auch der Name „Paßer Hof“ herkommen, wie der Hof im Hofanlagsbuch von 1760 genannt wird.

1579 hat ein Wolf Permayr auf dem Hof das Leibrecht2 und 1587 wird ein Veit Hien als Bauer auf dem Hof genannt3.

Wie auch der Nachbarhof dürfte der Hof von den schwedischen Soldaten im 30jährigen Krieg geplündert worden sein und seine Bewohner sind entweder vertrieben oder getötet worden.

1644 wird der Hof wieder von Walburga und Konrad Rimmerl bewirtschaftet, die im September ihre Tochter Anna in der Steinacher Pfarrkirche taufen lassen.
Nach dem dritten Schwedeneinfall und dem katastrophalen Winter 1648/1649 müssen die beiden ihrem Grundherrn und Straubinger Oberrichter Dr. Christoph Sigersreiter einen Schuldschein über 300 Gulden unterzeichnen. Das Geld ist für das Leibrecht, aber auch für den Aufbau und die Neuansaat4. Im Mai 1650 ist nochmals die Taufe des Sohnes Michael in den Kirchenbüchern verzeichnet, dann verliert sich die Spur der Familie. Wahrscheinlich schafften beide nicht mehr den Hof zu halten und suchten woanders ihr Glück.
Nach dem 30jährigen Krieg war Niederbayern ausgeblutet und es war auch für die Grundherren schwer, geeignete Bauern für ihre Höfe zu finden.

 

Rimmerl

 

Erst mit Mathias und Barbara Deblinger kommt ab 1664 wieder Leben auf den Hof.
Mathias Deblinger hat mit der verwitweten Barbara Bielmeier von Falkenstein bereits eine vorehelich geborene Tochter Maria (*09.08.1640 in Gschwendt), bevor sie 1641 in Steinach den Bund fürs Leben schließen.
Ab 1654 finden wir beide als Bauerseheleute in Unterparkstetten. Am 7. April 1664 erhalten sie das Leibrecht zusammen mit ihren Kindern Jobst und Magdalena auf den Pellhamer Hof von Dr. Christoph Sigersreiter verliehen und schulden ihm hierfür 300 Gulden5, Das Paar bekommt nochmals acht Kinder:
- Benedikt (*ca. 1658) wird 1692 Söldner in Wolferszell Nr. 5 und später Hofbauer im Schloss Steinach
- Magdalena (*ca. 1659) wird die Hoferbin in Pellham
- Jodokus (Jobst (*1659) heiratet 1686 die Bauerswitwe Ursula Rothamer, geb. Kratzer von Steinach Nr. 27 (heute Bachner-Hahn)
-  Elisabeth heiratet 1683 den Bauerssohn Christoph Söldner von Bärnzell u. 1686 den Bauern Paul Käpel von Bärnzell
- Margaretha (*1663) weiterer Lebensweg unbekannt
- Kunigunde (*1665) stirbt mit neun Jahren
- Ursula (*1666) heiratet 1692 den Einwohner Johann Diez von Steinach
- Ursula (*1668) heiratet 1696 Wilhelm Stelzer

 

Den Hof übernimmt 1679 Tochter Magdalena, auf die auch das Leibrecht des Hofes geschrieben worden war. Sie heiratet den Bauerssohn Wolfgang Wirth von Steinach.
Die junge Bäuerin stirbt bei der Geburt ihres zweiten Kindes und der Witwer vermählt sich mit der Rothamer Bauerstochter Margaretha Hien, deren Eltern vier Jahre später auch den Nachbarhof kaufen.
Wolfgang Wirth stirbt ebenfalls jung und Margaretha vermählt sich zunächst mit dem Bauerssohn Georg Prem vom Kindlasberg. Als dieser mit knapp 29 Jahren nach zweijähriger Ehe stirbt, geht sie eine dritte Ehe mit einem Johann Gmeinwieser ein.
Als Margaretha Gmeinwieser mit 44 Jahren stirbt, heiratet der Witwer Magdalena Deblinger von Steinach Nr. 28. Sie ist die Enkelin des ersten Hofbesitzers Mathias Deblinger. Die Kinder ihrer Vorgängerin – zwei aus der Wirth-Ehe und ein Sohn aus der Prem-Ehe werden abgefunden.

Den Hof übernimmt Sohn Joseph Gmeinwieser, der sich mit der Rothamer Bauerstochter Magdalena Rothamer verheiratet.

 

Deblinger

 


Der Hof geht 1776 an die Tochter Katharina, die eine Ehe mit dem Bierbrauerssohn Franz Hilmer von Kirchroth eingeht. Der junge Bauer stirbt jedoch bereits im Oktober 1782 mit 36 Jahren und Katharina heiratet vier Monate später den Bauerssohn Johann Jakob Bachl von Trudendorf.
Katharina bringt neun Kinder zur Welt:
- Sohn Franz Hilmer (*1782) aus erster Ehe heiratet 1815 die Bauerswitwe Elisabeth Unger von Steinach Nr. 30 (Wiedenhof, später Hien in der Götzstr. 10)
Die weiteren acht Kinder sind aus der zweiten Ehe mit Jakob Bachl, von denen eins als Säugling starb:
- Katharina heiratet 1811 den Schmied Mathias Zwickenpflug von Wolferszell
- Jakob (*1785) heiratet 1822 in den Zeindlmayer-Hof in Agendorf Nr. 34 (heute Schötz) ein.
- Maria Theresia (*1786)
- Joseph (*1788)
- Simon (*1789) heiratet 1812 die Bauerstochter Magdalena Bachl von Unterparkstetten Hs.Nr. 30 (Bachl-Sölde). 1820 verkaufen sie den Hof. 1833 erwerben beide in Autsdorf Nr. 37 ein Anwesen6.
- Michael (*1792) übernimmt den elterlichen Hof
- Theresia (*1794) heiratet 1819 Johann Peter Kerbl, Bauer in Bärndorf

 

1826 übernimmt Sohn Michael Bachl den Hof und vermählt im gleichen Jahr mit Anna Maria Zeindlmayer von Agendorf Nr. 34. In diesen Hof hatte sein Bruder Jakob bereits vier Jahre vorher eingeheiratet.
Die Ehe ist wieder mit neun Kinder gesegnet, von denen allerdings fünf im Säuglingsalter sterben:
- Therese (*1827) heiratet 1852 den Bauern Joseph Gierl von Agendorf Nr. 35 (heute Stelzl). 1873 erwerben beide auch den ehemaligen Erndl-Nachbarhof.
- Johann Baptist (*1832) wird Hoferbe
- Helena (*1833) weiterer Lebensweg unbekannt
- Karolina (*1840) weiterer Lebensweg unbekannt

 

Am 15.03.1861 übernimmt Johann Baptist Bachl mit 29 Jahren den 164 Tagwerk großen Hof. Ein Jahr später heiratet er die Bauerstochter Karolina Sagstetter von Hörmannsberg. Die junge Bäuerin bringt 13 Kinder zur Welt von denen fünf im Kindsalter sterben:
- Therese (*1864) heiratet 1893 den Müllersohn Franz Xaver Ebner von Wolferszell.
- Johann Baptist (*1865)
- Xaver (*1867) wird Müller in der Bruckmühle bei Atting
- Ludwig (*1869)
- Joseph (*1872), wohnt 1916 in Straubing
- Maria (*1874) heiratet einen Müller in Pillnach
- Karolina (*1875) heiratet den Bauern Johann Fürst von Innerhienthal
- Anna (*1878) stirbt 1911 ledig in Straubing

 

Hilmer Bachl Pellham

 

 

Doch auch wie die Nachbarn, kommen die Bachl’s in finanzielle Schwierigkeiten und müssen ihren Hof mit 168 Tagwerk Grundbesitz am 09.01.1905 an Hermann Maier von Fischach verkaufen.
Die Familie Bachl zieht nach Straubing und erwirbt zunächst ein Haus in der Poststraße und später in der Heerstraße.
Maier zertrümmert den Hof, dabei geht das Nebenhaus Nr. 28 1/2 ebenfalls ab und wird an eine Maria Spandl verkauft.

1905 erwerben Johann und Barbara Mandl den verkleinerten Hof. Johann Mandl stammt von Hagenau und hatte bereits kurz ein Anwesen in Moos Nr. 3 erworben, bevor er sich in Pellham niederlässt, wo die Familie noch heute den Hof bewirtschaftet.

 

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Familie Mandl mit dem alten Wohnhaus um 1924
(das Haus wurde im Oktober 2006 abgerissen)
Bild: Familie Mandl, Pellham

 

 Mandl Pellham

 

mandl johann

Johann Mandl und Barbara, geb. Aichinger
Bild: Familie Mandl, Pellham

 

 

 

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 Der alte Getreidespeicher des Anwesens aus dem 2. Viertel des 19. Jahrhunderts steht unter Denkmalschutz7.
Bild: Familie Mandl, Pellham

 

 

 

 

 

 

1 StA Landshut, Landschaft Unterlands Nr. 1180/3, Steuerregister Hofmarken Rentkastenamt Straubing 1529
2 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B39, Sal- und Urbarsbuch über die propsteiischen Lehengüter des Rentkastenamts Straubing, 1579, fol. 62‘
3 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B104, Scharwerksbuch Propsteiische Untertanen 1587, fol 28
4 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P54 II,  fol. 152‘  Schuldbrief vom 13.03.1649
5 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P59 III,  fol.398‘   Schuldbrief vom 07.04.1664
6 StA Landshut, Landgericht ä.O. Mitterfels, BP Nr. 1701, Jahrgang 1832/1833, Seite 272 - 277
7 Baudenkmal mit der Aktennummer D-2-78-190-12

 

weitere Quellen:
StA Landshut, Rentamt Straubing B130, Häuser- und Rustikalsteuerkataster Trudendorf 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B131, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster Trudendorf 1814-1843
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-6, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-10, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1859-1894
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-14, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1894-1960
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Agendorf von 1836


 

 

Das "Nebenhaus" des Ammonhofes Hs.Nr. 28 ½

in Pellham

 

 

von Claudia Heigl

 

 

 fo agdf 42 ausschnitt

 Das Prommersberger-Haus um 1942
Ausschnitt aus einem Bild aufgenommen von Max Hiegeist, Hoerabach

 

 

 

Bei dem Haus handelte es sich um das Nebenhaus des ehemaligen Ammonhofes Hs.Nr. 28 (heute Mandl).

Am 08.02.1905  kauft Maria Spandl das Nebenhaus von dem Immobilienhändler Hermann Maier.

 

 Spandl

 

 

1923 bis 1925 wird das Haus von einem Alois Heigl bewohnt.

1926 bis 1928 wohnt ein Martin Hien in dem Haus.

1929 bewohnt ein Michael Sieber das Haus.

 

 

Schließlich erwerben ca. 1931 Xaver Prommersberger von Großneundling (1905-1988) und Cäcilia geb. Rothammer vom Wolfsberg (1908-1991) das Haus.

 

Inzwischen ist es durch Verkauf in andere Hände übergegangen.

 

 

 

 

 

 

fo stei 1389 ausschnitt

 aufgenommen in November 2020
Bild: Claudia Heigl

 

 

Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-14, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1894-1960

 

Das "Nebenhaus" des Geyerhofes Hs.Nr. 27 ½ - heute Malterer

in Pellham

 

 

von Claudia Heigl

 

 

 

Dieses Anwesen gehörte ursprünglich zu dem 120 Tagwerk großen „Geyerhof“ Hs.Nr. 27 in Pellham.

1874 verkaufen das Ehepaar Joseph und Theresia Gierl von Agendorf den „Geyerhof“ an Michael und Walburga Schnagl, nachdem sie ca. 50 Tagwerk davon abgetrennt haben.

Zwei Jahre später, am 07.10.1876 verkaufen Michael und Walburga Schnagl das danebenliegende „Brennhaus mit Stallung unter einem Dache“ und einigem Grundbesitz an Georg und Margaretha Malterer.

 

Am 14. Oktober 1885 kommt es beinahe zur Katastrophe. Der Stall des Malterer-Anwesens brennt ab, doch das Wohnhaus, das bereits Feuer gefangen hat, kann noch gerettet werden.
Bei solchen Bränden waren alle umliegenden Gebäude durch den Funkenflug in großer Gefahr. Aus Dankbarkeit stifteten die Pellhamer eine Votivtafel in der Wallfahrtskirche St. Ursula auf dem  Pilgramsberg.

 

votivtafel

Vorne brennt der Stall, während dahinter das bereits brennende Dach des Wohnhauses gelöscht wird.
Links im Hintergrund ist das Bauernhaus der Familie Schnagl (heute Wolf) zu sehen. Rechts daneben das Haus der Familie Bachl (heute Mandl).
Votivtafel in der Wallfahrtskirche auf dem Pilgramsberg
Bild: Claudia Heigl


 fo pell 59 2

 Zusätzlich errichtet die Familie Malterer aus Dankbarkeit noch ein Kreuz beim Anwesen.

 

 

 

Malterer

 

 

1896 übernimmt Georg Malterer den Besitz von seinen zwei Schwestern, nachdem die Eltern bereits verstorben waren, und vermählt sich mit Rosina Aumer von Rattiszell. Das Ehepaar bekommt vierzehn Kinder, von denen ein Mädchen im Säuglingsalter stirbt. Eine weitere Tochter, Rosina, kommt mit sechs Jahren ums Leben, als sie sich im Juli 1907 an einer Sichel schneidet und verblutet.

 

fo pell 35

Malterer Rosina geb. Aumer (1874-1942) und Georg Malterer (1870-1973)
mit sieben ihrer dreizehn Kinder um 1921
Rosina (*1909), Maria (*1910), Karl (*1917), Jakob (*1912), Konrad (*1918), Max (1907) und Franziska (*1902)
Bild: Familie Malterer

 

malterer georg

Rosina und Georg Malterer
Zeichnung: Familie Malterer

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Rosina Malterer, geb. Aumer in der typischen Tracht der Bäuerinnen Anfang des 20. Jahrhunderts
Bild: Familie Malterer

 

 

1942 übernimmt Sohn Jakob Malterer (1912-1984) das Anwesen von seinem Vater und heiratet die Witwe Franziska Hilmer, geb. Geith (1918-2010).

 

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 Das Malterer Wohnhaus um 1950
Bild: Familie Malterer

 

 

fo stei 1389 25

 vorne rechts das Malterer-Anwesen im November 2020
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-10, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1859-1894
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-14, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1894-1960

 

 

 

Der ganze "Geyerhof" Hs.Nr. 27 - heute Wolf

in Pellham

 

 

von Claudia Heigl

 

 fo pell 41

Das Anwesen der Familie Wolf in den 1950er Jahren
Bild: Familie Aumer in Pellham

 

Es werden 1444 zwei Bauern in Pellham namentlich erwähnt – Hartweig von Pellham und Otto Preitenweiter. Wer von diesen beiden auf welchem Hof saß, lässt sich jedoch nicht feststellen.

1529 gibt ein Jörg Hien 14 Pfund Pfennige als Wert für seinen Hof in Pellham an1. Er zahlt dafür 3 Schilling 22 Pfg. Steuer. Hien muss ca. 1485 geboren sein, da er bei einem Gerichtsstreit 1545 als 60jährig angegeben wird2. Er dürfte der erste bekannte Bauer sein, der gesichert diesen Hof bewirtschaftete.

1579 ist ein Michael Muethanner (Miethanner) auf dem Hof3.

Am 19.08.1630 verkaufen Wolfgang und Elisabeth Fläckl ihren Hof in Pellham um 730 Gulden an Jobst und Ursula Pachmair und erwerben hierfür den „Kirchhof“ in Rotham von den Erben des verstorbenen Bauern Melchior Kropf4. Von dem Kaufpreis sind 700 Gulden direkt an die Töchter des Melchior Kropf zu zahlen.

Der 30jährige Krieg

Im November 1633 fällt das schwedische Heer in die Gegend ein. Bis April 1634 plündern sie die Höfe in der Umgebung und töten oder vertreiben die Bauern. Diesem Überfall dürften auch die Familie Pachmair zum Opfer gefallen sein.
Denn am 21.02.1645 finden wir in den Steinacher Kirchenbücher die Trauung des Georg Tuscher, Witwer und Bauern in Pellham mit Maria Roth, Tochter des Paul Roth, Schuster aus Hafnerzell bei Passau.

Aber bereits am 20. April 1646 vergibt der Eigentümer und Straubinger Oberrichter Dr. Christoph Sigersreiter das Leibrecht auf dem Hof erneut an Michael und Elisabeth Willner (weitere Schreibweise auch Wullermayer, Willmayer, Wildner, Wüllner) und ihren 16jährigen Stiefsohn Jakob Engl und ihre 6jährige leibliche Tochter Maria Willner.

Die nächsten beiden Schwedeneinfälle 1641 und 1647 überleben die Willner’s. Nach dem Überfall von 1647 müssen sie sich von ihrem Grundherrn Dr. Christoph Sigersreiter 150 Gulden leihen, wahrscheinlich für den Aufbau des Hofes und Einkauf von Saatgut. 50 Gulden sind sie ihm vom Kauf noch schuldig. Als Pfand verschreiben sie ihr Hab und Gut und ihr Leibrecht auf das Gut in Pellham5.

Ein Jahr später stirbt Michael Willner und seine Witwe Elisabeth Willner verheiratet sich mit Wolfgang Artmann aus Blaibach. Als sie selbst mit 68 Jahren stirbt vermählt sich dieser 1669 mit der Bauerstochter Barbara Apoiger von Inderbogen. 1670 wird Sohn Mathias Artmann in Pellham geboren.

Das Leibrecht auf dem Hof in Pellham war aber auf seine erste Ehefrau Elisabeth Willner und den Stiefkindern geschrieben. Das Leibrecht scheint von Artmann nicht erneuert werden zu können.
Bis ca. 1673 bleibt er mit seiner Familie auf dem Hof in Pellham.  Am 06. April 1673 bringt seine Ehefrau die Tochter Walburga auf dem Aignhof zur Welt, zwei Wochen später stirbt der 60jährige als Einwohner auf dem Aignhof. Der weitere Lebensweg seiner Witwe und der zwei kleinen Kinder ist ungewiss.

 

Willmayer Pellham

 

 

Als neue Bauerseheleute ziehen Bründl Georg und Anna Maria, geb. Hien von Rotham ein. Die Bründl’s hatten vorher den „Bründl-Hof“ in Rotham inne, der ebenfalls der Familie Sigersreiter von Straubing gehörte.
Sohn Sebastian ist noch 1675 in Rotham geboren, die weiteren sieben Kinder kommen in Pellham zur Welt. Die Familie bleibt bis 1693 in Pellham und zieht dann auf einen Hof nach Oberniedersteinach, der zum Chorherrenstift St. Tiburtius und St. Jakob in Straubing gehört (Hs.Nr. 10, später Lanzingerhof, heute Neidl).

Den Hof übernimmt Andreas Hien ein Bruder von Anna Maria Bründl.
Andreas hatte 1658 die Bauerstochter Katharina Sieber von Münster geheiratet und war zunächst Bauer in Münster Nr. 3, ab 1670 Bauer in Thalstetten und bewirtschaftete von 1678 bis 1692 den „Kirchhof“ in Rotham. Aus seinen drei Ehen sind 13 Kinder hervorgegangen.

Als Andreas Hien den Hof in Rotham 1693 seinem Sohn Georg übergibt, erwirbt der 58jährige für sich und seine restliche Familie den Hof in Pellham.

1707 übergibt er den Hof in Pellham seinem Sohn Christoph Hien, der sich mit der Bauerstochter Eva Namer von Weiher vermählt.

Das Paar hat fünf Kinder, von denen vier das Erwachsenenalter erreichen:
- Walburga (*1711) heiratet 1733 den Metzger Anton Zeiler von Steinach
- Anna Maria (*1714) übernimmt 1740 den Hof
- Magdalena (*1717) heiratet 1736 den Steinacher Schmid Johann Michael Brandl
- Simon (1722) heiratet 1750 die Bauerstochter Anna Maria Stubenhofer und beide erwerben den großen Engelberger bzw. späteren Dietl-Hof (Hs.Nr. 17) in Steinach.

 

Bruendl Erndl Pellham

 

Nachdem Christoph Hien 1739 im Alter von 57 Jahren stirbt und der Sohn Simon erst 17 Jahre alt ist,  heiratet die noch unverheiratete Tochter Anna Maria 1740 den Bauerssohn Johann Georg Erndl von Alburg. Simon Hien erhält sein Erbe ausbezahlt und kauft dafür später den großen Englberger-Hof in Steinach.

Anna Maria Erndl bringt neun Kinder zur Welt von denen sechs das Erwachsenenalter erreichen:
- Johann Georg (*1744) heiratet 1772 die Bauerswitwe Magdalena Faltl von Agendorf Hs.Nr. 35
- Katharina (*1748) heiratet 1780 den Wirtssohn Joseph Bergmair von Wolferszell
- Walburga (*1750) heiratet 1785 den Bauern Jakob Eisenharter von Aign
- Maria (*1751) stirbt mit 20 Jahren
- Joseph (*1754) übernimmt den Hof in Pellham
- Magdalena (*1758) heiratet 1791 den Müllerssohn Georg Lang von Wolferszell. Das Ehepaar ist auf den Mühlen in Sinkofen und Einhausen b. Atting zu finden.

 

Joseph Erndl übernimmt ca. 1786 den Hof von seinem Vater, nachdem die Mutter bereits verstorben war. Er nimmt die Bauerstochter Walburga Fuchs von Steinach zur Ehefrau.
Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor:
- Sebastian (*1789)
- Maria Magdalena (*1790) heiratet 1813 den Bauern Joseph Zeindlmeier von Agendorf Hs.Nr. 38 (heute Kettl) und 1831 Michael Zeindlmeier
- Johann Georg (*1796) Hoferbe

Joseph Erndl stirbt bereits 1803 mit 49 Jahren. Die 35jährige Witwe heiratet noch im selben Jahr den 22jährigen Bauerssohn Andreas Geyer von Pondorf. Von ihm erhält der Hof auch seinen späteren Namen.

Als Andreas Geyer im Alter von 53 Jahren an einem Schlaganfall plötzlich stirbt, übergibt die Witwe den Hof an ihren Sohn Johann Georg Erndl aus erster Ehe.

 

Erndl Josef Pellham

Johann Georg Erndl hatte bereits 1829 die Muckenwinklinger Bauerstochter Walburga Hallmayr geheiratet und mit ihr den Hof der Schwiegereltern in Muckenwinkling bewirtschaftet. Nach dem Tod des Stiefvaters zieht er in den größeren Elternhof nach Pellham.

Von den sechs Kindern sterben drei im Säuglingsalter:
- Anna Maria (*1826) heiratet 1854 Jakob Geith von Münster Nr. 3 und 1866 Johann Georg Wagner. Sie wird Wirtin in Münster.
- Johann Georg (*1829) erbt den Hof
- Helena (*1836) weiterer Lebensweg unbekannt

 

Josepha Erndl ein Frauenschicksal

1861 heiratet der einzige Sohn Johann Georg Erndl mit 32 Jahren die 21jährige Wirtstochter Josepha Wurm von Agendorf und übernimmt den 120 Tagwerk großen Hof von den Eltern.

Josepha hatte bereits als Säugling ihre leibliche Mutter verloren. Von den zwölf jüngeren Stiefgeschwistern sind noch sechs am Leben.
Ihre Ehe mit dem Pellhamer Bauern verläuft jedoch nicht harmonisch.

Drei Wochen nach der Geburt ihres zweiten Kindes, am 23. Januar 1864 wird der Vater von Josepha, Peter Wurm, beim Steinacher Pfarrer Pentner vorstellig und bittet die Schwiegermutter, Walburga Erndl, geb. Hallmayr, aus dem Haushalt der Tochter zu entfernen.
Walburga wiegelt ihren Sohn Johann Georg Erndl immer wieder auf. Aufgrund dieser Feindseligkeit hat Johann Georg seiner Ehefrau wiederholt mit dem Tode gedroht und erst vor ein paar Tagen ein Messer auf ihr Bett gelegt6.

Anscheinend ist diesem Gesuch nachgegeben worden, da von Walburga Erndl kein Sterbeeintrag in Steinach verzeichnet ist.
Josepha Erndl schenkt noch vier Kindern das Leben.

Die Bauerseheleute scheinen jedoch in finanzielle Schwierigkeiten zu kommen.
Am 02. April 1868 wird der 120 Tagwerk große Hof an die Comandit Gesellschaft von Limmer um 16.000 Gulden versteigert.
Die Familie Erndl zieht zunächst nach Agendorf, wo im Dezember das sechste Kind zur Welt kommt. Johann Georg Erndl scheint vor 1877 gestorben zu sein und Josepha zieht als Einwohnerin und Witwe mit ihren Kindern nach Wolferszell.
Die ehemalige Pellhamer Bäuerin erwirbt 1884 ein Gütl auf dem Wolfsberg und heiratet vier Wochen später den Häuslerssohn Joseph Buchs. 1902 stirbt ihre Tochter Maria und 1904 der zweite Ehemann Joseph Buchs im Alter von 55 Jahren an Herzwassersucht. Die Witwe verkauft 1905 das Haus auf dem Wolfsberg  und zieht als Einwohnerin wieder nach Wolferszell, wo 1907 im Alter von 67 Jahren ihr leidgeprüftes Leben zu Ende geht.


Das Schicksal der sechs Erndl-Kinder:
- Georg (*1862) stirbt mit knapp 3 Monaten an Fraisen
- Maria (*1864) heiratet den Gütler Johann Füchsl von Wolferszell und stirbt mit 38 Jahren.
- Josepha (*1865) stirbt mit 4 ½ Jahren an Halsbräune (Diphterie)
- Helena (*1866) stirbt mit drei Wochen an Fraisen
- Anna (*1867) weiterer Lebensweg unbekannt
- Johann (*1868) weiterer Lebensweg unbekannt

 

 

Erndl JohannGeorg Pellham

 

 

1871 erwerben Peter und Franziska Stelzer den Pellhamer Hof von der Commanditgesellschaft.

1873 kaufen die Agendorfer Bauerseheleute Joseph und Theresia Gierl den 120 Tagwerk großen Hof um 29.000 Gulden. Beide besitzen zudem den Hof in Agendorf Nr. 35 (heute Stelzl). Sie trennen einigen Grundbesitz ab und verkaufen am 24. April 1874 die Hofstelle weiter an Michael und Walburga Schnagl.

Zwei Jahre später verkaufen Michael und Walburga Schnagl das danebenliegende Brennhaus mit Stallung und einige Äcker (insg. 20,5 Tagwerk) an Georg Malterer.

 

fo pell 47Der alte Grabstein von Michael und Walburga Schnagl

 

Tochter Barbara Schnagl übernimmt 1898 den Hof und heiratet Johann Attenberger von Kasparzell.

 

fo pell 42

Barbara und Johann Attenberger mit ihrer einzigen Tochter Rosina und den zwei kleinen Pflegekinder
Bild: Familie Aumer, Pellham

 

Den Hof übernimmt ihr einziges Kind, Tochter Rosina Attenberger, die sich 1919 mit Xaver Wolf vom Pürstenberg vermählt und deren Nachfahren den Hof heute noch bewirtschaften.

 

fo pell 45

Rosina, geb. Attenberger und Xaver Wolf
Bild: Familie Aumer, Pellham

 

 Schnagl Wolf Pellham

 

 

 

 

 

 

 

 

1 StA Landshut, Landschaft Unterlands Nr. 1180/3, Steuerregister Hofmarken Rentkastenamt Straubing 1529
2 StA Landshut, Regierung Straubing, A5610 (Die Gemeinde Rotham gegen die Dorfschaft Steinach wegen strittigen Blumbesuchs auf dem sog. Riebmoos  1545), 18. Zeuge: Jorg Hien von Pelham seines Alters bei 60 Jahre.
3 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B39, Sal- und Urbarsbuch über die propsteiischen Lehengüter des Rentkastenamts Straubing, 1579, fol. 62‘
4 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P45,  fol. 27‘  Kaufbrief vom 19.08.1630
5 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P54 I,  fol. 101  Schuldschein vom 1647
6 Pfarrarchiv Steinach

 

weitere Quellen:
StA Landshut, Rentamt Straubing B130, Häuser- und Rustikalsteuerkataster Trudendorf 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B131, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster Trudendorf 1814-1843
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-6, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-10, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1859-1894
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 17/2-14, Umschreibehefte zum Urkataster der Gemarkung Agendorf 1894-1960
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Agendorf von 1836

 

 

Der Weiler Pellham

ältere Schreibweise: Pellhaim, Pelhaim

 

von Claudia Heigl

 

 

fo stei 1389 15

Pellham im November 2020
im Hintergrund Steinach
Bild: Claudia Heigl

 

 

Der kleine Weiler „Pellhaim“ bei Steinach wird bereits 1280 im Bayerischen Herzogsurbar erwähnt1 und ca. 1310 mit vier Viertelbau beschrieben2.

Im Jahr 13243 ist als Besitzer ein Haertwich der Pelhaimer im Salbuch des Domkapitels von Augsburg aufgeführt. Nach ihm folgt ein Rupertus der Pelhaim.

1410 verkauft Hans der Warter zu Steinach an seinen Bruder Erasmus seinen Drittanteil an der Burg und dem Dorf Steinach. Dazu gehört auch der Hof im  nahegelegenen Pelham4.

26 Jahre später scheint der Hof bereits nicht mehr den Warter gehört zu haben. Als sie ihr Steinacher Gut an die Ortenburger verkaufen möchten, ist in der Kaufurkunde5 von 1436 Pellham nicht mehr erwähnt.

Im Salbuch von 1444 des Domkapitels Augsburg6, ist von zwei Höfen die Rede. Sie haben die gleiche Größe und zahlen auch die identischen Abgaben:

Auf einem sitzt ein Hartweig von Pelham.
Er besitzt
anderthalb Viertel Bau zu Pelham und zahlt an Georgi 66 Reg. Pfg. und an Martini 4 ½ Mutt Weizen u. 4 ½ Mutt Haber, macht insgesamt 67 ½ Reg. Pfg.
... ein halbes Viertel Baues, genannt das Tollenfeld, dafür zahlt er an Georgi 22 Reg. Pfg. und an Martini 1 ½ Mutt Weizen und 1 ½ Mutt Haber, macht 22 ½ Reg. Pfg.
... eine Wiese in Ried dafür zahlt er 18 Reg. Pfg.
... den Wald im Kromler, dafür zahlt er 4 Reg. Pfg.
und soll dienen von ihren Erben 15 Weisatpfenning.

 

Den anderen Hof besitzt Ott Praitenweiter zu Pelham und seine Hausfrau Elspet
Als Besitz wird bei ihm angegeben:
… anderthalb Viertel Baues zu Pelham, für die er an Georgi 66 Reg. Pfg. und an  Martini 4 ½ Mutt Weizen und 3 ½ Mutt Haber abführt, das macht insg. 67 ½ Pfg.
... ein halbes Viertel Baues im Tolenfeld, dafür zahlt er an Georgi 22 Reg. Pfg. und an Martini 1 ½ Mutt Weizen und 1 ½ Mutt Haber, macht insg. 22 ½ Reg. Pfg.
... eine Wiese im Ried, für die er 18 Reg. Pfg. zahlt
... den Wald am Chromler, für den er 4 Reg. Pfg. zahlt
und soll von ihren Erben jährlich 15 Weisatpfenning dienen.

 

 uraufnahme pellham

 Pellham bestand  aus zwei Höfen -
Hs.Nr. 27 heute Wolf und Hs.Nr. 28 heute Mandl
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

 

Die Patriziersfamilien Zeller – Ridler – Sigersreiter als Eigentümer der Pellhamer Höfe

14587 gehörten die Höfe in Pellham schließlich dem reichen Straubinger Handelsmann Hermann Zeller. In dem Salbuch von 1458 heißt es hierzu:
Hermann Zeller der Ältere zu Straubing hat mit dem Probst von Augsburg vereinbart von den zwei Höfen zu Pellham wegen, die von Hartweign Pelhaymer und Otten Preytelbeyter herkommen sind, die er mit Kauf von den Wartern in seine Gewalt gebracht hat, dass er järlich davon dienen soll von dem Hof der vom Pelhaimer herkomt auf Georgi 83 Reg. Pfg. und gehören einem Kapitel zu. 68 Pfennige die gehören dem Probst zu.

Der reiche Handelsmann besitzt zu dieser Zeit auch den Hien-Hof in Rotham, den Berghof, den Sackhof, die alte Taferne in Wolferszell, einen Hof in Gschwendt und einen Hof in Innersteinach. Diese Besitzungen liegen alle an den wichtigen Fernhandelsstraßen nach Böhmen und waren vorher im Eigentum der Warter. Als sie in finanziellen Schwierigkeiten gerieten, verkauften sie ihre Höfe außerhalb des Dorfes an den Straubinger Patrizier.

Als Bauer könnte auf einem Hof 1453 ein Peter Khrapf gewirtschaftet haben8.  Hanns und Anna Pergmair verkaufen nämlich „Peter dem Khrapfen von Pelham“ am 30.12.1453 ihr Erbrecht auf dem Berghof, der auch dem Zeller gehörte.

14659 erbt die zwei Höfe in Pellham, sowie den Hof in Rotham der Sohn Kaspar Zeller. Es werden jedoch keine Namen von Bauern genannt, die den Hof bewirtschaften.

Die Höfe in Pellham gehen schließlich an Kaspar Zeller‘s Tochter Ursula, die mit dem Patrizier Hieronymus Ridler von München verheiratet ist10.

1545 wird bei einem Streit zwischen der Gemeinde Rotham und der Dorfschaft Steinach wegen eines strittigen Blumbesuchs ein Jörg Hien von Pölham, seines Alters bei 60 Jahr, als Zeuge genannt11. Er dürfte als Bauer auf einem der Höfe gelebt haben.


157912 ist der Straubinger Bürgermeister Paul II. Sigersreiter (+1589) als Eigentümer der Pellhamer Höfe beurkundet. Wie der Straubinger zu den Pellhamer Höfen gekommen ist, lässt sich nicht feststellen. Sein Vater Paul I. Sigersreiter war mit der Münchner Patrizierstochter Sidonia Ridler verheiratet. Vielleicht kamen sie über die Ridler zu den Sigersreiter.

In dem Salbuch von 1579 stehen auch die Bauern mit dabei, die die beiden Höfe auf Leibrecht besitzen, nämlich Michael Müethaner und Wolf Permayr

 

Ihm folgt sein Sohn Dr. Christoph I. Sigersreiter (+1635) als Eigentümer nach, der ebenfalls Bürgermeister von Straubing wird13.

Nach dessen Tod wird Dr. Christoph II. Sigersreiter (+1668) Eigentümer. Er ist Bannrichter des Rentamts in Straubing.

 

Als weitere Obereigentümer werden genannt:

Johann Wilhelm Ammon, Hofmarksherr zu Au12
Die Ammon von Au hatten die Hofmarken zu Au und Rattiszell in ihrem Besitz. Wie sie zu dem Pellhamer Besitz kamen, ist nicht dokumentiert.

1710 kaufte Freiherr Joseph Oswald von Schuß (1658-1720) Hofmarksherr auf Peilnstein Schloss und Hofmark Steinburg12. Ab dieser Zeit gehörten die Höfe dem jeweiligen Eigentümer der Hofmark Steinburg, der auch die niedere Gerichtsbarkeit über die Pellhamer Bauern ausübte

Sein Sohn Joseph Franz Borgias Heinrich Oswald Baron Schuß zu Steinburg (1721-1786) erbte die Hofmark Steinburg, die Pelhamer Höfe und das Eisenwerk Hammerau südlich von Freilassing in Oberbayern.

Dessen Sohn, Joseph Franz Borgias Oswald Wolfgang (*1747) übergibt 1809 Steinburg an die Freiherrn von Schönbrunn zu Miltach.

 

1816 erwirbt Wilhelm Freiherr von Berchem auf Niedertraubling die Hofmark Steinburg, zu der auch die zwei Pellhamer Höfe gehören. 1839 erwirbt er auch die Hofmark Steinach, so dass die Pellhamer Bauern nun auch den selben Grundherren, wie die Steinacher Bauern haben.

Bis 1848 gehörten die beiden Pellhamer Höfe zur Hofmark bzw. Gutsherrschaft Steinburg und zum Patrimonialgericht II. Klasse Steinburg.

 

1848 dürften die beiden Pellhamer Höfe durch Zahlungen der Mayerschaftsfristen die Grundherrschaft der Hofmark Steinburg abgelöst haben.

Bis zu dieser Zeit hatten sie ihre Abgaben an den Hofmarksherrn von Steinburg zu entrichten.

Für jeden Besitzwechsel (Übergabe, Erbschaft, Verkauf d. Erbrechts etc.) mussten sie 10 % Laudemium (je 5 % An- und Abschlagszahlung) vom Hofwert an ihren Grundherren zahlen.

 

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Die alte Verbindungsstraße zwischen Steinach und Agendorf, die an Pellham vorbeiführte.
aufgenommen 1943
Bild: Familie Wanninger, Bruckmühle

 

 

 

So wurde 1838 für die Höfe folgende Abgaben aufgeführt14:

Haus Nr. 27 „Der ganze Geyerhof“ (heute Wolf)
letztes Laudemium von 1835 aus 5.000 Gulden Wert = 500 fl.
Michaelsstift 1 Gulden 20 Kreuzer
Scharwerkgeld 8 Gulden 15 Kreuzer
Küchendienst: 6 Gänse (3 Gulden 36 Kreuzer), 10 Hühner (2 Gulden), 100 Eier (50 Kreuzer)
= Summe 16 Gulden 1 Kreuzer

 

Haus Nr. 28 „Der ganze Ammonhof“ und 28 ½ „Nebenhaus“ (heute Mandl)
letztes Laudemium am 10.11.1826 aus 4.487 Gulden = 448 Gulden 42 Kreuzer
Michaelsstift 1 Gulden 20 Kreuzer
Scharwerkgeld 5 Gulden 33 Kreuzer
= Summe 6 Gulden 53 Kreuzer

 

1811 wird Pellham in den Steuerdistrikt Wolferszell hinzugefügt und kommt ab 1821 in die Gemeinde Agendorf. Dort bleibt der Weiler bis er mit der Gemeinde Agendorf 1976 in die heutige Gemeinde Steinach eingegliedert wird.

Seelsorgerisch gehörte der kleine Weiler von jeher schon zur Pfarrei Steinach.

ortskarte pellham174f 1938

Ortskarte von ca. 1938
Hier sind bereits die vier Anwesen in Pellham eingezeichnet.
Quelle: Vermessungsamt Straubing, Ortskarte Agendorf Nr. 174f

 

 

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Pellham um 1942
links das Wolf-Anwesen, in der Mitte das Mandl-Haus und rechts das Prommersberger-Haus
Bild: Max Hiegeist, Hoerabach

 

 

fo pell 53Pellham 1985
Bild: Familie Malterer

 

 

 

 

pellham 1991

Pellham im September 1991
Bild: Pfarrer Gerhard Mass

 

 

 

 

1 Straubinger Hefte, 3. Heft/1953, „Straubinger Familiennamen“ von Willibald Schmidt, S.19
2 MB 36b, S. 217 ff, siehe auch Hist. Atlas von Bayern, Landgericht, Rentkastenamt und Stadt Straubing, Heft 32, S. 39
3 Mondschein Johannes, Rechte und Besitz des Domkapitels Augsburg in und um Straubing am Anfang des XIV. Jahrhunderts. 1324, in Jahresbericht d. Hist. Vereins f. Straubing u. Umgebung 8, 1905, S.43 ff
4 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Kaufvertrag vom 14.02.1410 (Sign. SCHL-ALS_14).
5 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Kaufvertrag vom 09.09.1436 (Sign. SCHL-ALS_15). Der Verkauf an die Grafen von Ortenburg scheint jedoch nicht zustande gekommen zu sein.
6 Jahresbericht d. Hist. Vereins f. Straubing u. Umgebung, 65. Jhg. 1963, S.44 Straubinger Salbuch des Augsburger Domkapitels von 1444
7 BayHStA München, Kurbayern Äußeres Archiv 4777, Sal- und Urbarsbuch des Domkapitel Augsburg, angelegt 1458 und fortgeführt bis zum Jahre 1534, fol. 64
8 Solleder Fridolin, Urkundenbuch der Stadt Straubing, 1918,  S. 318, Urkunde Nr. 422. Hanns und Anna  Pergmair verkaufen „Peter dem Khrapfen von Pelham“ am 30.12.1453 ihr Erbrecht auf dem Berghof, der auch dem Zeller gehörte.
9 Ebd., S.345, Urkunde Nr. 468
10 Retzer Markus, Das Patriziergeschlecht der Zeller von Straubing, 2007, S. 43
11 StA Landshut, Regierung Straubing, A5610 (Die Gemeinde Rotham gegen die Dorfschaft Steinach wegen strittigen Blumbesuchs auf dem sog. Riebmoos  1545)
12 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B39, Sal- und Urbarsbuch über die propsteiischen Lehengüter des Rentkastenamts Straubing, 1579, fol. 67‘
13 Keim Josef, Die Sigersreiter. Eine Straubinger Patrizierfamilie 1536-1670, in Jahresbericht d. Hist. Vereins f. Straubing u. Umgebung 74, 1971, S. 26-45
14 Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Agendorf  vom Oktober 1838, Vermessungsamt Straubing

Unterniedersteinach und Oberniedersteinach mit dem Thanhof

 

von Claudia Heigl

 

 

 

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 Im Vordergrund Unterniedersteinach, im Hintergrund Oberniedersteinach und der Thanhof
im Oktober 2021
(Bild: Claudia Heigl)

 

 

Die beiden kleinen Weiler Unter- und Oberniedersteinach liegen nördlich vom Gemeindegebiet Steinach. Sowohl Unterniedersteinach, wie auch das etwas höher gelegene Oberniedersteinach bestanden ursprünglich aus jeweils drei Höfen mit je einem Hirtenhaus.

 

An „Innersteinach“, wie die sechs Höfen in den alten Urkunden bezeichnet werden, führte eine alte Handelsstraße vorbei, die sich nach Falkenfels oder Gschwendt verzweigte. Etwa 100 Meter weiter nördlich, ebenfalls an dieser Straße, liegt der Einödhof „Thanhof“.

 

Bei diesem Gebiet handelt es sich um ein uraltes Siedlungsgebiet. Hinter dem Thanhof im Wald finden wir eine frühgeschichtliche Wallanlage, die darauf hinweist.

Bereits im 12. Jahrhundert1 wird „Untersteinach“ in einem Verzeichnis und 13052 im Salbuch des Klosters Windberg urkundlich erwähnt.

 

 unter ober niedersteinach thanhof

Uraufnahme aus dem Jahr 1827
(Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas)

 

Die Höfe hatten alle verschiedene Grundherren

Unterniedersteinach:
- „Den ganzen Ungerhof“ nannten die Warter von der Wart ihr Eigentum, den sie dann im 15. Jahrhundert an den Straubinger Handelsmann Herrmann Zeller verkauften und der durch Erbschaft schließlich zur Hofmark Schönstein kam.
- „Das halbe Peselgut“ gehörte dem Kloster Oberalteich
- Der ganze „Leiblhof“ war im Eigentum des Bürgerspital Straubing
- Das Hirtenhaus, im Besitz der drei Bauern von Unterniedersteinach und ab 1818 im Eigentum der Gemeinde Bärnzell, wurde 1855 abgebrochen.

 

Oberniedersteinach:
- „Der halbe Peselhof“ gehörte zur Alten Kapelle in Regensburg, zinste jedoch auch zur Hofmark Haunkenzell
- „Die ¼ Webersölde“ war im Eigentum des Kloster Windberg, der auch zur Hofmark Haunkenzell zinste
- Der ganze „Lanzingerhof“ war Eigentum des Chorherrenstift St. Tiburtius und St. Jakob in Münster, die 1581 nach Straubing zogen
- Das Hirtenhaus, im Besitz der Bauern von Oberniedersteinach und ab 1818 im Eigentum der Gemeinde Bärnzell, wurde 1882 abgebrochen.

 

Thanhof:
Der Thanhof gehörte im 15. Jahrhundert zur Pfarrei Aiterhofen. 1507 wird das Kloster Oberalteich als Grundherr aufgeführt.

 

Interessanterweise gehörten alle Höfe seelsorgerisch zur Pfarrei Kirchroth. Erst 1849 wurden sie, zusammen mit dem Sackhof, der Pfarrei Steinach zugewiesen, wo sie bis heute dazugehören.
Das heißt die dortigen Bauern mussten ihre Kinder zur Taufe zur wesentlich weiter entfernten  Pfarrkirche Kirchroth tragen, dort heiraten und wurden auch auf dem Kirchrother Friedhof zur letzten Ruhe gebettet. Vereinzelt findet man auch in den Steinacher Kirchenbücher Taufeinträge der Kinder, wenn der Weg nach Kirchroth mit den frisch geborenen und ggf.  schwächlichen Kinder zu weit war.
Üblicherweise wurden die Säuglinde ja am Tag der Geburt, spätestens jedoch am nächsten Tag getauft. Egal wie die Wetterverhältnisse waren, war der Gang zur Kirche von höchster Priorität.

 

Zur Schule gingen die Kinder nach Steinach. Auch heute noch gehören Unter- und Oberniedersteinach, sowie der Thanhof zum Grundschulsprengel Steinach.

 

Als August von Schmieder 1901 das Schloss Steinach mit seinem Gutshof erwirbt, plant er auch den Bau eines Gestütes für seine Vollblutpferde. Die Wahl fällt letztendlich auf Unterniedersteinach, wo er 1902 und 1903 die drei Bauernhöfe der Familien Leibl, Niemaier und Hofbauer mit zusammen etwa 75 ha Grund erwerben kann. In den Jahren 1906 – 1908 entsteht das moderne „Gestüt Steinach“. Die Gebäude der alten Bauernhöfe werden dafür komplett abgetragen. Als einzige Gebäude bleiben nur das Niemaier-Wohnhaus stehen, dass für die Gestütswärter umgebaut wird und die Scheune des ehemaligen Leibl-Hofes.

 

Während es sich bei den Ackerflächen südlich von Steinach, um den leicht zu bearbeitenden und  fruchtbaren Lössboden handelt, sind die Böden nördlich, also in Unter- und Oberniedersteinach, schwere und saure Urgesteinverwitterungsböden.
Das war auch der Ausschlag dafür, dass der damalige Gutsverwalter Ludwig Niggl von seinem Arbeitgeber August von Schmieder den Auftrag bekam, die dort liegenden Weiden und Wiesen für die wertvollen Vollblutpferde zu verbessern, um qualitativ hochwertigeres Futter erzeugen zu können.  Aus diesen Bemühungen entstand die Grünlandbewegung, die sich schließlich über die Grenzen von Deutschland ausweitete und auch zur Gründung der Saatzucht Steinach führte.
siehe hierzu auch „Grünlandverein“.

 

Beim ersten Gemeindeedikt 1808 wurden die Weiler und der Einödhof dem Steuerdistrikt Falkenfels zugeschlagen und 1818 schließlich in die neu gegründeten Gemeinde Bärnzell eingegliedert.

Am 1. Januar 1971 erfolgte im Zuge der Gebietsreform der freiwillige Anschluss der Gemeinde Bärnzell an Ascha. Damit kamen auch Unterniedersteinach, Oberniedersteinach und der Thanhof zur Gemeinde Ascha.

 

 

 

 

1 GODEFRIDUS, VITERBIENSIS: GOTFRIDI VITERBIENSIS PANTHEON [U.A.] - BSB CLM 22237

2 BayHStA, Kloster Windberg Amtsbücher und Akten 156, Urbar von 1305, fol. 37

Der Thanhof

 

von Claudia Heigl

 

 

 

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 vorne Oberniedersteinach im Hintergrund der Thanhof
aufgenommen im Oktober 2021
(Bild: Claudia Heigl)

 

 

Der Thanhof liegt etwa 200 m nördlich von Oberniedersteinach und wird immer separat von den Höfen in Oberniedersteinach aufgeführt.


Im 15. Jahrhundert ist der Pfarrer von Aiterhofen Grund- und Lehenherr des Hofes, doch im Laufe des 16. Jahrhunderts ging das Obereigentum an das Kloster Oberalteich über.
Das Kloster blieb bis zur Säkularisation Grundherr des Hofes.

1811 wurde der Thanhof in den Steuerdistrikt Falkenfels einverleibt.

Schließlich entstand 1821 die eigenständige Gemeinde Bärnzell, durch Teilung des Steuerdistrikts Falkenfels und unter Einbeziehung eines Teiles aus dem Steuerdistrikt Ascha zu der auch der Thanhof gehörte.1

Im Rahmen der Gebietsreform verlor die Gemeinde Bärnzell 1971 ihre Eigenständigkeit und wurde in die Gemeinde Ascha eingegliedert.

Bis 1841 gehörte der Thanhof zur Pfarrei Kirchroth, dann wurde er in die Pfarrei Steinach umgepfarrt, zu der er noch heute gehört.

 

 

 

 

Uraufnahme Thanhof

Uraufnahme aus dem Jahr 1827
(Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas)

 

14812,3  gibt es einen Streit zwischen Christian Angermaier vom „Peselhof“ und Hans Wildner, der auf dem „Thannhof“ sitzt. Demnach muss der Thanhof-Bauer Hans Wildner aus seinem Gut jährlich 14 Pfennige in das Gut des Christian Angermaier geben, der zur alten Kapelle in Regensburg gehört.

1507 verkauft Georg Hartl sein Erbrecht auf dem Thanhof an Ulrich und Anna Sackmair von Kienberg4.  Hier wird nochmals der Pfarrer von Aiterhofen als Grund- und Lehenherr des Hofes genannt.

 

1538 wird der Hof des Ulrich Thanpaur mit 30 Pfund Regensburger Pfennige bewertet5.
15586 folgt ein Sebastian Dannpaur und
1586 hat Georg  Permair den Hof als Lehen erhalten7.

1604 wird ein Hans Schmidt mit einem Erbrechtslehen aufgeführt, dass mit der Grundherrschaft zum Kloster Oberalteich gehört8.
Das bedeutet, dass zwischen 1507 und 1604 das Eigentum irgendwann in das Kloster Oberalteich übergegangen ist.

 

 21.01.1635 heiratet Paul Wals von Gonnersdorf Elisabeth, die Tochter des Andreas Hayfelder vom Thanhof.

Ihre Tochter Margaretha holt sich 1662 den Bauerssohn Johann Thurmayer von Kienberg als Bauern auf dem Hof. Als sie stirbt, heiratete der Witwer wieder. Seine zweite Ehefrau Maria nimmt sich nach seinem Tod Johann Schambeck von Haslstein zum Ehemann.

 Wals Besitzer Thanhof

Den Hof erbt ihr Sohn aus zweiter Ehe Wolfgang Schambeck und die Thurmayer-Kinder werden abgefunden.

Auch hier kommt der Hof durch den Tod des Bauern durch Heirat wieder in fremde Hände. Wolfgang Pellkofer von Roth heiratet die Schambeck-Witwe und als seine Ehefrau stirbt, holt er sich seine Braut Katharina Rosenhamer von Eggerszell.

Aus dieser Ehe stammt der Hoferbe Andreas Pellkofer, der sich mit der Bauerstochter Theresia Brunner von Hagnzell verheiratet.

 

Schambeck Besitzer Thanhof

 

 

 

Familie Bogenberger

Schließlich kaufen am 21.06.1836 Michael und Therese Bogenberger den Hof von einem Johann Kern.

Sohn Joseph übernimmt 1852 das Anwesen und heiratet die Söldnerstochter Theresia Feldmaier von Kreuzkirchen.
Während Hofnachfolger der älteste Sohn Joseph wird, heiratet ein weiterer Sohn namens Johann nach Steinach in das Schreiner-Gütl ein (Hs.Nr. 48, heute Bärnzeller Str. 5).

 

Joseph geht eine Verbindung mit der Bauerstochter Maria Vöckl von Hagnzell ein. Von ihren drei Kindern überlebt nur Sohn Joseph das Säuglingsalter.

 

Bogenberger Thanhof Besitzer

 

 

Dieser dritte Josef Bogenberger heiratet 1909 Franziska Fuchs vom Krähhof. Von ihren vier Töchtern erreichen auch nur zwei das Erwachsenenalter.

 

Bogenberger

Josef und Franziska Bogenberger
(Bild: Familie Berl, Thanhof)

 

 

 

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Familie Bogenberger auf dem Thanhof
(Bild: Familie Berl, Thanhof)

 

Ihre älteste Tochter Therese Bogenberger (1910-1990) vermählt sich 1942 mit Josef Berl (1913-1989)  von Au bei Ascha.

 

 

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Therese geb. Bogenberger und Josef Berl
(Bild: Familie Berl, Thanhof)

 

 

Sohn Josef Berl folgt, der mit seiner Frau Christa den Hof 2008 auf biologische Landwirtschaft umstellt.

 

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Der Tanhof 2002
(Bild: Familie Berl, Thanhof)

 

 

Inzwischen bewirtschaftet der dritte Berl-Bauer mit großen Engagement den Thanhof, der seit sieben Generationen von der Familie betrieben wird.
Markus Berl und seine Frau Sonja stellten den Betrieb auf einen reinen Bio-Heumilchhof um.

Neben der natürlichen Weidehaltung der Kühe im Sommer, werden die Kühe im Winter nur mit eigenem getrocknetem Heu gefüttert. 2019 kam eine Molkerei hinzu, um die eigene Milch zu verarbeiten und selbst vermarkten zu können9.

Die verschiedenen Heumilch-Erzeugnisse werden im eigenen neuen Hofladen, sowie in verschiedenen Lebensmittelmärkten und Läden vertrieben.

 

 

 

 

1 Historischer Atlas von Bayern, Das Pfleggericht Mitterfels und Schwarzach, 2002
2 Schmid Joseph, „Die Urkunden-Regesten des Kollegiatstiftes U.L. Frau zur Alten Kapelle in Regensburg“, Band 2, Regensburg 1911, Band 1, S. 237, Urkunde Nr. 1203
3 StA Landshut, Regierung Straubing A 3203, Akt wegen strittiger Grundherrschaft auf dem Hof in Niedersteinach zwischen des Stift zur Alten Kapelle und der Hofmark Haunkenzell, 1607
4 BayHStA, Kloster Oberalteich Urkunden 992
5 BayHStA, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1124, Grenz-, Güter- und Volksbeschreibungen des Kurpfalzbayrischen Landgerichts Mitterfels, Steuer und Anlagregister Landgericht Mitterfels 1538, S. 53‘
6 StA Landshut, Landschaft Unterlands Nr. 1181/3, Untertanen im Landgericht und Kasten Mitterfels 1558, fol 2
7 BayHStA, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1124, Grenz-, Güter- und Volksbeschreibungen des Kurpfalzbayrischen Landgerichts Mitterfels, Scharwerksregister 1586, S. 282‘
8 BayHStA, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1125, Grenz-, Güter- und Volksbeschreibungen des Kurpfalzbayrischen Landgerichts Mitterfels 1600-1660, Scharwerksregister fol. 463
9 Homepage Biomilchof Berl, abgerufen 10.12.2021

 



weitere Quellen:
- Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotkoll der Steuergemeinde Bärnzell vom April 1839
- StA Landshut, Grundsteuerkatater 1/ 4, Band 4, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster der Gemarkung Bärnzell 1842 - 1858
- StA Landshut, Grundsteuerkatater 1/ 4, Band 7, Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster der Gemarkung Bärnzell 1858 - 1960
- Bischöfl. Zentralarchiv Regensburg, Matrikel der Pfarrei Steinach und der Pfarrei Kirchroth