Der Aignhof

 

ältere Schreibweise: am Aigen

 

 

von Claudia Heigl

 

 

 

Östlich von Steinach, im Mitterfelser Gemeindegebiet, liegt der Weiler Aign. Hier handelte es sich ursprünglich um einen ganzen Hof - den sog. Aignhof.

 

1811 wird der Einödhof dem Steuerdistrikt Mitterfels einverleibt und ist heute noch ein Gemeindeteil vom Markt Mitterfels.
Während der in der Nähe gelegene Pürstenberger-Hof bis 1862 zur Pfarrei Pfaffmünster gehörte, ist der Aignhof seit Urzeiten bis heute im Pfarrsprengel der Pfarrei Steinach.

 

 aign 1992

Links der Aignhof und das ehem. Inhäusl (Holmer-Hof), das Haus rechts wurde in den 1950er Jahren errichtet.
aufgenommen im September 1991
(Bild: Pfarrer Gerhard Mass, Steinach)

 

1494 wird der Hof „an dem Aigen“ erstmals urkundlich erwähnt1. Die Bezeichnung „Am Aigen“ als Ortsangabe finden wir bis ins 17. Jahrhundert in den Urkunden.

 

15822  ist ein Hans Eisenharter als Bauer auf dem Hof.

Zu dieser Zeit gehört der Hof zur Hofmark Scheibelsgrub. Ein Hieronymus Seyboldsdorfer, fürstlicher Rat und Oberrichter in Straubing, war bis zu seinem Tod 1574 Hofmarksherr von Falkenfels und Scheibelsgrub. Nach ihm erben seine unmündigen Töchter Margarete, Martha und Anna. Durch Heirat kommt die Hofmark mit dem Aignhof in die Familie Nothaft.

 

Im Salbuch der Kapflberger Kirche aus dem Jahr 1592 wird der Hof ausführlicher beschrieben3. Hier heißt es:

„Hans Eittenharter am Aigen besitzt einen Hof alda Erbrechtsweiß. Dazu gehört ein Haus, Stadl und Backofen, alles ziemlich erbaut, auch die drei Felder, Wiesen und Äcker.
Davon dient er dem Gotteshaus jährlich an Gilt 3 Gulden, 4 Schilling, 25 Pfennig.“

 

Der Aignhof ist übrigens der einzige Hof, der dem Gotteshaus Kapflberg Abgaben zahlen muss. Wer dieser Stifter einer Stiftsmesse war, ist ungeklärt.

 

uraufnahme aign

 Der Hof hatte im Häuser- und Rustikalsteuerkataster von 1808 die Hs.Nr. 61, ab 1842 dann die Hs.Nr. 75

Uraufnahme aus dem Jahr 1827
(Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas)

 

 

Nach ihm wird zunächst seine Witwe ohne Namen und dann Johann Eisenharter jun. als Besitzer im selben Salbuch genannt.

 

Im 30jährigen Krieg 1633/34 wird Scheibelsgrub von den schwedischen Soldaten angezündet4.
Nachgewiesen ist auch, dass die Wolferszeller Mühle von den Schweden geplündert wurde, und auch die Bruckmühle ein Raub der Flammen wurde. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass der benachbarte Pürstenberger Hof mit der Aichmühl und eben auch der Aignhof von den schwedischen Soldaten geplündert, ggf. sogar auch zerstört worden sind.

 

1639 erwirbt Christoph Freiherr von Leiblfing die Hofmark Scheibelsgrub von der Familie Nothaft.  1643 verkauft er die Hofmark weiter an Keck Wilhelm vom Mauerstetten.

 

Die Familie Eisenharter überlebt den Schwedenüberfall.

 

Ob ihn jedoch der Bauer Johann Eisenharter jun. überlebte ist fraglich. Seine Witwe Katharina Eisenharter stirbt 1660 im Alter von 73 Jahren.
Von dem Ehepaar gibt es drei Kinder, die ihnen zugeordnet werden können:
- Thomas verh. mit einer Walburga und Tagelöhner auf dem Aignhof. Sieben Kinder kommen zwischen 1644 und 1659 auf dem Hof zur Welt, ab 1661 wird er als Tagelöhner in Muckenwinkling genannt.
- Barbara heiratet 1650 in Straubing/St. Jakob den Schmied Wolfgang Buchner von Kagers5.
- Lorenz, der Hoferbe

 

Hofnachfolger wird Lorenz Eisenharter, der mit einer Elisabeth verheiratet ist.

Ab 1656 kommen elf Kinder auf dem Hof zur Welt, von denen sechs im Säuglingsalter sterben:
- Sebastian *13.12.1656
- Franz *1658 Von ihm und seiner Ehefrau Anna kommen zwischen 1686 – 1690 drei Kinder auf dem Hof zur Welt. Er wird als Einwohner und Tagelöhner bezeichnet.
- Dorothea *1667 heiratet 1692 in Steinach Sebastian Groß von Parkstetten

- Johann * 1669 der Hoferbe
- Maria *1670

 

Sohn Johann wird Hofnachfolger. In erster Ehe heiratet er 1696 Maria Hagenauer. Sie wird als Bauerstochter „in der Aschau“ bezeichnet, damit ist das heutige Hinterascha gemeint.
Fünf Kinder bringt sie zur Welt, von denen zwei bereits im Säuglingsalter sterben:
- Anna * 1698
- Margaretha *1702
- Simon *1706

 

Als die junge Bäuerin im Juli 1713 stirbt, heiratet der Witwer im November die Bauerstochter Maria Geith vom Dexenhof. In der zweiten Ehe kommen nochmals acht Kinder zur Welt
- Adam *1715 stirbt als Säugling
- Katharina * 1715

- Georg *1717
- Simon *1721
- Matias *1722 Hoferbe
- Maria *1724
- Katharina *1726
- Johann *1729

 

Eisenharter Besitzer

 

 

Mathias Eisenharter tritt ca. 1743 die Hofnachfolge an. Am 22.10.1743 heiratet er die Agendorfer Bauerstochter Eva Zeindlmayr.

Drei Kinder aus der Ehe sind bekannt:
- Mathias *1744
- Anna Maria *1746 heiratet 1771 den Bauern Wolfgang Krebl von Muckenwinkling
- Jakob * 1759 wird Hoferbe

 

Sohn Jakob Eisenharter folgt ca. 1785 als Bauer und heiratet im Juli desselben Jahres die Bauerstochter Walburga Erndl von Pellham.
Das Ehepaar hat drei Töchter:
- Anna Maria * 1786
- Walburga *1789
- Magdalena * 1794, heiratet nach Feldkirchen

 

Eisenharter Unger Besitzer

 

 

Tochter Walburga übernimmt mit ihrem Ehemann Anton Unger 1823 von Hierlbach den Hof.

Zwei Söhne kommen noch im Aignhof zur Welt:
- Anton *01.01.1829, stirbt als Säugling
- Josef *13.12.1829

 

Am 20.12.1836 verkaufen Anton und Walburga Unger den Hof an Johann Sagstetter.

Drei Jahre später, am 13.04.1839 trennt Johann Sagstetter das „Inhäusl“ des Hofes mit  12,15 Tagwerk Grundbesitz vom Hof ab und veräußert ihn an Hirtreiter Wolfgang und Walburga, geb. Lorenz.

 

Den Aignhof selbst verkauft er am 07.04.1843 an Joseph Miethaner und dessen Ehefrau Theresia, geb. Füchsl.

 

Am 27.08.1856 erwerben Josef Gegenfurtner und seine Ehefrau Katharina, geb. Wintermayer, den Hof mit seinen 65 Tagwerk Grundbesitz.

 

Am 7.1.1863 kaufen Huber Mathias und Theresia, geb. Sieber den Hof.
Aber bereits am 24.08.1863 ertauschen die Immobilienhändler Wolfgang Kemether und Franz Schels, beide aus Regensburg, den Aignhof, wobei Wolfgang Kemether seinen Anteil am 20.10.1863 an Franz Schels abtritt.

 

Schließlich erwerben Mühlbauer Franz und seine Ehefrau Barbara, geb. Zimmermann, das Anwesen am 30.05.1864 durch den Tausch ihres bisherigen Besitzes in Malchesing Nr. 4 bei Walkofen.

 

Seit 1893 ist Sohn Franz Xaver Mühlbauer Bauer auf dem Hof, der 1894 Franziska Himmelstoß von Emmerszell zur Ehefrau nimmt.

 

muehlbauer besitzer

 

 

1920 folgt Sohn Josef Mühlbauer mit seiner Braut Therese Schuster von Mitterwachsenberg.

 

fo stei 1708

Familie Mühlbauer
Hinten von links: Josef, Franz Xaver und Franziska (Großeltern), Theres, Josef (Bruder von Franz Xaver), Resl Baumgartner (Dirn)
vorne von links: die vier Töchter Cilly, Frieda, Theres, Franziska
(Bild: Familie Simmel, Aign)

 

 

Tochter Frieda übernimmt den Hof und durch ihre Heirat mit Josef Simmel ändert sich der Familienname auf dem Hof.

In den 1950er Jahren wird ein Grundstück von Hof abgetrennt, auf dem die Schwester Franziska, geb. Mühlbauer mit ihrem Ehemann Ludwig Lehner ein Haus errichtet.

 

ortskarte 1950

Ortskarte Nr. 188
(Quelle: Vermessungsamt Straubing)

 

 

 

 

1 Mondschein, Die Ortsnamen der Straubinger Gegend, II. Bezirksamt Bogen, veröffentlich in Jahresber. d. Hist. Ver. Straubing und Umgebung 6, 1904, S. 35
2 BayHSTA, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1124, Grenz-, Güter- und Volksbeschreibungen des Kurpfalzbayrischen Landgerichts Mitterfels 1460 - 1599 , S. 258‘
3 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B 124 (= Saal Püech des Sanct Ursula Gotshauß aufm Khäpfl Perg Im Casstn Ambt Straubing gelegen" von 1592
4 Lachner M., 800 Jahre Geschichte um Mitterfels, 1988, S. 62

5 Jahresbericht des Hist. Vereins für Straubing und Umgebung e.V. Jahresbericht Band 67 (1964): Sponsalbuchbuch der Pfarrei St. Jakob/Straubing 1636 – 1650. Hier Vater ist bereits verstorben.

 

Weitere Quellen:

StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I -2, Urkataster Gemarkung Mitterfels Band 2 1842
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I – 6, Umschreibehefte zum Urkataster Gemarkung Mitterfels 1842-1858
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I – 7, Renovierter Kataster von Mitterfels 1858
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I-9, Umschreibehefte Mitterfels 1858-1878
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I-16 Umschreibehefte Mitterfels 1876 - 1960
BZAR, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach



 

bearbeitet:31.01.2023

Das Aignhäusl

 

von Claudia Heigl

 

 

 

Am 13.04.1839 trennt der Eigentümer des Aignhofes, Johann Sagstetter das Inhaus des Hofes zusammen mit 12,15 Tagwerk vom Hof ab und verkauft es um 750 Gulden an Hirtreiter Wolfgang und Walburga, geb. Lorenz.  Das neugebildete "Aignhäusl" erhält die Hs.Nr. 75 1/2.

ortskarte 188a

Ortskarte Nr. 188a
(Quelle: Vermessungsamt Straubing)

 

 aign 1992

links der Aignhof und das ehem. Inhäusl
aufgenommen im September 1991
(Bild: Pfarrer Gerhard Mass, Steinach)

 

 

Nach dem Tod des Vaters übernimmt Maria Hirtreiter das Anwesen und heiratet 1865 Xaver Sagstetter von Steinach Hs.Nr. 24.

Tochter Helena Sagstetter übernimmt 1890 den Hof und heiratet im gleichen Jahr Peter Holmer von Zisterau. Helena bringt zwölf Kinder zur Welt, von denen nur fünf das Erwachsenenalter erreichen.
1914 stirbt Andreas Holmer mit 50 Jahren an einem Bruch. Er hinterlässt seine Ehefrau und fünf Kinder – Maria, Andreas, Peter, Josef und Xaver im Alter zwischen 22 und 2 Jahren.

 

 

Holmer Besitzer

 

 

1922 übergibt die verwitwete Mutter Helena Holmer das Anwesen an ihren Sohn Andreas, der die Bauerstochter Anna Schmeißl von Rittsteig als Ehefrau nimmt.

 

Der Hof wird Mitte des 20. Jahrhunderts verkauft.

 

Weitere Quellen:

StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I -2, Urkataster Gemarkung Mitterfels Band 2 1842
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I – 6, Umschreibehefte zum Urkataster Gemarkung Mitterfels 1842-1858
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I – 7, Renovierter Kataster von Mitterfels 1858
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I-9, Umschreibehefte Mitterfels 1858-1878
StA Landshut, Grundsteuerkataster Sig. 1/29 I-16 Umschreibehefte Mitterfels 1876 - 1960
BZAR, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach



 

Stand: 20.01.2023

Der Eyerer-Hof Hs. 12 1/2 in Münster

 

1890 Haus Nr. 96, heute Hohlweg 25

 

von Claudia Heigl

 

 

Östlich, etwas außerhalb von Münster, liegt ein einzelner Hof. Das Grundstück gehörte bis 1886 zum sog. Atzlhof in Münster (Hs.Nr. 12, heute Chorherrenstr. 2).

 

 

fo stei 1605

aufgenommen Juni 2022
(Bild: Claudia Heigl)

 

 

 

 

uraufnahme atzlhof 2

 (Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas)

 

1886 erwerben die Immobilienhändler Jakob Strauss, Mathan Maier und Josef Eppstein den ca. 94 Tagwerk großen Atzlhof von Johann Sieber und verkaufen den gesamten Grundbesitz einzeln. Dies ist lukrativer, als den Hof im Ganzen zu verkaufen.

 Am 13.12.1886 vertauschen Ignatz und Katharina Zäch mit den Immobilienhändlern ihr Anwesen in Hofdorf Nr. 45 mit dem insgesamt 6,754 ha großen Grundstück (Bergfeld, Bergfeldwiese, Bergfeldholz, Bergfeldödung) bei Münster.

 

Zch Besitzer

 

Sie bauen darauf 1887 ein Wohnhaus mit Stall und Keller, einen Stadel und eine Schupfe. Das Haus erhält die Hs.Nr. 12 1/2, da es sich um einen ehemligen Grundbesitz des Hofes Hs.Nr. 12 handelt.

 

ortskarte muenster 2

Quelle: Vermessungsamt Straubing, Ortskarte Münster Nr. 172b

 

 

1909 erwerben Ignatz und Katharina Zäch das „Prommersbergergütl“ in Münster Hs.Nr. 31 (Weiherstr. 1) und verkaufen den neu aufgebauten Hof an Johann und Karolina Fuchs vom Krähhof. Vier Jahre später, 1913 tauscht die Familie Zäch dann nach Lichting.

 

 Fuchs Besitzer

1922 übergeben Johann sen. und Karolina Fuchs den Hof an ihren Sohn bzw. Stiefsohn Johann Fuchs jun.(1894-1965), der sich mit Katharina Zäch (1897-1989) von Münster vermählt.
1927 verkaufen Katharina und Johann Fuchs den Hof und erwerben hierfür ein Haus in Münster (alte Hs.Nr. 52 1/6, ab 1890 Hs.Nr. 94, heute Parkstettener Str. 26).

 

Neue Eigentümer des Hofes sind Franz und Agnes Schebler. Die Familie bleibt jedoch nur sieben Jahre und veräußert dann den Hof

1934 an Xaver Eyerer (1911 ✠1944) von Gschwendt, der sich noch im gleichen Jahr mit Anna Kinzkofer (1909-1984) von Stallwang vermählt. Nachdem Xaver Eyerer mit 33 Jahren im 2. Weltkrieg an seinen Kriegsverletzungen stirbt, vermählt sich die Witwe mit Xaver Münch (1915-1970) von Münster.

 

fo muen 213

Der Hof aufgenommen ca. 1950
(Bild: Familie Holmer, Wolfsdrüssel)

 

 

 

 

Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster 7/22-9, 17/22-14,Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster Münster 1859 – 1960
BZA Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster

 

 

Stand: 15.01.2023

 

Der Atzlhof Hs.Nr. 12 - heute Spießl/Sagmeister

 

ab 1890 Haus Nr. 18, heute Chorherrenstr. 2

 

von Claudia Heigl

 

 

Der Atzlhof gehörte mit seinem ursprünglichen 94 Tagwerk Grund zu den drei großen Höfen in Münster.

Grundherr war, wie bei allen Höfen in Münster, das Chorherrenstift St. Tiburtius. Im 17. Jahrhundert finden wir in den Urkunden auch den Namen "Fuxpaurenhof".

 

 uraufnahme atzlhof 1827

Der Atzlhof hatte die alte Hs.Nr. 12
Der „Zinkenhof“ Hs.Nr. 3 und das Wirtsanwesen Hs.Nr. 19 hatten ebenfalls fast 100 Tagwerk Grundbesitz mit dabei.

(Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas)

 

 

 

Als erster Besitzer sind Johann und Anna Kollinger im 17. Jahrhundert bekannt.

1692 kommt Georg Wenninger von Unterparkstetten auf das Anwesen, als er die Kollinger-Witwe Christina, geb. Reichersdorfer heiratet.
Obwohl zwei Kinder aus erster Ehe der Christina und drei Kinder aus zweiter Ehe vorhanden sind, übernimmt keines den Hof.

 

 

Kollinger Besitzer

 

Ca. 1716 erwerben Michael und Magdalena Luttner von Hagnzell den Hof.
Ihr Sohn Martin Luttner folgt ihnen 1727 mit seiner Ehefrau Anna Maria geb. Hreninger als Hofnachfolger. Von den sieben Kindern sterben zwei im Säuglingsalter. Die älteste 21-jährige Tochter Anna Maria übernimmt 1751 mit ihrem 16 Jahre älteren Ehemann Johann Färber den Hof, obwohl sie noch vier jüngere Geschwister hat und auch die Eltern auch noch im mittleren Alter sind.

 

1752 wird der Hof im Hofanlagsbuch als halber Hof eingestuft.

 

 

Johann stirbt bereits mit 45 Jahren im Januar 1760 und die 30jährige Witwe vermählt sich im April des gleichen Jahres mit dem 25jährigen Christopher Sieber von Münster Nr. 3 (Zinken-Hof). Anna Maria bringt 15 Kinder zur Welt – sechs in erster Ehe und neun in zweiter Ehe. Sieben davon sterben im Kleinkindalter.
Von vier Kindern ist der weitere Lebensweg bekannt:
- Johann Georg Färber (* 17.04.1754 + 1794) heiratet 1790 die Witwe des Halbbauern Simon Spießl, Theresia geb. Zeindlmeier und wird Bauer auf den „Kirschner-Hof“ Nr. 30 (Weiherstr. 2) in Münster
- Anna Katharina Färber (*04.09.1755 +1807) heiratet 1784 den Müller Michael Widmann von Kößnach. Ihr Sohn Josef Widmann erwirbt die Saulburger Brauerei.
- Jakob Färber (* 02.01.1757 +1822) wird 1801 Bauer auf dem Geigerhof in Agendorf durch die Heirat der Witwe Magdalena Geiger (heute Spanner-Anwesen, Mitterfelser Str. 20)


Ihr jüngster Sohn Martin Sieber übernimmt 1800 den Hof und heiratet 1802 die Bauerstochter Maria Anna Schneider von Roith. Das Paar hat fünf Kinder:
- Maria Magdalena * 1804 heiratet 1830 den verwitweten Jäger Rupert Zäch (Hs.Nr. 49, Jägergütl, Falkenfelser Str. 1)
- Anna Maria (1806-1845) heiratet 1833 den Söldner Joseph Fischer von Münster Nr. 47 (Fischergut, Falkenfelsener Str. 19)
- Maria *1807 heiratet den Bauern Andreas Schambeck von Auenzell
- Theresia (1809-1861) heiratet 1845 den verwitweten Ehemann ihrer älteren, verstorbenen Schwester Anna Maria Fischer
- Martin *1813 ist der Hoferbe

 

1842 übernimmt Sohn Martin Sieber, der die Wirtstochter Anna Maria Röckl von Münster heiratet. Das Ehepaar hat ebenfalls fünf Kinder:
- Martin (1843-1909) heiratet 1875 die Bauerstochter Kreszenz Foidl von Steinach Nr. 14 (August-Schmieder-Str. 2) und übernimmt den Hof der Schwiegereltern in Steinach
- Anna Maria (1843-1883) heiratet 1875 den Söldner Johann Geier von Münster Nr. 13 (Chorherrenstr. 1)
- Johann Baptist *1848 übernimmt 1878 den elterlichen Hof
- Helena (1849-1917) heiratet 1877 den Söldner Josef Geier von Münster Nr. 31 (Bergstr. 4)
- Kreszenz (1855-1927) heiratet 1878 den Bauern Johann Hien von Steinach Nr. 29 (Götzstr. 9)

 

1878 übernimmt Sohn Johann Baptist Sieber den Hof mit 31,97 ha (≙ 93 Tagwerk) von seinen Eltern.
Bereits 1886 muss er ihn an die Immobilienhändler Jakob Strauss, Mathan Maier und Josef Eppstein um 45.000 Mark verkaufen.Diese zertrümmern den großen Hof, d.h. sie verkaufen die Äcker und Wiesen des Hofes einzeln an verschiedene Bauern. Dies ist lukrativer, als den Hof im Ganzen weiter zu veräußern. U.a. wird durch den Verkauf des ca. 6,7 ha großen Bergfeldes westlich von Münster ein neues Anwesen gebildet (Hs.Nr. 12 1/2, heute Hohlweg 25).

 

 

Luttner Sieber Besitzer

 

 

 

 

 

Am 24.03.1887 tauschen die Nachbarn Helena und Xaver Spießl mit den Immoblienhändlern ihr bisheriges Haus Nr. 6 in Münster (heute Obermayerstr. 11) gegen die Hofstelle des Atzlhofes. Ihre bisherigen Grundbesitz, der zum "Schreinergütl Nr. 6" gehörte, nehmen sie mit, so dass der Hof schließlich wieder 9,93 ha umfasst. Darunter ist auch der Acker mit der Buchberger-Kapelle.

Das Ehepaar hat acht Kinder, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichen:
- Josef (1883-1959), wird Gemeindeschreiber in Münster und heiratet in das Brandl-Anwesen Hs.Nr. 4 (heute Obermayerstr. 7) ein.
- Kreszenz (1885-1959) heiratet 1910 Josef Biederer von Münster
- Franz Xaver (1887-1962) übernimmt den Hof
- Franziska (1892-1912) stirbt mit 20 Jahren
- Martin (1897-1918) wird seit der Schlacht bei Monchy-Bapaume/Frankreich vermisst
- August *1903

 

 

fo muen 227

Der Spießl-Hof um 1920
Helena (1860-1938) und Franz Xaver Spießl (1854-1936) mit einem ihrer Söhne
(Bild: Familie Sagmeister, Münster)

 

 

1922 übernimmt Sohn Franz Xaver Spießl den Hof, der sich mit Anna Leiderer von Unterparkstetten vermählt.

 

Spiessl Besitzer

 

 

 

Quellen:

BayHStA München, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1199, Grenz-, Güter- und Volksbeschreibung Langericht Straubing 1641 – 1799, S. 333
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 248, Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1808
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster vom 01.08.1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17/22-5, 17/22-9, 17/22-14,Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster Münster 1843 – 1960
BZA Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster

 

 

Stand: 15.01.2022

 

Das Schreinergütl Hs.Nr. 6 in Münster

 

1890 Haus Nr. 10, heute Obermayerstr. 11

von Claudia Heigl

 

 

Als erster Besitzer dieses Anwesens an der Obermayerstraße ist Georg Agsteiner bekannt. Am 26.07.1685 erwirbt er das Erbrecht auf dem Besitz.
Georg Agsteiner stammt von Hohenzell bei Ried im Innviertl/Österreich. Wahrscheinlich ist er auf der Wanderschaft an der Donau heraufgezogen.
1683 heiratet er die Söldnerstochter Maria Bugl und wird in Münster sesshaft.
Das Ehepaar hat sieben Kinder, von denen drei im Kindsalter sterben:
- Jakob (*1684) heiratet 1704 die Hirtentochter Eva Haimerl von Münster und macht sich auf der Hs.Nr. 44  (Tassilostr. 9) in Münster sesshaft, auf der die Familie Agsteiner noch heute anzutreffen ist.
- Johann (*1689), Hoferbe
- Adam (*1698)
- Thomas (*1700) wird 1733 als Knecht bei der Klosterbrauerei Oberalteich genannt.

17101 übergeben er und seine Ehefrau das Anwesen an den noch ledigen Sohn Johann Agsteiner, der sich 1711 mit Magdalena Heitzer von Hötzelsdorf vermählt.

 

Agsteiner Besitzer

 

 

 

Am 02.12.17502 übernimmt Sohn Bartholomäus Agsteiner den Besitz, der mit der Halbbauerstochter Katharina Färber von Münster verheiratet ist.
Das Ehepaar hat sechs Kinder, von denen drei im Kindsalter sterben.
- Johann Michael (1755-1830), Einwohner und Schuster in Münster heiratet 1796 Ursula Spießl von Münster
- Maria Katharina (*1758)
- Anna Maria (1763-1803), ledig

Kurz nach dem Tod des Ehemannes  verkauft die verwitwete 48jährige Katharina Agsteiner am 08.10.17713 das Häusl an den Steinacher Schreiner Mathias Hitzinger und dessen Ehefrau Katharina geb. Bornschlegl. Sie selbst behält sich das Hinterstübl als Ausnahmswohnung.

Von ihm stammt auch der Haus-Name "Schreinergütl". So wird er Besitz im Liquidationsprotokoll von 1838  bezeichnet.

 

 

Uraufnahme Schreinerguetl(Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas)

 

 

Katharina Bornschlegl stammt vom Nachbarhaus Nr. 7 in Münster ab. Das Paar hat nur ein Söhnlein, Johann Georg, der am 1. Mai 1772, 12 Tage nach seiner Geburt, stirbt. Katharina Hitzinger stirbt ein Jahr später im Alter von 32 Jahren. Den Grund kennt man nicht, es könnte jedoch wieder die Folge einer Schwangerschaft oder Geburt gewesen sein.

Mathias Hitzinger heiratet noch dreimal. Seine zweie Ehefrau Lucia Artmann aus Breitenfeld, schenkt ihm zwei Kinder, die jedoch auch als Säuglinge sterben (1775 und 1776).
Seine dritte Ehefrau bringt  zwei Kinder zur Welt, die beide nicht überlebensfähig sind. Zwölf Tage nach der zweiten Geburt stirbt auch die 37jährige an den Folgen der Entbindung.
Die vierte Ehefrau Katharina Braun, eine Metzgerstochter aus Münster, bringt nochmals zwei Töchter zur Welt, die nun endlich das Erwachsenenalter erreichen:
- Magdalena (1787-1866), erbte das Gütl
- Maria Eva (1790-1843) heiratete 1814 den Wagner Jakob Völkl von Münster Nr. 25

Nach der Säkularisation des Choherrenstiftes St. Tiburtius in Straubing1803 kaufen Mathias und Katharina Hitzinger Grundstücke des ehemaligen Stiftskapitel. Darunter auch der „innere Buchbergacker“, auf dem die Buchberger Kapelle steht.

 

 Hitzinger Besitzer

 

1812 übernimmt die älteste Tochter Magdalena das Anwesen und heiratet Martin Spießl, einen Bauerssohn vom Wiedenhof.
Das Paar hat drei Kinder:
- Josef (1812-1878) bleibt ledig und stirbt mit 65 Jahren
- Martin (1819-1883), der Hoferbe
- Maria Anna (*1824) heiratete 1849 Bartholomäus Bugl von Münster Nr. 20

 

Sohn Martin Spießl jun. übernimmt 1849 den 24 Tagwerk großen Hof und heiratet die Bauerstochter Maria Gierl von Unterzeitldorn. Sie ist die Enkeltochter des berühmten Sossauer Drei-Höfe-Bauern Paul Gierl, der auch die Sossauer Wallfahrtskirche gekauft und dadurch vor dem Abbruch gerettet hat.
Maria schenkt ihrem Ehemann vierzehn Kinder, wovon nur drei das Erwachsenenalter erreichen. Alle anderen werden nicht älter als ein Jahr.
- Franz Xaver (1854-1936), Hoferbe
- Franziska (1856-1913) heiratet 1878 den Häusler Johann Färber von Münster Nr. 20 1/2
- Anna (*1871)

 

Sohn Franz Xaver übernimmt 1882 den Hof mit 26 Tagwerk ( 9 ha) und heiratet Helena Maurer von Öbling. 1886 tauschen Xaver und Helena ihren bisherigen Hof mit der Hofstelle des gegenüberliegenden Atzlhofes (Hs.Nr. 12, Chorherrenstr. 2). Der große Atzlhof war von den Immobilienhändlern Mathans Maier, Jakob Strauss und Josef Eppstein aufgekauft und zerschlagen worden.
Die bisher zum Schreinergütl gehörigen Grundstücke übertragen Xaver und Helena Spießl auf den Atzlhof. Darunter auch der Acker mit der Buchberger Kapelle.

 

Spiessl Besitzer

 

 

Die Immobilienhändler, die mit Grundstücken von diversen Höfen in Münster handeln, vertauschen schließlich das Haus des ehemaligen Schreinergütl, zusammen mit 2,496 ha Grundbesitz, 1887 mit Xaver und Therese Biller gegen deren Besitz in Großpinning Nr. 2.

Zwölf Jahr später, am 19.08.1891, vertauschen Xaver und Therese Biller das Münsterer Anwesen mit Alois und Maria Biller gegen deren Anwesen Nr. 50 in Affa.

Am 10.09.1891 erwirbt das Anwesen Josef Kiesel, der es am 01.06.1892 weiterveräußert an Johann und Theres Heibl.
Als Therese 1909 stirbt, erben der Witwer und die neun Kinder: Johann, Franziska, Therese, Anna, Maria, Josef, Kreszenz, Ludwig, Xaver.

 Heibl Besitzer

 

Am 31.10.1910 kauft Xaver Geith die Hofstelle mit 2,196 ha Grund um 10.000 Mark und erwirbt von der Darlehenskasse Münster ebenfalls noch Grund.

Am 14.10.1918 kaufen Grotz Johann und Maria geb. Scheubeck das Anwesen mit 3,374 ha Grund um 18.500 Mark. Johann Grotz stammt vom Braschengütl Nr. 11 (Kirchrother Str. 3). Er ist Fotograf und zieht später nach Mitterfels. Viele alte Aufnahmen von Münster und Steinach stammen von ihm.

Am 23.12.1918 erwerben Martin und Katharina Soller das Anwesen mit 2,458 ha Grund.

Am 23.06.1919 erwerben Alois und Monika Brandl das Anwesen.

Am 20.09.1921 erwerben Jakob und Anna Limmer das Anwesen um 20.000 Mark.

Am 31.03.1936 übergeben sie es an Jakob Limmer jun.

 

 

1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 641, fol 126  Übergabebrief 17.12.1710
2
BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 645 I, fol.162   Übergabe 02.12.1750
3
BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 647, fol.29  
Kaufbrief 725 fl   08.10.1771

 

 

Quellen:
BayHStA München, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1199, Grenz-, Güter- und Volksbeschreibung Langericht Straubing 1641 – 1799, S. 333
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 248, Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1808
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster vom 01.08.1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 17/22-5, 17/22-9, 17/22-14,Umschreibehefte zum Grundsteuerkataster Münster 1843 – 1960
BZA Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster

 

 

Stand: 01.04..2023

Die Poststelle

 

von Claudia Heigl

 

 

1934 erwerben der Gemeindesekretär Ludwig und Sophie Handwerker das Grundstück an der August-Schmieder-Straße von der Familie Landstorfer und errichtet dort ein Einfamilienhaus, das die Hausnummer 102 (heute August-Schmieder-Str. 45) erhält.
Vorher war die Familie in der Bärnzeller Str. 2 (alte Hs.Nr. 47 1/2)  in Steinach ansässig.

 

fo stei 1309

aufgenommen ca. 1942
Bild: Max Hiegeist, Hoerabach

 

Ihre Tochter Sophie Handwerker betreibt ab den 1940er Jahren in dem Haus die Poststelle in Steinach. Bis 1984 ist sie in dem Haus untergebracht.

 

 

Handwerker Besitzer

 

 Handwerker Sophie

Sophie Handwerker

 

 


Dann wird sie geschlossen und in dem Lebensmittelgeschäft Altschäffel eine kleine Geschäftsstelle der Post eingerichtet.

Seit November 2004 ist die Postfiliale in Steinach im Lebensmittelmarkt EDEKA Röckl untergebracht.

 

 


Der Hällingmeierhof


bzw.

Der ganze Stubenhofer-Hof in Gschwendt

 

von Cornelia Landstorfer

 

 kirche gschwendt

Der Stubenhofer-Hof hatte die alte Hs.Nr. 7
aufgenommen 2018
(Bild: Claudia Heigl)

 

 

Vor fast 650 Jahren, im Jahr 1381, wird der Hof, dessen Inhaber zu dem genannten Zeitpunkt Heinrich der Rausch war, erstmals in einem Kaufbrief erwähnt.

Die Witwe Anna Poxauer, die den Besitz in Gschwendt von ihrem Vater Konrad dem Sattelboger als Heiratgut erhalten hatte, veräusserte damals zusammen mit ihrem Sohn Kaspar ihre Güter in Gschwendt an das Stift der alten Kapelle in Regensburg. Die Herren von Sattelbogen waren eines der mächtigsten und angesehensten Rittergeschlechter des Bayerischen Waldes.

Als im Jahr 1435 das Heilig-Geist-Spital in Straubing die Hofmark Gschwendt mit Gericht, Gütern und Gülten von Christoph Schönsteiner zum Schönstein und seiner Frau Balburg erwarb,[1] hat Friedrich Rauscher[2] das genannte Anwesen bewirtschaftet.

In dem 1429 angelegten Salbuch des Bürgerspitals in Straubing wird der Hof nach dem Erwerb 1435 als „Hällingmairisches Gütl“ eingetragen[3]. Dieser Hofname hat seinen Ursprung sehr wahrscheinlich im dort nachgewiesenen Salzhandel. Es war das „hällingische“ Salz aus Hallein, das über die Donau mit Treidelzügen nach Straubing transportiert wurde und von dort mit Pferden und Wagen oder Karren ins Umland und nach Böhmen verteilt wurde. Für den Zeitraum von 1615 bis 1759 lässt sich der mündlich überlieferte Fuhrhandel auf diesem Anwesen sicher nachweisen.

1553 ist Thoman Babst[4] auf dem Hof.

Ca. 1570 ist vermutlich Hans Mair[5] Inhaber.

Aus einem Gerichtsstreit geht hervor, dass vor 1609 Hans Haaß auf dem Anwesen war.[6]

1609 bis 1613 ist Michael Hällingmayr mit seiner Ehefrau Anna nachgewiesen.

 

 Haellingmair Besitzer

 

 

Am 7. März 1613 kauft der Salz- und Hopfenhändler Georg Stubenhofer, der etwa 1607 die Wirtstochter Ursula Pichlmayr aus Gschwendt geheiratet hatte, den „ganzen“ Hällingmayer-Hof um die Summe von 900 Gulden von Anna Hällingmayer, Witwe des Bauern Michael Hällingmayer aus Gschwendt.[7] Die Herkunft von Georg Stubenhofer ist leider nicht bekannt, es ist aber davon auszugehen, dass seine Vorfahren aus Stubenhofen bei Stallwang stammen.

 

KO WOLF 2 Hs.Nr. 7 ist der Hällingmayrhof
die Hs.Nr. 9 ist das Wirtshaus, das auch im Eigentum des Georg Stubenhofer war.
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

 

Im Salbuch des Bürgerspitals Straubing von 1630 ist zu lesen, dass zu dem Hof ein Haus, ein Pferdestall, ein Stadel mit einer Tenne und Viehställe gehörten. Im Hofraum befand sich ein Ausnahmhaus mit Balkon. Beschrieben sind auch ein großer Schafstall, ein Hennenkobel sowie ein Brunnen. Alle Gebäude waren gezimmert und befanden sich in gutem Zustand. Vor dem Haus gab es einen befestigten Platz. Teilweise schützte ein Zaun, teilweise boten Planken dem Gehöft Schutz. An Nutztieren sind zwei Pferde, vier Kühe, drei Jungtiere, drei Schweine und 20 Schafe verzeichnet:

 Salbuch 1630

 

 

 

Der Wirt und Handelsmann Georg Stubenhofer aus Gschwendt war dreimal verheiratet. Seine erste Ehefrau Ursula Pichlmayer war die Tochter der Wirtsleute Wolfgang und Elisabeth Pichlmayer in Gschwendt.

 

Die Stubenhofers hielten sich während des 30jährigen Krieges zeitweise in Straubing auf, um Schutz vor den Schweden zu finden. Im Gegenzug mussten Geld und Wertgegenstände abgeführt werden. Georg Stubenhofer aus Gschwendt ist im sog. Ranzion-Register von 1633 (das Verzeichnis der für die von den Schweden 1633 nach der Übergabe der Stadt geforderte Brandschatzung gesammelten Beträge an Geld und Edelmetall) aufgeführt: Georg Stubenhofer, Wirt zu Gschwendt, 46 fl.
Im Jahr 1634 herrschte in der Stadt Straubing die Pest. Eventuell ist auch Georg Stubenhofers erste Ehefrau Ursula an dieser Seuche gestorben.

 

Die Familie Stubenhofer war sehr wohlhabend. Das Salbuch des Bürgerspitals in Straubing verzeichnet an Grundbesitz neben dem genannten Hof die „Tafern“, die Schneidersölde, den Thurmayrhof, das Lohaus mit Krämergerechtigkeit, das Khellerhäusl, vier Weiher, sowie Bach- und Fischwasser.

Die zweite Ehefrau Eva Fläckl, Tochter der Bauerseheleute Wolfgang und Elisabeth Fläckl in Rotham, bringt die Mühle in Wolferszell mit dem benachbarten Erbrechtshof, das Schankrecht und das Bäckerrecht mit in die Ehe. Eva war in erster Ehe mit dem Müller, Wirt und Bäcker Melchior Grimm verheiratet. Ihr zweiter Ehemann war der Müller Vitus Pichlmayr in Wolferszell. Als dritter Ehemann folgt Georg Stubenhofer. Georg und Eva Stubenhofer waren mit Abstand die reichsten Bauerseheleute in der Gegend.

Als Eva Stubenhofer 1647 stirbt, folgt Margaretha, die mehr als 40 Jahre jünger war als ihr Ehemann, als dritte Gattin. Dass diese Verbindung keine gute Entscheidung war, belegt eine Rechnung des Gschwendter Gerichts aus dem Jahr 1651.[8] Margaretha musste mit 30 Gulden eine sehr hohe Strafe zahlen, weil sie ein Verhältnis mit dem Ehemann ihrer Stieftochter Ursula, der Tochter ihres Ehemannes aus dessen erster Ehe, hatte.

 

Aus den drei Ehen des Georg Stubenhofer gehen sieben bekannte Kinder hervor, jedoch erleben nur die fünf Kinder aus erster Ehe das Erwachsenenalter:
- Georg, der Ältere (1608-1687), übernimmt den Hällingmayrhof vom Vater
- Johann (+ um1654) heiratet die Wirtstochter Barbara Bergmaier und übernimmt mit ihr das Wirtshaus in Münster von den Schwiegereltern
- Ursula (*ca. 1614) heiratet in erster Ehe Georg Rosenhamer (+1664), Wirt in Ascha und in zweiter Ehe am 26.01.1665 den reichen Witwer und Handelsmann Christopher Wagner (1602-1672), Stifter der Kirche St. Christopherus in Gschwendt
- Georg, der Jüngere (1617-1682) heiratet 1643 die Bauerstochter Walburga Frankl von Wolferszell. Er ist ebenfalls Hopfenhändler und zunächst Bauer in Wolferszell Nr. 15, dann in Nr. 12 und schließlich Söldner in Gschwendt Nr. 1
- Thomas Georg (+1677), übernimmt das elterliche Wirtshaus in Gschwendt


Stubenhofer Georg 1

 

Sohn Georg der Ältere heiratet 1640 Rosina Krieger aus Konzell. Bevor er ca. 1661 den Hällingmayrhof in Gschwendt übernimmt, war Georg Wirt in Wolferszell, Agendorf und Loitzendorf. Als einträgliches Nebengewerbe betreibt er wie sein Vater Salz- und Hopfenhandel. 1670 ist Georg Stubenhofer bei der „Corporus Christi Bruderschaft“ in Steinach unter den „Consultores“, die sich aus einigen wohlhabenden Herren zusammensetzten, als „der ersame und bescheidene Georg Stubenhofer Paur und Handelsmann zu Gschwendt“ genannt. 

 

Von den zwölf Kindern aus der Ehe des Georg Stubenhofer und der Rosina Krieger ist Sohn Adam als Bauer in Höfling und Rogendorf erwähnt, bevor er den elterlichen Hof in Gschwendt ca. 1688 zusammen mit seiner Ehefrau Anna, geb. Willmayr, übernimmt.

Kinder:
- Ursula *1641
- Adam, Hoferbe
- Georg (*1650), Weber in Felling
- Rosina (1654-1738) heiratet 1680 den Bauern Bartholomäus Wirth (1662-1702) aus Gschwendt Nr. 17 und in 2. Ehe 1703 den Bauerssohn Michael Hilmer aus Altenhof
- Johann Baptist (1654-1695) heiratet 1683 die Bauerstochter Maria Pösl (*1660) aus Oberniedersteinach Nr. 8 und lässt sich als Hafner in Falkenfels nieder.
- Michael (1656-1687) bleibt ledig
- Maria (*1659)
- Georg Adam (1661-1675) stirbt mit 14 Jahren
- Johann (*1663) heiratet 1688 Walburga Träxl und wird als Söldner und Kramer in Ascha sesshaft.
- Walburga (*1666)

Aus der Ehe von Adam und Anna Stubenhofer gehen sechs Kinder hervor, von denen fünf das Erwachsenalter erreichen:
- Johann (1667-1695), bleibt ledig
- Benedikt (*1669), Bauer in Frommried
- Georg (1670-1733), Hoferbe
- Vitus (1677-1747), heiratet 1706 die Wirtstochter Maria  Pielmeier aus Roßhaupten und übernimmt das Wirtshaus der Schwiegereltern
- Rosina (1682-1752) heiratet 1702 den Müller Georg Hallmayr aus Gschwendt

 Stubenhofer Adam

 

Nach 1702 folgt deren Sohn Georg Stubenhofer, er nahm am 05.10.1699 in Steinach Barbara Söldner aus Bärnzell zur Frau.
Neun Kinder werden in der Ehe geboren, von denen drei im Kindsalter sterben:
- Johann (1701-1733) heiratet 1728 die Halbbauerstochter Anna Maria Deblinger aus Steinach Nr. 27 und wird dort Bauer
- Simon (1702-1742), Hoferbe
- Peter (*1706)
- Michael (1707-1746) heiratet 1736 die Bauerstochter Maria Zeindlmayer aus Agendorf und macht sich als Bauer in Hof bei Stallwang ansässig.
- Christoph (*1709)
- Anna Barbara (*1720)

 

1734 heiratet Sohn Simon die Wirtstochter Katharina Walchshauser aus Zinzenzell und führt mit ihr das Anwesen. Das Paar hatte drei Kinder, von denen jedoch nur der älteste Sohn Michael überlebt. Simon Stubenhofer ist 1742 mit nur 39 Jahren gestorben. Seine Witwe Katharina heiratet im selben Jahr Daniel Löffler aus Thurasdorf, mit dem sie weitere vier Kinder hatte:
- Matthias Löffler (1744-1773), Bauer in Wolferszell Nr. 15
- Anna Maria Löffler (*1746), heiratet 1774 den Halbbauerssohn Johann Geiger aus Agendorf Nr. 41. Beide machen sich in Furth sesshaft.
- Maria Löffler (*1749) heiratet 1778 den Bauern Johann Georg Söldner aus Bärnzell 
- Josef Löffler (*1753)

 

Zu dieser Zeit wurden auf dem Hof noch immer Handelsreisen nach Böhmen unternommen. Daniel Löffler ist 1743[9] und 1759 als Fuhrmann, der nach Böhmen reist, erwähnt[10].

Löffler war laut diversen Gerichtsprotokollen ein rauer Geselle, der nicht nur mit Männern körperliche Auseinandersetzungen hatte, sondern auch zu Frauen äußerst gewaltsam war, wie beispielsweise 1754 im Gschwendter Gericht dokumentiert ist:  
„Vorkommen den 31. Dezember 1754: Ursula Seidlin lediges Dienstmönsch von Herrnfehlburg hat Daniel Löffler Paur zu Gschwendt von darumben anheut zur Klage citiern lassen, weillen derselbe sie dergestalten mit Schlägen traktiert, dass die Armb und Füss groß verschwollen, dann blau und blutmahlig unterlaufen gewesen.“[11]

 Stubenhofer Simon

 

 

Nach dem Tod von Daniel Löffler übernimmt  1764 Johann Michael Stubenhofer als einzig überlebendes Kind von Simon Stubenhofer den Hof. Seine Ehefrau Regina war die Tochter von Georg Brandstetter, Bauer in Bruckhof bei Haselbach und seiner Frau Anna Maria, geb. Lanzinger aus Machtenhof bei Rattiszell.

Sieben Kindern schenken Michael Stubenhofer und seine Frau Regina das Leben, von denen jedoch nur zwei überleben:
- Jakob, der Hoferbe
- Mathias (*1770) wird Weißgerber in Straubing

 

1792 übergeben sie an den ältesten Sohn Jakob, der am 17.07.1798 Maria Katharina Foidl, Tochter der Bauerseheleute Martin und Anna Maria Foidl aus Agendorf, heiratet und mit ihr sechs Kinder hat:
- Magdalena (*1799) verh. Gmeinweiser, Gärtlerin in Straubing
- Martin (*1801) heiratet 1829 Maria Pellkofer vom Thanhof und wird Bauer in Thurnhof bei Parkstetten
- Anna Maria * (*1803) heiratet den Bauern Johann Wolf vom Sackhof, beide verkaufen 1831 den Sackhof und ziehen nach Haidenkofen b. Wallersdorf
- Theresia (*1805) heiratet 1829 den Bauern Georg Pellkofer (1809.1837) vom Hörmannsberg und 1838 in 2. Ehe Joseph Sagstetter (*1803) von Obermenach. Sie ist Bäuerin auf dem Hörmannsberg.
- Joseph (1808-1884), Hoferbe
- Katharina (*1810-1883) heiratet 1839 den Bauern Johann Ebner (1812-1881) vom Sackhof. 1850 verkaufen auch sie den Sackhof und ziehen nach Haader bei Laberweinting.

Jakob Stubenhofer baute im Jahr 1800 ein Wohnhaus mit Stallungen. Folgende Aufschrift war auf einer Tafel am Haus angebracht:

 

"Jakob Stubenhofer bin ich genannt.
Ich hab gebaut, Gott sei´s gedankt.
Von ehrlichen Eltern bin ich geboren
und von ihnen christlich aufgezogen,
bin Besitzer meines Vaterhauses geworden."

 landstorfer 1910

aufgenommen 1942

 landstorfer hof 1970

 Das Bild aus den 1970er Jahren  und die Aufnahme von 1942  zeigen das im Jahr 1800 von Jakob Stubenhofer erbaute Haus. 1977 wurde das Haus abgerissen.

 

 

 

1831 übernimmt Sohn Joseph Stubenhofer den Hof um 3500 Gulden von der Mutter Katharina. Joseph ist dreimal verheiratet. Seine erste Ehe geht er am 25.07.1831 in Steinach mit Theres Hilmer, Tochter von Wolfgang und Theres Hilmer aus Wiesenzell, ein. Theres, die fünf Kinder zur Welt bringt, stirbt 1838 mit nur 36 Jahren.
Von den fünf Kindern erreicht nur Sohn Michael (1833-1902) das Erwachsenenalter. Er bleibt unverheiratet. Er vermachte der Kirche von Gschwendt 1000 Gulden und läßt sie auch renovieren.

Der Witwer Joseph Stubenhofer heiratet im selben Jahr Katharina Hiegeist, Tochter von Franz Paul Hiegeist und Theresia Lehner aus Hoerabach. Katharina überlebt 1848 mit 35 Jahren ihre sechste Geburt nicht und nimmt das Kind mit ins Grab. Von den fünf vorher geborenen Kindern überleben nur drei:
- Katharina (1839-1866) heiratet 1858 den Bauern Michael Rothamer aus Rotham
- Karolina (*1840) heiratet 1865 den Bauern Josef Straßmayer aus Hagnberg
- Joseph (1845-1906) wird Hoferbe in Gschwendt

 

Am 21.05.1851 geht Joseph die Ehe mit Anna Maria Hiegeist, der Schwester seiner zweiten Ehefrau Katharina ein. Obwohl keine Blutsverwandtschaft mit seiner Schwägerin besteht, musste Joseph für die Genehmigung dieser Ehe ein Gesuch beim Pfarrer, der es dann bis zum Bischof bringt, einreichen:

 

Dispens 1851

 

Von den sechs Kindern der dritten Ehe überlebt nur Sohn Wolfgang (*1853), der später Gastwirt in Moosbach bei Prackenbach wird.

 

 

 Todesanzeige Stubenhofer Maria

Straubinger Tagblatt 1873, Todesanzeige der dritten Ehefrau Anna Maria Stubenhofer, geb. Hiegeist

 

 

 

 

1874 wird Sohn Joseph aus der zweiten Ehe mit Katharina Hiegeist Nachfolger auf dem Bauernanwesen in Gschwendt. Er ist zweimal verheiratet. Am 27.11.1874 nimmt er Maria, die Tochter des Bauern Joseph Zollner aus Denkzell und seiner Frau Barbara, geb. Schollerer, zur Gattin.

Aus dieser Ehe gehen sechs Töchter hervor. Die letzten beiden Mädchen sind Zwillinge und sterben. Auch Maria stirbt nach der Geburt, weil die Hebamme nur eines der Mädchen zur Welt bringt und nicht erkennt, dass die arme Frau Zwillinge erwartet. Die Frau stirbt nach drei Tagen mit dem zweiten Kind im Bauch.
- Theresia (1875-1902) heiratet 1895 den Bauern Joseph Niemair aus Unterniedersteinach Nr. 5  
- Anna (*1877) heiratet den Schlossbrauereibesitzer Adolf Schauer aus Sattelpeilnstein
- Maria (*1878) heiratet den Bauern Johann Binder aus Ried bei Stallwang
- Helena (*1881) heiratet den Bauern Georg Thanner aus Machtenhof

 stubenhofer josef maria

Joseph Stubenhofer mit seiner ersten Ehefrau Maria, geb. Zollner (1874)

 

Joseph Stubenhofer ist auch Bürgermeister in Gschwendt.

 

 stubenofer maedchen

Die Töchter aus erster Ehe des Joseph Stubenhofer mit Maria: Theresia, Anna, Maria und Helena

 

Am 07.10.1884 heiratet der Wittwer Katharina Baier, Tochter des Söldners Anton Baier aus Schwarzholz bei Steinach/Rotham und seiner Frau Anna, geb. Niemeier aus Unterniedersteinach.  
Von den vier Kindern aus der Ehe mit Katharina sterben zwei im Babyalter, Sohn Joseph fällt im ersten Weltkrieg, nur Tochter Katharina überlebt.

 

stubenhofer familie

Joseph Stubenhofer und seine zweite Ehefrau Katharina, geb. Baier mit den vier Töchtern aus erster Ehe.
v. l.: Maria, Anna, Theresia, Helena,
aufgenommen wahrscheinlich zwischen 1895 und 1898

 

stubenhofer josefGedenktafel für Joseph Stubenhofer in der Kirche St. Christopher in Gschwendt

 

 Stubenhofer Josef

Am 14.11.1917 geht Katharina Stubenhofer die Ehe mit Peter Landstorfer aus Trudendorf bei Bogen ein. Peter ist Sohn der Bauerseheleute Franz Xaver und Kreszenz Landstorfer, letztere eine geborene Karl aus Rammersberg.

 

 landstorfer stubenhofer

 Peter Landstorfer und Katharina Stubenhofer
aufgenommen 1917

 

 

landstorferhof 1920

 Der Landstorfer-Hof in den 1920er Jahren.

 

 

 

 

[1] Stadtarchiv Straubing, Salbuch fol. 864-870; vgl. Urkundenbuch Straubing, Nr. 356, S. 280.
[2] Solleder, Fridolin: Urkundenbuch der Stadt Straubing, 1911-1918, S. 280, Urkunde 356.
[3] Vgl. Laschinger Johannes: Geschichte der Spitalstiftungen in Straubing, in: JHVS 87 (1985), Straubing 1986, S. 244, Vgl. auch Stadtarchiv Straubing, Salbuch 1630, fol. 654
[4] StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B157, Sal- und Stiftbuch der St. Michaels-Pfarrkirche in Steinach mit Abschriften der Kaufbriefe, fol. 8.
[5] Spitalrechnung ca. 1570, aufgrund der Besitzgült und Beschreibungen ziemlich sicher, dass Hans Mair auf diesem Anwesen war (Wiesgült, Khünbach)
[6] 1609-1611,1620: Das Kollegiatstift zur Alten Kapelle in Regensburg gegen das Spital Straubing wegen strittiger Grundherrschaft über zwei Sölden in der Hofmark Gschwendt
[7] Vgl. Stadtarchiv Straubing, Salbuch 1630 von Gschwendt, fol. 654.
[8] Stadtarchiv Straubing, Rechnung Bürgerspital 1651
[9] StALa, Kommunalarchive, Rep. 219, Verhörsprotokoll der Straubinger Spitalh0fmark, fol. 6‘
[10] BZAR, Pfarrakten Steinach, Nr. 34
[11] StALa, Kommunalarchive (Rep. 219) 1609, fol 67

Haus Nr. 15 1/2 in Steinach

 

heute August-Schmeider-Str. 7a

 

von

Claudia Heigl

 

 

Auf dem Grundstück stand ursprünglich die Schmiedwerkstätte der unteren Schmiede, während die Hofstelle des Schmieds auf der gegenüberliegenden Seite des Baches lag.

Dadurch war die Schmiedwerkstatt mit ihrem gefährlichen Funkenflug etwas entfernt von den Wohngebäuden, die früher aus Holz gebaut waren und zum Teil auch mit Stroh eingedeckt wurden. Außerdem hatte der Schmied hier einen einfacheren Zugang zum Wasser, das zum Abkühlen der beschlagenen Eisen benötigt wurde.

 

Uraufnahme

Die Hs.Nr. 15 war das Schmied-Wohnhaus, während die Werkstatt gegenüber auf Gemeindegrund lag.
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

Der Schmied Ignaz Handl erwirbt die Schmiede 1868. Nur fünf Jahre später veräussert er den Hof wieder an Jakob und Helena Almer. Die gegenüberliegende Schmiedwerkstätte behält er jedoch in seinem Besitz und verkauft ihn am 05.03.1874 an Franz Grüneisl, einem Hafnerssohn von Steinach.

Drei Jahre später, am 05.03.1874, kauft in Ignaz Handl das kleine Haus zurück und veräussert es noch am gleichen Tag an die Stattlerseheleute Anton und Therese Scherm, die hier ihre Sattlerei einrichten.

1887 veräußern sie das Haus und erwerben hierfür das ehemalige Wagner-Haus im oberen Dorf.
Das Haus kaufen Josef und Therese Wittmann, 1888 folgen Josef und Katharina Herber als weitere Eigentümer.

Am 02.03.1892 erwerben es die Schmiedseheleute Jakob und Katharina Hierl (von der oberen Schmiede Hs.Nr. 53 1/2) als Ausnahmshaus. Die Schmiede im oberen Dorf übergeben sie an ihren Sohn Joseph Hierl.

 

Hierl Jakob Besitzer

 

Sieben Jahre nach dem Tod des Ehemannes verkauft die Witwe das Haus am 12.01.1901 an den Hafner Ludwig Stahl von Rattiszell. Am 20.August 1901 reicht er einen Plan1 zur Errichtung einer Werkstätte mit Brennofen ein, die er an das Haus anbauen will.

 

Ortsplan 187d

Ortsplan von Steinach Nr. 187d
Quelle: Vermessungsamt Straubing

 

 

Bereits sieben Jahre später verkauft der Hafner das Haus an Johann Alt, der es ein Jahr später, am 15.01.1909, an Joseph Hierl von Stallwang und seiner Braut Rosina Riederer weiterveräußert.

 

 Hierl Josef Besitzer

 

 

 Seitdem ist das Anwesen im Besitzer der Familie Hierl/Fischer.

 

fo stei 566

 Das Haus um 1956
Bild: Archiv für Heimatgeschichte Steinach

 

 

 

 

1 StA Landshut, Rep. 162-17 Sch. 33 Nr. 3787

 

 

 

Das Kutscher Stechl Häusl oder Haseneder-Hof Hs.Nr. 46

 

1583/1623/1641/1691: Die Pabstsölde - 1760: Kurtscher Stechl Häusl - 1808: Haseneder-Hof Hs.Nr. 7 - ab 1838: Hs.Nr. 46

 

heute August-Schmieder-Str. 34

 

ab 1903

die Poststelle in Steinach

 

von Claudia Heigl

 

 

 

Dieses Anwesen befand sich in einer Reihe von kleinen Häusler-Häusern die sich an der ehemaligen „Herrenstrasse“ zwischen Kirche und Schloss reihten.

Ursprünglich dürften diese Häuser alle für Bedienstete des Schlossgutes oder kleine Handwerker gebaut worden sein.

 

Bei diesem Anwesen handelte es sich um die sog. „Pabstsölde“.
1583 wurde die Sölde freistiftsweise an einen Eberhard Krendl verliehen.1 Freistift ist ähnlich einem Mietvertrag gleichzusetzen. Das Nutzungsrecht wurde vom Hofmarksherrn nur für eine begrenzte Zeit vergeben.

 

1623 haben Christoph Schmidt und seine Ehefrau Margaretha bereits das Leibrecht auf der Pabstsölde, d.h. sie haben das Nutzungsrecht ihr Leben lang.2

Ihnen folgt ein Hans Schmidt3

 

1641 hat ein Hans Händl darauf das Erbrecht, damit kann er das Anwesen auch weitervererben.4

 

1691 zahlt ein Michael Prickl für das Anwesen Abgaben an den Hofmarksherrn.5
Er ist seit 1680 mit der Zimmermannstochter Walburga Lengfelder verheiratet und hat mit ihr fünf Kinder:
- Georg (*24.03.1681)
- Maria (*15.04.1683)
- Wolfgang (*05.02.1685)
- Jodokus (*10.06.1688)
- Magdalena (*1692 + 06.08.1694)

 

 

Prickl Besitzer

 

 

1699 besitzt das Söldenhäusl der Schneider Christoph Orth (auch Ortner).6

Christoph Ortner hatte 1696 die Bauerstochter Walburga Schilder geheiratet. Er stammt von Bogen und war der Sohn der Schusterseheleute Jakob und Elisabeth Ortner. Seine Schwester ist seit 1698 mit dem Steinacher Metzger Blasius Zeiler verheiratet.

 46 uraufnahme

 Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

 

 

Im 18. Jahrhundert wird dieses Anwesen als „Kutscher Stechl Häusl“ bezeichnet. 7

 

 

fo stei 1476

Die obere August-Schmieder-Strasse ca. 1920
links das sog. Schermhaus (ehem. Wagner-Anwesen), Kramerei Altschäffel und die alte Poststelle Gössl/Röckl (alte Hs.Nr. 46)
Bild: Familie Meier, Agendorf

 

 

Der Wirtssohn Jakob Späth von Falkenfels heiratet 1725 Theresia Ortner.  Er übernimmt zusammen mit seiner Ehefrau das Anwesen von seinen Schwiegereltern und führt auch das Schneider-Handwerk weiter.

 

 Spaeth Besitzer

 

 

Ca. 1769 finden wir den Maurer Vitus Haseneder auf dem Haus. Ihm folgen sein Sohn Johann und der Enkel Ferdinand Haseneder nach.

 

Haseneder Besitzer

 

Am 13.04.1898 kaufen die Nachbarn und Kramerseheleute Josef und Anna Altschäffel das Anwesen Nr 46 mit dem großen Garten..

 

 

Uraufnahme ueberlappend

Das Altschäffel-Haus war ursprünglich ein Nebenhaus des Wagner-Anwesens.
Durch den Zukauf konnte der Garten erweitert werden.

 

 

 

Die alte Poststelle

 

1903 erwirbt Josef Altschäffel’s Schwester Maria Gössl und ihr Ehemann Otto Gössl einen kleinen Teil vom vorderen Grundstück und errichten hierauf ein neues zweistöckiges Haus. Die Wirtsleute Gössl verkaufen 1904 ihr Wirtshaus im oberen Dorf (heute Landhaus Krone), in der auch die Poststelle mit dem Poststall untergebracht war, an die Brauerei Lang.

Die Poststelle nimmt das Ehepaar mit in das neue Haus und betreibt diese weiter.

 ak stei 92

linkes Bild: rechts vorne das Gasthaus Krone mit dem Poststall
rechtes Bild: von links das Scherm-Haus, die Kramerei Altschäffel und die neu erbaute Poststelle

 Auszug aus einer Ansichtskarte gelaufen 1912

 

Das Haus erbt Rosa Gössl, eine Nichte von Otto Gössl. Sie heiratet 1928 den Bäckerssohn Joseph Röckl von Steinach. Beide betreiben die Poststelle bis in die 1940er Jahre in dem Haus weiter.

 

Goessl Besitzer

 

 

 

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 Hochzeitsgesellschaft von Rosa Gössl und Josef Röckl am 14.02.1928
hintere Reihe v.l.: Philomena Schwarz, Huber Justine, geb. Bachl, Kraus Lena, geb. Altschäffel, Schwarzfischer Anna geb. Röckl, Sieber (Hilmer) Magdalena, geb. Röckl, Zacherl Maria, geb. Röckl,  Bachl Ferdinand
Mitte v.l.: Barbara Schuster,geb. Gössl, Theres Gössl, Anna Stadler geb. Gössl [Schwestern d. Braut] Braut Gössl Rosa, Bräutigam Röckl Josef, Röckl Therese (später verh. Hilmer), Brandl Ottilie, geb. Röckl, Kimberger Hedwig, geb. Röckl, Fleischmann Helene, geb. Wenninger [Stieftochter von Maria Gößl]
vorne v.l.: Altschäffel Josef, Gössl Ludwig (Vater d. Braut), Röckl Karl (Bruder d. Bräutigam), Gössl Otto mit Maria geb. Altschäffel (Onkel d. Braut) , Röckl Franz (Bruder d. Bräutigam), Bachl Georg
Bild: Familie Röckl, Steinach

 

 

 

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 Rosa Röckl mit ihren Zwillingsmädchen Rosa (1932-2012) und Barbara (1932-1944)
In der Poststelle war auch die Unfall-Meldestelle untergebracht.
Bild: Familie Ebenbeck, Steinach

 

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 Das Haus um 1950
Bild: Famiie Ebenbeck, Steinach

 

 

In den 1940er Jahren wurde die Poststelle in die August-Schmieder-Str. 45 (alte Hs.Nr. 102) verlegt und von Sophie Handwerker geführt.

 

Dort blieb sie bis 1984. Nachdem Sophie Handwerker in Rente ging, wurde in dem Lebensmittelgeschäft Altschäffel ein kleine Postfiliale eingerichtet.
Von November 2004 bis Dezember 2024 war die Postfiliale im Lebensmittelmarkt EDEKA Röckl untergebracht.

 

 

 

1 Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
2 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
3 StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
4 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
5 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691
6 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steinach 1699
7 BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 248, Hofmark Steinach 1752 und Kurbayern Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 514, Hofmark Steinach 1760

 

Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127), Sig. 17/42-4, Umschreibehefte zum Urkataster  der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127), Sig. 17/42-7, Umschreibehefte zum Urkataster  der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 55, 1859 - 1906
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel Steinach

 

 

aktualisiert: 23.04.2025

 

Die Schreinerei Laumer-Bierl in Steinach

 

 

1623/1641: Neues Häusl beim Stubenhofer - 1691: Müller Häusl - 1808: Artmann Hof Hs.Nr. 2 - ab 1838: Hs.Nr. 37

 

heute August-Schmieder-Str. 23

 

 

von Claudia Heigl

 

 

Bei dem Anwesen handelte es sich ursprünglich um ein kleines Häuschen in unmittelbarer Nähe des Schlosses ohne großen Garten oder sonstigem Grundbesitz.
Es ist Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet worden.

 

Uraufnahme

Das Anwesen hatte 1808 die Hausnummer 37

Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung, Bayernatlas

 

Im Stiftsregister aus dem Jahr 1623 wird es als „Neues Häusl beim Stubenhofer“ bezeichnet, auf dem Wolf und Katharina Müller das Leibrecht hatten und mit 4 Pfund Regensburger Pfennige bewertet wurde.

1641 zahlt die Witwe des Wolf Müller dafür Abgaben.

1691 finden wir es als „Müller Häusl“ im Stiftregister und als Besitzer einen Mathias Jegger.
1699 ist es ein Mathes Ekher, der darauf Leibrecht hat. Der Wert ist mit 4 Pfund Regensburger Pfennige immer noch gleich wie 1623.

Hier handelt es sich um die gleiche Person. Mathias, der auch als Zimmermann tätig ist, wird in seinem Sterbeeintrag als Jäger bezeichnet.

Mathias hatte 1673 die Bauerstochter Barbara Berger von Landorf geheiratet und war zunächst auf der elterlichen Bräusölde (Hs.Nr. 18) in Steinach ansässig.

Ca. 1684 zog die Familie in dieses Haus.
Zwei Kinder sind von dem Ehepaar bekannt:
- Sebastian (*21.05.1675) heiratet 1700 Maria Baumgartner von Bernau
- Markus (1680-1689)

 

Ecker Besitzer

 

Nächster bekannt Besitzer ist 1763 ein Sebastian Riederer, der als Weber seinen Lebensunterhalt verdiente. Seine Ehefrau Magdalena war als Hebamme tätig.
Vielleicht hatte das Ehepaar aus diesem Grund auch dieses Häuschen vom Schlossherrn erhalten. Hebammen waren in einer Dorfgemeinschaft unentbehrlich und auch der Hofmarksherr hatte ein Interesse daran, dass sich eine solche im Dorf niederließ.

Nach seinem Tod heiratete die Witwe den Nachbarn Georg Trägl (siehe Hs.Nr. 36)
Das Haus erben die Tochter ihres zweiten Ehemannes, Walburga Trägl und ihr Ehemann Lorenz Raith. Raith übte, wie sein Schwiegervater, ebenfalls das Weberhandwerk aus. Das Haus wird innerhalb der Familie an die Söhne weitervererbt, die auch wieder Weber sind.

 

Riederer Besitzer

Raith Besitzer

 

 

 

1886 heiratet der Steinacher Wagner Joseph Wurst die Raith-Tochter Katharina und übernimmt mit ihr das Haus. Er richtet sich hier eine Wagner-Werkstätte ein, nachdem die alte Wagnerei von seinem ehemaligen Lehrherrn verkauft wird.

Nachdem Joseph Wurst 1910 im Alter von 53 Jahren stirbt, erben die Witwe Katharina Wurst mit ihren fünf Töchtern Katharina (23 J.), Elisabeth (19 J.), Berta (15 J.), Therese (11 J.) und Maria (11 J.) das Haus.

 

Zwei Jahre später, am 10.06.1912, verkauft sie die Wagnerei an Joseph Laumer von Agendorf.
Katharina Wurst verdient sich ihren Lebensunterhalt als Arbeiterin im Schloss Steinach.

 

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rechts Josef Laumer auf der Walz
Bild: Familie Maschke, Steinach

 

 

 Laumer Besitzer

 

Sieben Monate später nimmt Joseph Laumer die Landwirtstochter Maria Bornschlegl von Wolferszell zur Ehefrau.

 

Laumer

Josef und Maria Laumer

 

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Wagnerei Laumer um 1920
rechts das Wohnhaus, links die Wagnerwerkstätte
links Karl Heimerl, daneben der Schreiner Josef Laumer. Auf dem Wagen die Kinder Josef und Therese Laumer
Bilder: Familie Maschke, Steinach

 

Ihr Sohn Josef Laumer jun. übernimmt 1948 die Wagnerei und heiratet 1950 die Steinacher Wirtstochter Irmingard Lutz.

 

Nachdem die Wagnerei durch die Industrialisierung immer mehr an Bedeutung verliert, stellt Josef Laumer jun. seine Werkstatt nach der Übernahme in einen Karosseriebau um und stellt Omnibusse her.

1955 wechselt er in den Betrieb einer Schreinerei, die er mit Hilfe seiner Ehefrau laufend erweiterte und modernisierte.

 

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 Schreinerei Laumer um 1956
Bild: Archiv für Heimatgeschichte Steinach

 

 

Seit 1987 führen sein Schwiegersohn Franz Bierl und seine Ehefrau Josefine Laumer-Bierl den Betrieb, die das Unternehmen ebenfalls immer weiter vergrößerten und erweiterten.

 

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 aufgenommen im September 2021
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

 

 

Quellen:
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127), Sig. 17/42-4, Umschreibehefte zum Urkataster  der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127), Sig. 17/42-7, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 55, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127), Sig. 17/42-11, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach
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