Das Foidgütl Hs.Nr. 41
ab 1890: Hs.Nr. 59, heute Tassilostr. 1
von Claudia Heigl
In Münster existierten bis zur Verlegung des Kollegiatstifts St. Tiburtius im Jahr 1581 nach Straubing acht Chorherrenhäuser sowie zwei Gebäude für die Benefiziaten. Diese reihten sich um die Kirche St. Tiburtius.
Vermutlich handelte es sich bei der hier beschriebenen Hofstelle um eines dieser Häuser.1
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Im Stiftregister von 1685 wird Kaspar Sieber als Besitzer genannt. Für das Haus entrichtete er 4 Schilling Zins, dazu Abgaben für den Krautgarten, die „Schachten“, Wiesen im Napf und im Ihrlach, die Pfründ, den Rabacker und das Aufeld.2
Kaspar war der Sohn der Bauerseheleute Georg und Magdalena Sieber vom Hof im Ort. 1689 heiratet er eine Maria Dum vom Vilsbiburg gebürtig.
Ihr einziges Kind, der 1691 geborene Sohn Mathias, stirbt kurz nach der Geburt.
1706 tauschen Kaspar und Maria Sieber den Hof gegen die Erbrechtsbehausung von Simon und Eva Resch (Hs. Nr. 38, heute Schiedermeierplatz 2).3
Simon war in diesen Hof eingeheiratet und seit 1693 in zweiter Ehe mit der Bauerstochter Eva Geyer aus Kößnach verheiratet. Nach Simons Tod im Jahr 1708 heiratet die Witwe Gregor Klingeisen aus Münster Nr. 2. Nach ihrem Tod geht Gregor 1721 eine zweite Ehe mit Magdalena Scherer aus Thalstetten ein. Ihr Sohn Andreas Klingeisen wurde 1767 Wirt in Kirchroth.
Magdalena überlebt ihren Mann und heiratet 1735 Markus Foidl aus Rotham. Nach fünf Ehejahren stirbt sie, und Markus heiratet 1740 Katharina Piendl aus Oberzeitldorn.
Aus dieser Verbindung stammen drei Kinder:
- Johann Georg (*1742)
- Johann Evangelist (*1748), Hoferbe
- Andreas (1751-1826) heiratet 1775 die Häuslerstochter Anna Maria Dengler von Münster und lässt sich als Häusler in Münster Nr. 42 nieder.
Der Hoferbe Johann Foidl hat mit der Baderstochter Katharina Knaup schon vor der Hochzeit einen unehelichen Sohn, Kaspar, der nach damaligem Recht den Namen Foidl trägt. (siehe auch Buchsengütl Hs.Nr. 46)
1775 heiratet Johann die Bauerstochter Maria Karl aus Wolferkofen.
Da ihr einziger ehelicher Sohn früh stirbt, übernimmt 1802 Kaspar, der uneheliche Sohn, den Hof. Er heiratet Katharina Foidl aus Bärnzell, Tochter von Johanns Cousin Lorenz Foidl.
1840 geht der Hof an Jakob Christoph Foidl, der ihn 1844 an den Lehrer Johann Michael Neumaier in Münster verkauft.
1848 kauft Michael Ameismeier aus Thurasdorf das Anwesen und heiratet Anna Maria Weber aus Münster Nr. 31.
Von acht Kindern überlebt nur Sohn Joseph (*1850) das Säuglingsalter.
1875 übernimmt Joseph das Anwesen von den Eltern und heiratet die Bauerstochter Franziska Fuchs von Hagnzell.
Elf Kind kommen in der Ehe zur Welt, von denen nur vier das Erwachsenenalter erreichen:
- Johann Evangelist (1878-1931), Gütler auf dem Wolfsberg
- Maria (1884-1962) heiratet 1904 in Münster den Gütler Matin Sieber von Steinach Nr. 16
- Therese (1886-1960) heiratet 1910 in Steinach den Gütler Xaver Gerstl von Steinach Nr. 11 ½
- Anna (*1892) heiratet 1929 in Straubing Joseph Zollner
Nach dem Tod seiner Ehefrau verkauft Joseph das Anwesen 1894 an seinen Schwager Xaver Weinzierl und dessen Ehefrau Theresia geb. Fuchs.
Die Weinzierl’s waren vorher in Kirchroth ansässig.
Sechs Kinder von ihnen sind bekannt, davon starben zwei im Kindsalter:
- Josef (1866-1939)
- Theresia (*1880)
- Katharina (*1882), Hoferbin
- Franz Xaver (*1883)
1904 übernimmt ihre Tochter Katharina das Anwesen und heiratet den Söldnerssohn Josef Geier vom Geier-Anwesen in Münster Nr. 13.
1914 fällt der Vater von drei Kindern bei Bois Bernard im Alter von 35 Jahren. Katharina geht 1918 nochmals eine Ehe mit Josef Hausladen von Herfurth ein.
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Bertram, München
Ihr Sohn Johann Hausladen übernimmt später das Anwesen.
1 Im Zins- und Stiftbuches des Kollegiatstiftes von 1685 werden bei neun Anwesen die Häuser, die alle um die Kirche liegen, außergewöhnlich hoch besteuert, da es hier wahrscheinlich sogar um Steinbauten handelte. Hierzu gehört auch dieses Anwesen.
2 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 127‘
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 641, fol 8 Tausch 25.06.1706
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, Zins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 21.08.2025
Das Pummergütl Hs.Nr. 52
ab 1890: Hs.Nr. 85, heute Falkenfelser Str. 13
von Claudia Heigl
Die ersten bekannten Besitzer des Anwesens in der Falkenfelser Straße sind Leonhard und Margaretha Ludsteck, die urkundlich erwähnt sind. Margaretha war zudem als Hebamme tätig.
Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor:
- Magdalena (*ca. 1636 + 1692), Hoferbin
- Margaretha heiratet 1671 in Münster Simon Härtl, Tagelöhner in Kößnach
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Tochter Magdalena übernimmt das Anwesen in Münster uns heiratet 1657 einen Johann Däxl.
Das Ehepaar bekommt sechs Kinder:
- Thomas (*1657)
- Simon (*1659)
- Balthasar (*1663)
- Wolfgang (*1670)
- Maria Martha (*1674)
- Walburga (*1678)
Als Johann Däxl 1681 stirbt, heiratet Magdalena den ebenfalls verwitweten Tagelöhner Johann Leyacker aus Kößnach.
Nach Magdalenas Tod 1692 heiratet Johann Leyacker Eva Eisnagel aus Aufroth.
Aus dieser Ehe stammen vier Töchter, von denen nur Maria überlebt. Sie heiratet 1717 den Söldnerssohn Adam Berger aus Ramsried.
Zehn Kinder kommen in dieser Ehe zur Welt, von denen vier bereits im Kindsalter sterben.
- Ursula (*1717), Hoferbin
- Wolfgang (*1719) heiratet 1745 Gertrud Leyacker und übernimmt mit ihr das Anwesen der Schwiegereltern in Münster Nr. 42
- Kaspar (*1723)
- Franz de Paula (*1726)
- Maria Walburga (*1728)
- Magdalena (*1731)
Adam Berger stirbt im April 1731 im Alter von 40 Jahren, drei Monate vor der Geburt seiner jüngsten Tochter.
1733 heiratet die Witwe den Halbbauerssohn Andreas Heitzer vom Bachhof in Ascha. 1736 wird noch eine Tochter, Maria Justina, geboren.
1740 übernimmt die älteste Tochter Ursula Berger das Anwesen und heiratet den Schuster Wolfgang Schreiner aus Kasparzell.1
Am 18. September 1743 verkauft das Paar die Erbrechtsbehausung mit Stadel, Garten und Gemüsegarten an Jakob und Maria Pummer aus Münster.2
Jakob ist der Sohn der Häuslerseheleue Bartholomäus und Magdalena Pummer vom gegenüberliegenden Nachbaranwesen.
Vier Kinder sind von dem Ehepaar bekannt:
- Katharina (*1745) heiratet 1771 den Söldner Wolfgang Hilmer von Münster Nr. 36
- Johann Jakob (1753-1839) heiratet 1782 in Kirchroth Eva Färber von Aufroth und lässt sich als Schmied in Kirchroth nieder
- Anna Maria (1758-1835) heiratet 1798 in Kirchroth den Schullehrer Michael Fuchs von Kirchroth
- Bartholomäus (1762-1838), Hofnachfolger
Bartholomäus Pummer übernimmt das Anwesen und heiratet viermal:
1. 1798 Anna Maria Berger von Steinach Nr. 16
2. 1810 Anna Maria Bugl von Münster Nr. 20
3. 1821 Walburga Donhauser Lehrerstochter von Münster
4. 1823 Anna Maria Hornauer von der Schwemm
Nach Bartholomäus Tod erben 1838 die Kinder Bartholomäus, Anna Maria, Jakob, Johann, Joseph, Peter und Katharina Pummer das Anwesen.
Sohn Johann Baptist aus der zweiten Ehe erwirbt 1843 das Gütleranwesen mit 11 Tagwerk Grundbesitz von den Geschwistern.
1845 heiratet er die Gütlerstochter Anna Maria Sieber von Münster Nr. 38 und nach deren Tod 1861 heiratet er die Halbbauerstochter Therese Fritsch von Geßmannszell.
Als Johann Pummer 1875 im Alter von 61 Jahren stirbt, veräußert die Witwe das Anwesen am 1. Juli 1876 an Lorenz und Magdalena Heuschneider.
1882 erwerben Simon und Therese Geier das Anwesen. Simon stamm aus dem Geier-Hof Hs.Nr. 13 in Münster.
Das Paar hat einen Sohn: Joseph Geier (*1887), der 1918 in den Sieber-Hof, Hs.Nr. 21, in Münster einheiratet.
Simon Geier stirbt 1888 mit nur 34 Jahren bei einem Unfall. Seine Witwe heiratet 1889 den Gütlerssohn Joseph Färber.
Später geht das Anwesen an deren Sohn Otto Färber über.
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Bertram München
1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 645, fol 3 Übergab am 14.05.1740
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 645 I, fol 25‘ Kaufbrief 18.09.1743
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, Zins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 21.08.2025
Das Speisedergütl Hs.Nr. 8
ab 1890: Hs.Nr. 13, heute Brunnenstr. 6
von Claudia Heigl
Dieses Anwesen lag am südlichsten Ende von Münster und dürfte wahrscheinlich erst Ende des 17. Jahrhunderts erbaut worden sein.
Das Anwesen hatte ursprünglich die Hausnummer 8
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Als erster Besitzer dieses Gütls werden Gmeinwieser Johann und dessen Ehefrau Walburga genannt1.
Ihre Tochter Maria wurde am 12. Mai 1703 in Münster geboren; weitere Kinder sind nicht belegt.
Im Jahr 1734 übernimmt Maria gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem aus Volksstorf bei Arnstorf stammenden Zimmermann Johann Speiseder, das Gütl.
Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor:2
Das Ehepaar bekommt sieben Kinder:
- Anna Maria (1735-1751), unverheiratet
- Katharina (*1737)
- Ursula (*1738)
- Maria Rosina (*1740)
- Johann (*1741)
- Johann Michael (*1744), später Hofnachfolger
- Anna Maria (*1754)
1765 übergeben die Eheleute die Erbrechtsbehausung mit Stadel und Garten an ihren Sohn Michael Speiseder und dessen Frau Walburga, geb. Lehner.3
Auch dieses Paar hat sieben Kinder, von denen jedoch vier früh versterben:
- Michael (*1764)
- Georg (1766-1772)
- Martin (1767-1819), Zimmermann in Münster Nr. 5
- Anna Maria (1770-1772)
- Tiburtius (1773-1778)
- Jakob (1775-1783)
- Anna Maria (1779-1848) heiratet 1803 den Zimmermann Joseph Zäch von Münster Nr. 32
Nach dem Tod seiner Frau Walburga heiratet Michael 1792 in zweiter Ehe Magdalena Wurm, Bauerstochter aus Bärndorf. Das Paar scheint jedoch nach 1808 aus Münster weggezogen zu sein.
Im Jahr 1811 erwirbt Jakob Schwarzensteiner, Sohn eines Webers aus Münster Nr. 10, das Anwesen und heiratet die Bauerstochter Anna Maria Bachl Trudendorf.
Schwarzensteiner stirbt 1824 im Alter von 40 Jahren an Lungensucht. Seine Witwe kann den Hof offenbar nicht halten, sodass 1829 das Landgericht Straubing den „Speiseder-Hof“ veräußert. Käufer ist zunächst Jakob Pummer aus Kirchroth, der ihn jedoch sofort für 825 Gulden an den Söldnerssohn Johann Geier von Münster Nr. 13 weiterverkauft.4
Nach der damaligen geltenden Gesetzgebung (siehe Ansässigmachung und Verehelichung) kann der 49-jährige nun eine Ehe mit der Bauerstochter Anna Maria Schneider vom Waslthof, eingehen.
Da beide Eheleute bereits älter sind, bleibt die Ehe kinderlos.
1850 übergeben sie den Hof an Johanns Neffen Joseph Geier, der drei Tage später die Gütlerstochter Anna Schachermeier aus Freundorf ehelicht.
1877 geht das Anwesen an ihre Tochter Theresia über, die den Bauerssohn Joseph Biederer aus Höhenberg heiratet.
Aus der Ehe stammen eine Tochter und zehn Söhne, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichen:
- Franz Xaver (*1879), Söldner in Aufroth
- Josef (1883-1963), Hofnachfolger
- Martin (1886-1969), Söldner in Münster Nr. 26
- Johann (*1888)
- Karl (1890-1917) in Hendecourt/Frankreich gefallen
- Alois (*1892) heiratet 1921 Roslia Groß von Aufroth
1910 übernimmt Sohn Josef Biederer den Hof und heiratet die Söldnerstochter Kreszenz Spießl aus Münster.
eine der ältesten Aufnahmen des Biederer-Anwesens um 1917
Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Auszug aus einer Ansichtskarte, gelaufen 1917
Später wurde das Wohnhaus angebaut und aufgestockt.
Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Auszug aus einer Ansichtskarte, nicht gelaufen
Von 1929 bis 1945 steht Josef Biederer außerdem als Bürgermeister an der Spitze der Gemeinde Münster.
aufgenommen 1956
Bild: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand: Luftbildverlag Bertram, München
1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 641, fol 120‘ Kauf- und Übergab 19.11.1710
Hier übergeben Georg und Walburga Mayr (Hs.Nr. 9) ihren Garten zwischen Hans Holzer (Hs.Nr. 10) und Hans Gmeinwieser (Hs.Nr. 8) gelegenen Garten an ihre Tochter Ursula.
2 In der Nähe von Arnstorf gibt es die Einöde Speisöd, wo sich der Name Speiseder ableiten dürfte.
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 646 fol. 10‘ Übergabsbrief 400 fl 17.08.1765
4 StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster Münster 1814-1843
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, ins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 17.08.2025
Das Buglgütl Hs.Nr. 21
ab 1890: Hs.Nr. 25, heute Kirchplatz 4
von Claudia Heigl
In Münster existierten bis zur Verlegung des Kollegiatstifts St. Tiburtius im Jahr 1581 nach Straubing acht Chorherrenhäuser sowie zwei Gebäude für die Benefiziaten. Diese reihten sich um die Kirche St. Tiburtius.
Vermutlich handelte es sich bei der hier beschriebenen Hofstelle um eines dieser Häuser.1
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Betram, München
Seit 1657 sind Anna und Thomas Bugl an diesem Ort ansässig. Das Ehepaar war zuvor in Agendorf wohnhaft. Im Mai 1657 erwirbt es von der Witwe Barbara Stubenhofer die Leibgerechtigkeit.2
Barbara, eine Tochter des Münsterer Wirts Andreas Bergmaier, hatte 1646 gemeinsam mit ihrem Ehemann Johann Stubenhofer das Wirtshaus in Münster übernommen. Nach dessen Tod im Jahr 1656 führte Markus Heilingmayer das Wirtshaus weiter. Das Leibrecht am benachbarten Gütl verkaufte Barbara an Thomas Bugl.
Von Anna und Thomas Bugl sind sechs Kinder bekannt:
- Bartholomäus (* ca. 1644 +1719), Hoferbe
- Ursula heiratet 1674 in Münster Daniel Steiblmüller
- Elisabeth (*09.05.1656 in Agendorf) heiratet 1682 in Münster Georg Zierer von Zeitldorn
- Michael heiratet 1681 in Münster Jakobe Schweinhamer und macht sich als Schneider in Münster Nr. 33 sesshaft
- Maria (* 09.01.1661 in Münster +1732) heiratet 1683 in Münster Georg Agsteiner von Münster Nr. 6
- Barbara (* 03.01.1664 in Münster)
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
1838 erhielt das Anwesen die Hausnummer 5, welche 1890 in Hausnummer 8 geändert wurde.
1674 übergeben Thomas und Anna Bugl das Leibrecht an ihren Sohn Bartholomäus, der die Bauerstochter Gertrud Sieber von Münster Nr. 3 heiratet.3 Nach dem Tod ihres Mannes geht Anna eine zweite Ehe mit dem Witwer Johann Ecker aus Gschwendt ein.
Im Stiftregister von 1685 sind die jährlichen Abgaben an das Kollegiatstift Straubing vermerkt. Für das Haus selbst fallen 3 Schilling Regensburger Pfennige an – ein Hinweis darauf, dass es sich um ein ehemaliges Chorherrenhaus, wahrscheinlich in Steinbauweise, handelt. Zusätzlich zahlt Bartholomäus Abgaben für vier weitere Grundstücke.4
Bartholomäus und Gertrud Bugl haben acht Kinder, von denen fünf das Erwachsenenalter erreichen:
- Simon (1675-1743) Hoferbe
- Margaretha (*1677) heiratet 1723 in Münster Lorenz Wimmerl von Unterzeitldorn
- Adam (*1679)
- Margaretha (*1687)
- Eva (*1689)
1708 folgt Sohn Simon als Hoferbe. Als Braut holt er Magdalena Wagner, eine Bauerstochter aus Aukenzell, auf den Hof.
Von den drei Kindern des Paares stirbt Sohn Sebastian 1711 im Alter von neun Jahren:
- Georg Joseph (*1709), heiratet 1723 die Halbbauerstochter Katharina Buchs von Hüttenzell und übernimmt den Hof seiner Braut
- Simon (*1713), Hoferbe
1737 übernimmt der gleichnamige Sohn Simon Bugl den Hof und heiratet Anna Hilmer aus Thalstetten.
Aus dieser Ehe gehen neun Kinder hervor:
- Johann Georg (1735-1786), Gütler in Münster Nr. 20, heiratet 1774 Anna Maria Weinzierl von Münster Nr. 20
- Joseph (*1737)
- Nikolaus (*1740)
- Maria Anna (1743-1810), Hoferbin
- Anna Maria (*1747)
- Andreas (*1749)
- Maria Ursula (*1753)
Tochter Maria Anna übernimmt bereits 1770 den elterlichen Hof und vermählt sich mit dem Bauerssohn Martin Sieber von Münster Nr. 31 (heute Bergstr. 4).
Das Paar hat fünf Kinder, von denen drei das Erwachsenenalter erreichen:
- Anna Maria (1774-1845) heiratet 1803 den Halbbauern Christoph Fischer von Münster Nr. 47
- Joseph (1775-1842), Hoferbe
- Martin (*1778) heiratet 1800 am Bogenberg Maria Anna Naber, die Tochter eines Bäckers aus Bogen, und wird selbst Bäcker in Bogen
1800 übernimmt Sohn Joseph den Hof in Münster. 1809 geht er eine Verbindung mit Theresia Laschinger, eine Söldnerstochter aus Münster Nr. 1, ein.
Drei Kinder sind von ihnen bekannt:
- Joseph (1813-1878), Hoferbe
- Anna Maria (1815-1882) heiratet 1844 den Söldner Johann Geier von Münster Nr. 13
- Johann Georg (*1820)
1844 geht der Hof an den gleichnamigen Sohn Joseph Sieber über, der noch im gleichen Jahr Magdalena Weber, eine Bauerstochter von Münster Nr. 31, heiratet.
Aus dieser Ehe gehen neun Kinder hervor, von denen sechs erwachsen werden:
- Helena (*1846)
- Simon (*1850)
- Therese (*1852) heiratet 1879 in Ittling den Söldner Johann Hien von Öbling
- Joseph (1853-1917), Hoferbe
- Franz Xaver (1855-1924) erwirbt 1878 das Anwesen in Münster Nr. 45 und heiratet Franziska Gstettenbauer von Semmerdorf
- Ferdinand (1859-1935) heiratet 1886 in das Anwesen seiner Ehefrau Maria Lankes von Münster Nr. 38 ein.
1878 übernimmt Sohn Joseph den 42 Tagwerk großen Hof und vermählt sich mit Magdalena Kaiser, eine Schmiedstochter aus Furth bei Bogen.
Von ihren fünf Kindern sterben drei im Kindesalter, nur zwei erreichen das Erwachsenenalter:
- Kreszenz (*1886)
- Maria (1889-1943), Hoferbin
Maria übernimmt den Hof und heiratet 1918 Joseph Geier, einen Bauerssohn vom „Pummergütl“ Hs.Nr. 52 (heute Falkenfelser Str. 13).
Der Besitz geht später an ihren Sohn Otto Geier (1927-1987) über, der zu dieser Zeit zehn Generationen im Familienbesitz war.
1 Im Zins- und Stiftbuches des Kollegiatstiftes von 1685 werden bei neun Anwesen die Häuser, die alle um die Kirche liegen, außergewöhnlich hoch besteuert, da es hier wahrscheinlich sogar um Steinbauten handelte. Hierzu gehört auch dieses Anwesen.
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ib, fol 86‘ Kauf 1675
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ib, fol 86‘ Kauf 1675
4 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 140‘
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, Zins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 12.08.2025
Das Webergütl Hs.Nr. 31
ab 1890: Hs.Nr. 40, heute Bergstr. 4
von Claudia Heigl
Als erste namentlich belegte Besitzer des Anwesens gelten Georg und Christina Bergmaier. In älteren Kirchenbüchern erscheint der Familienname auch in den Schreibweisen Permer oder Permayr.
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Georgs Vater, Andreas Bergmaier, ist Wirt in Münster und stirbt 1634 in Straubing – vermutlich an der Pest, die dort wütet, als die Familie vor den schwedischen Truppen Schutz sucht. Georgs Schwester Barbara heiratet 1636 in der Jakobskirche in Straubing den Wirt Johann Stubenhofer und übernimmt mit ihm gemeinsam das elterliche Wirtshaus in Münster. Ein weiterer Bruder ist möglicherweise Johann Bergmaier, der die Sölde in Wolferszell, Hausnummer 4, übernimmt.
1639 heiratet Georg Bergmaier in der Jakobskirche zu Straubing Christine Remp. Gemeinsam erscheinen sie anschließend in den Münsterer Kirchenbüchern als Söldnerseheleute. Von 1665 bis 1675 sind sie als Wirtsleute im Gasthaus von Münster verzeichnet.
Das Ehepaar hat zehn Kinder:
- Margaretha (1641-1681) heiratet 1665 in Münster den Müller Andreas Haimerl von Thalstetten und 1679 dessen Nachfolger Georg Schweiger
- Barbara heiratet 1667 in Münster Johann Rögl
- Christina (*1648)
- Vitus (*1650)
- Michael (*1652)
- Georg, Hofnachfolger
- Margaretha (*1657)
- Maria (*1650) heiratet 1681 in Münster den Metzger Georg Stein
- Martin (1662-1700) heiratet 1685 in Münster Magdalena Grüneisl und lässt sich als Schmied in Münster Nr. 15 nieder
- Katharina (*1665)
Im Stiftregister von 1685 sind die jährlichen Abgaben an das Kollegiatstift Straubing festgehalten: Für Haus und neun Grundstücke leistet Georg Permayer 30 Eier, eine Henne und sechs Kreuzer als Gegenwert für zwei Rauchsemmeln.1
1684 tritt Sohn Georg die Hofnachfolge an. Er heiratet Katharina Geith, eine Bauerstochter vom Dexenhof.
Deren Eltern, Andreas und Maria Geith, sind zunächst auf dem Kienberg bei Ascha ansässig und wechseln um 1667 auf den Dexenhof. In den Kirchenbüchern erscheinen sie sowohl unter dem Namen Geith als auch unter Kienberger – letzterer ist ein Hofname, der sich vom Herkunftsort ableitet. 2
1692 stirbt Georg Bergmaier mit nur 37 Jahren. Katharina heiratet daraufhin in zweiter Ehe den Bauerssohn Georg Sieber vom Zinkenhof in Münster. Zur Unterscheidung von einer weiteren Sieber-Familie in Münster (Hausnummer 1) trägt er den Beinamen „Bauer auf dem Berg“.
Aus ihrer ersten Ehe mit Georg Bergmaier gehen keine Kinder hervor.
Mit Georg Sieber bringt Katharina dreizehn Kinder zur Welt, von denen nur vier das Erwachsenenalter erreichen:
- Anna (1697-1716), stirbt ledig mit 18 Jahren
- Katharina (*1699)
- Christopher (1701-1753), Hoferbe
- Lorenz (*1711)
Nach Katharinas Tod heiratet Georg Sieber 1732 die Söldnerstochter Elisabeth Stegbauer von Lanzlberg. Aus dieser Ehe gehen keine weiteren Kinder hervor.
1730 übernimmt Sohn Christopher den Hof. Er heiratet Maria Magdalena Bergmaier aus Wolferszell. Deren Familie stammt ursprünglich aus Unterniedersteinach Nr. 6, besitzt später einen Hof in Pürstenberg und zieht um 1746 ins Wirtshaus von Wolferszell.
Aus der Ehe von Christopher und Maria Magdalena gehen sieben Kinder hervor, zwei davon sterben im Kindesalter:
- Maria Magdalena (1732-1772) heiratet 1753 den Halbbauern Thomas Färber von Münster Nr. 1
- Anna Maria (*1734)
- Martin (1739-1807) heiratet 1770 die Bauerstochter Maria Anna Bugl von Münster Nr. 21 und übernimmt den Hof seiner Braut
- Johann Georg (*1742)
- Wolfgang (1747-1836) heiratet 1776 in Kirchroth die Bauerstochter Katharina Weber von Aufroth und übernimmt den Hof seiner Braut
1753 stirbt Christopher Sieber im Alter von 51 Jahren. Drei Jahre später heiratet seine Witwe den Bauerssohn Simon Köll aus Oberharthausen. Aus dieser Verbindung stammt Tochter Maria Anna Köll, die 1776 den Hof übernimmt. Sie heiratet Andreas Färber, einen Bauerssohn aus Aufroth.
Vier Kinder gehen aus dieser Ehe hervor, von denen jedoch nur eine Tochter überlebt:
- Katharina (1781-1859) heiratet 1810 den Wiedenhof-Bauern Tiburtius Spießl.
1784 stirbt Andreas Färber im Alter von 31 Jahren. Seine Witwe heiratet erneut – Simon Weber, ein Bauerssohn aus Aufroth. Von ihm erhält das Anwesen den Namen Weber-Gütl.
Simon ist ein Bruder von Katharina Weber, der Ehefrau von Wolfgang Sieber, Maria Annas Halbbruder.
Aus dieser Ehe stammen zwei Kinder:
- Simon (1792-1841), Hoferbe
- Theresia (*1794) heiratet 1819 den Metzger Anton Braun von Münster
1820 übernimmt Simon Weber den 74 Tagwerk großen Hof von seinem Vater und heiratet Magdalena Wolf vom Sackhof.
Sie bekommen sechs Kinder:
- Magdalena (1821-1898) heiratet 1844 den Söldner Joseph Sieber von Münster Nr. 21
- Anna Maria (1823-1882) heiratet 1848 den Gütler Michael Ameismeier von Münster Nr. 41
- Simon (*1825), Hoferbe
- Joseph (*1825)
- Therese (1827-1868) heiratet 1854 den Kramer Johann Andreas Unger von Wolferszell Nr. 22 ½
- Maria Anna (1830-1899) heiratet 1856 den Schmied Franz Brandl von Münster Nr. 15
1855 übernimmt der gleichnamige Sohn Simon den Hof. Er heiratet Franziska Kerscher, eine Bauerstochter aus Euersdorf.
1873 tauscht das Ehepaar den Hof in Münster mit dem Immobilienhändler Michael Hegenberger gegen ein Anwesen in Loh (Hausnummer 72). Hegenberger veräußert verschiedene Grundstücke, bis schließlich die Bauerseheleute Johann und Maria Geier von Münster Nr. 13 das verkleinerte Gut mit 26 Tagwerk erwerben. Nach einem Tausch von Besitzflächen zwischen ihrem Hof Nr. 13 und dem neuen Besitz übergeben sie 1877 das Weber-Gütl mit nun 35 Tagwerk an ihren Sohn Joseph. Das Haus Nr. 13 geht an den älteren Sohn Johann Geier.
Joseph Geier heiratet Helena Sieber vom Atzlhof. Die Ehe bleibt kinderlos.
Als Helenas Schwester Anna Maria – die auch Ehefrau von Josephs Bruder Johann ist – bei der Geburt ihres fünften Kindes stirbt, nehmen Joseph und Helena vermutlich das jüngste Kind Martin Sieber zu sich, der zu diesem Zeitpunkt erst drei Jahre alt ist.
1906 übergeben sie den Hof an ihren Neffen Martin Sieber. Dieser heiratet Maria Geith von Münster Nr. 2.
Als die Geier-Tochter Anna (1921-1998) im Jahr 1949 Lambert Sagmeister (1919-1971) vom Berghof heiratet, ändert sich der Familienname auf dem Hof.
Das Sagmeister-Anwesen aufgenommen 1956
Quelle: Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Bestand: Luftbildverlag Bertram, München
1 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 103‘
2 Beim Taufeintrag wird Katharina als Tochter des Andreas Geith, Bauer zu Kienberg und dessen Ehefrau Walburga bezeichnet. Bei ihrem Heiratseintrag als Tochter des Andreas Kienberger, Bauer auf dem Dexenhof. Auch bei ihren Geschwistern finden wir immer wieder abweichende Angaben von den Familiennamen zwischen ihren Tauf- und Heiratseinträgen.
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, ins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 26.07.2025
Das Gruber-Gütl Hs.Nr. 5, ehemals Geier
ab 1890 Hs.Nr. 8, heute Obermayerstr. 9
von Claudia Heigl
Im Jahr 1668 werden erstmals Johann und Barbara Asam (auch Asen) als Tagelöhnerseheleute auf dem Anwesen genannt genannt. Asam hat am 23. April 1668 das Erbrecht erworben.1
Bei seiner ersten Ehe 1652 mit Eva Bubinger wird bei seiner Herkunft "aus dem Wald" angegeben.
Am 30.10.1672 kommt Sohn Andreas zur Welt. Hier wird als Mutter eine Barbara angegeben, die aber bereit 1676 stirbt. Die dritte Ehe geht er mit Barbara Aigner von Haibach ein.
Das Anwesen erhielt 1838 die Hs.Nr. 5
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
1673 – 1700 Bäckerei in Münster
Im Jahr 1673 verkauft Johann Asam das Anwesen an Simon Hazl, Bäcker alda.1 Über die Herkunft von Simon und seiner Ehefrau Margaretha ist nichts Näheres bekannt.
Nach dem frühen Tod der 42-jährigen Margaretha heiratet Simon 1674 erneut: Maria Klingeisen aus Hunderdorf wird seine zweite Frau. Aus dieser Ehe geht am 30. Juli 1675 ein Sohn hervor: Sigmund Karl.
Bereits ein Jahr später, 1676, stirbt Simon Hazl. Die Witwe Maria bleibt zunächst allein, ehe sie 1680 den verwitweten 74-jährigen Bäcker Georg Bielmeier (auch Piehelmaier) aus Steinach heiratet. Im Ehevertrag erhält Bielmeier Miteigentum an der Erbrechtsbehausung.2
Noch am Tag der Eheschließung erwirbt er die Bäckersgerechtigkeit vom Münsterer Hofwirt Emeran Moritz Wiest und überträgt sie auf das eigene Anwesen in Münster.3
Im Stiftregister von 1685 sind die jährlichen Abgaben an das Kollegiatstift Straubing verzeichnet: Neben Leistungen für Haus und Grund entrichtet Bielmeier 30 Eier, eine Henne sowie sechs Kreuzer als Gegenwert für zwei Rauchsemmeln. Für die sogenannte „Bäckenstatt“ zahlt er neun Schilling.4
Nach dem Tod des alten Bäckers führt zunächst wohl sein Sohn Simon Bielmeier die Bäckerei weiter. 1690 übernimmt Johann Kornprobst, ein Enkel des alten Bäckers und Neffe von Simon, das Handwerk. Er heiratet Barbara Spießl, die Tochter eines Bauern vom Wiedenhof.
Das Paar bekommt sechs Kinder, von denen jedoch nur zwei überleben:
- Kaspar (*1691), der 1716 in Ascha in den Hof der Bauerswitwe Maria Hagenauer von Hinterascha einheiratet,
- Walburga (*1694), die 1715 den Bauern Johann Klein von der Wurzersölde in Steinach heiratet.
Im Mai 1700 kommt es bei der Geburt des siebten Kindes zu einer Tragödie: Johann Kornprobst ist bereits verstorben, und auch Barbara überlebt die Entbindung nicht. Ihre zwei überlebenden Kinder werden von Pflegeeltern aufgezogen.
Damit endet die Geschichte der Bäckerei auf diesem Anwesen.
Die folgenden Jahre bis 1750
Für die Zeit danach fehlen genaue Angaben – die nächsten Jahrzehnte liegen im Dunkeln.
Ab 1750: Familie Gruber
Erst im Jahr 1750 tritt mit Georg Gruber wieder ein namentlich bekannter Besitzer auf. Er ist mit Maria, geb. Pösl, einer Bauerstochter aus Unterniedersteinach, verheiratet. Nach seinem Tod übergibt die Witwe 1753 das Erbrechtshaus an ihren Sohn Lorenz Gruber und dessen künftige Ehefrau Anna Maria Agsteiner. Lorenz ist als Schweineschneider tätig.5
Aus seinen drei Ehen gehen insgesamt zwölf Kinder hervor – fünf aus der ersten, sieben aus der dritten. Nur die Tochter Anna Maria (*27. Februar 1751) aus erster Ehe überlebt das Kindesalter. Sie heiratet 1774 Bartholomäus Zäch von Münster Nr. 32.
1793 verkaufen Lorenz und Anna Gruber das Anwesen an den ledigen Zimmermannssohn Martin Speiseder aus Münster Nr. 8. Sie behalten sich dabei den Austrag auf dem Haus vor. Martin heiratet Maria Katharina Sieber, die Tochter eines Bauern aus Münster. Aus der Ehe gehen elf Kinder hervor, von denen jedoch sieben im Säuglingsalter sterben.
Vier Kinder erreichen das Erwachsenenalter:
- Maximilian Konrad (*1795)
- Maria Katharina (*1797–1844), Dienstmagd in Straubing, stirbt mit 42 Jahren an Bauchfellentzündung
- Martin (*1806–1840), Hoferbe
- Maria Anna (*1814–1833), stirbt mit 19 Jahren an Lungensucht
1819 stirbt Martin Speiseder im Alter von knapp 52 Jahren ebenfalls an Lungensucht. Seine jüngste Tochter ist zu diesem Zeitpunkt erst fünf Jahre alt.
Familie Wenninger
1832 übernimmt Sohn Martin Speiseder das Anwesen von seiner Mutter. Er heiratet Walburga Schindlmayer, eine Häuslerstochter aus Steinach.
Aus der Ehe gehen sechs Kinder hervor, von denen vier die Kindheit überleben:
- Martin (*1834)
- Therese (1836-1912) heiratet 1871 Wolfgang Klingeis von Münster Nr. 17
- Joseph (*1838) erwirbt 1877 das „Kirschnerhaus“ Nr. 30 in Münster und heiratet die Söldnerstochter Katharina Schütz von Auenzell. 1890 zieht die Familie nach Reibersdorf.
- Max Joseph (*1839)
Nach dem Tod des 34-jährigen Martin im Jahr 1840 heiratet Walburga erneut – den Schuster Jakob Wenninger aus Alburg.
Aus dieser Ehe gehen vier weitere Kinder hervor:
- Karolina Wenninger (*1842)
- Johann Georg Wenninger (*1844)
- Anna Maria Wenninger (1849-1853)
- Franz Xaver Wenninger (*1851)
1878 übernimmt Franz Xaver Wenninger das Anwesen mit 4,7 Hektar Grund im Zuge einer Erbteilung. Er heiratet Helena Wolf, eine Bauerstochter aus Pürstenberg.
Im Juni 1891 verkauft Franz Xaver das Haus mit nunmehr 1,58 Hektar Grundbesitz an Therese Piendl. Sein Vater Jakob Wenninger stirbt 1899 als Gemeindearmer in Münster.
Joseph Geier vor dem alten Bauernhaus
aufgenommen ca. 1930
Bild: Familie Weiser, Münster
Familie Geier und Namenswechsel zu Weiser
Therese Piendl heiratet 1898 der Söldnerssohn Ludwig Geier aus Münster Hs. Nr. 13.
Aus dieser Ehe gehen fünf Kinder hervor:
- Therese (1898-1957) heiratet 1920 Joseph Kiefl von Münster Nr. 46
- Maria (1899-1971) heiratet 1922 Johann Solleder, Wirtssohn u. Häusler in Münster Nr. 48
- Ludwig (*1903)
- Joseph (1905-1974) Hoferbe
- Kreszenz (1908-1991) heiratet 1936 Johann Kufner, Landwirt in Steinach Nr. 5
1938 übernimmt Joseph Geier das Anwesen. Er heiratet Maria Lutz von Münster Nr. 25.
1948 wird das alte Haus abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.
Bild: Familie Weiser, Münster
Durch Einheirat ändert sich der Familienname auf Weiser.
Das Weiser-Haus aufgenommen 1979
Bild: Familie Weiser, Münster
1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ib, fol 47‘ Kauf 20.4.1673
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 II, fol 121‘ Heiratsbeschreibung 08.02.1680
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 II, fol 120‘ Kaufbrief 08.02.1680
4 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 95‘
5 Ein Schweine- oder Viehschneider kastrierte Tiere.
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, ins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 23.06.2025
Das Geiergütl Hs.Nr.13
ab 1890: Hs.Nr. 19, heute Chorherrenstr. 1
von Claudia Heigl
Um das Jahr 1638 befindet sich das Anwesen vermutlich im Besitz der Bauerseheleute Michael und Katharina Sieber. Sie wohnen auf dem sogenannten „Zinkenhof“, Hausnummer 3, am südlichen Ortsrand von Münster.
Das Anwesen hatte die Nr. 13 als erste Hausnummer
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Nach dem Tod von Michael Sieber im Jahr 1658 übernimmt sein Schwiegersohn Andreas Hien sowohl den Zinkenhof als auch das heutige Geier-Gütl in der Chorherrenstraße von den Geschwistern seiner Ehefrau.1
1666 verkauft er den Zinkenhof an seinen Schwager Georg Sieber und bleibt mit seiner Familie auf dem Geier-Gütl.
Im Jahr 1672 veräußert er auch diesen Hof an Wolf Lindtmayr aus Gschwendt und zieht mit seiner Familie nach Thalstetten.
Laut dem Stiftregister von 1685 entrichtet Wolf Lindtmayr neben Abgaben für das Haus auch Beiträge für mehrere Felder an das Kloster. Zusätzlich liefert er Naturalabgaben: 30 Eier, zwei Hennen und zwei Rauchsemmeln.2
Vier Kinder der Familie Lindtmayr sind bekannt:
- Johann, geboren 1666 in Gschwendt
- Maria, die 1705 in Münster den Tagelöhner Wolfgang Knott aus Niederachdorf heiratet
- Apollonia, geboren 1678 in Münster, heiratet 1705 den Tagelöhner Johann Hofmann aus Haibach und 1706 den ehemaligen Reiter Philipp Kratzer. Mit dem Lehrer Peter Stadler aus Parkstetten hat sie vor der Ehe zwei uneheliche Kinder: Wolfgang (*1700) und Maria (*1702)
- Maria, geboren 1680, wird Hoferbin
Diese jüngere Maria heiratet 1698 Sebastian Vorsprecher aus Untermietnach. Ihre Tochter Maria Jakobe übernimmt später den Hof und heiratet 1740 den Bauerssohn Adam Dietl aus Unterniedersteinach. Noch im selben Jahr tauscht das Paar den Hof in Münster gegen den „Jägerhof Hs.Nr. 19" in Wolferszell.
In der Folge zieht die Familie Huber auf das Geier-Gütl. Sie stammt ursprünglich aus Dünzling und lebt seit etwa 1650 über vier Generationen hinweg in Wolferszell. Von den drei Kindern der neuen Besitzer überlebt nur die Tochter Anna Maria, die den Hof übernimmt.
1776 heiratet sie den Bauerssohn Johann Paul Geier aus Kößnach. Von diesem Ehepaar stammen alle späteren Geier-Familien in Münster ab. (siehe Famiie Geier)
Sie haben drei Söhne:
- Johann Bartholomäus (1777–1849), Hoferbe
- Johann Baptist (1780–1856), Gütler in Münster Nr. 8
- Jakob (1783–1807), gefallen als Soldat im napoleonischen Krieg in Schlesien
Nach dem Tod des Vaters übernimmt Johann Bartholomäus den Hof und heiratet die Bauerstochter Anna Maria Hien aus Krumbach.
Von ihren sieben Kindern erreichen fünf das Erwachsenenalter:
- Anna Maria (1800–1832), heiratet 1830 den Korbmacher Sebastian Hofmann aus Münster Nr. 46
- Katharina (*1804)
- Joseph (1807–1878), übernimmt 1850 den Hof seines Onkels Johann Baptist (Münster Hs.Nr. 8)
- Jakob (*1811)
- Johann Evangelist (1814–1879), wird Hoferbe
Der Besitz geht auf den jüngsten Sohn Johann Evangelist über, der Anna Maria Sieber vom Bugl-Gütl (Hs.Nr. 21 in Münster) heiratet. Beide erweiteren den Besitz im Laufe der Zeit von 32 auf 38 Tagwerk Grundbesitz. Außerdem errichtet das Ehepaar ca. 1870 ein neues Wohnhaus neben bisherigen Bauernhaus.
Das Paar hat drei Söhne:
- Johann Evangelist (1846–1899), Hoferbe
- Joseph (1849–1917), Söldner in Münster Nr. 31 (Weber-Gütl)
- Simon (1853–1888), Söldner und Schmied in Münster Nr. 52
Das Geier-Anwesen aufgenommen 1956
Links vom großen Wohnhaus, das ca. 1870 errichtet wurde, ist noch das ursprüngliche alte kleinere Bauernhaus vorhanden.
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand: Luftbildverlag Bertram, München
1873 erwerben Johann und Anna Maria Geier das Anwesen Hs.Nr. 31 („Weber-Gütl“) mit 26 Tagwerk Grund. Sie tauschen Grundstücke zwischen beiden Höfen und übergeben 1875 das Geier-Gütl mit 30 Tagwerk Grundbesitz an ihren Sohn Johann, das Weber-Gütl mit 34 Tagwerk an Joseph. Der jüngste Sohn Simon kauft 1882 mit seiner Frau das „Pummer-Gütl Hs.Nr. 52".
Hoferbe Johann heiratet 1875 erneut eine Anna Maria Sieber, diesmal vom großen Atzlhof in Münster.
Das Ehepaar bekommt vier Söhne:
- Ludwig (1872–1945), Landwirt in Münster Nr. 5
- Johann (1876–1954), Hoferbe
- Josef (1879–1914), Landwirt in Münster Nr. 41
- Martin (1880–1944), Landwirt in Münster Nr. 31 (Weber-Gütl)
Das fünfte Kind stirbt bei der Geburt. Vier Tage später, am 1. August 1883, folgt ihm auch die Mutter Anna Maria ins Grab. Der Vater bleibt mit vier Söhnen im Alter zwischen drei und elf Jahren zurück. Der jüngste Sohn Martin wächst wahrscheinlich bei seinem kinderlosen Onkel Joseph und dessen Frau Helena Geier auf. 1906 übernimmt er das Weber-Gütl von ihnen.
Das Geier-Gütl geht an Johann über, der 1900 Sophie Kroiß, die Wirtstochter aus Muckenwinkling, heiratet.
Ihnen folgt 1951 wiederum ein Sohn namens Johann (1909-1970) als nächster Hoferbe, der Maria Geier (1920-1978) vom „Bugl-Gütl Hs.Nr. 21“ ehelicht.
aufgenommen 1972
Quelle: Archiv für Heimatgeschichte Steinach
1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ib, fol 31‘ Kauf 16.08.1672
2 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 127‘
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, ins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 09.07.2025
Der Foidl- oder Dietlhof Hs.Nr. 37
heute Mandl
1760: ¼ Thalgütl – 1808: Hs.Nr. 3
von Claudia Heigl
Dieser Hof in Agendorf befindet sich seit dem Jahr 1638 – also seit beinahe 390 Jahren – im Besitz ein und derselben Familie, auch wenn sich der Familienname im Laufe der Jahrhunderte dreimal änderte.
Das alte Bauernhaus wurde inzwischen durch einen Neubau ersetzt
aufgenommen 2011
Bild: Claudia Heigl
Frühzeit bis zum Dreißigjährigen Krieg
Laut dem Salbuch von 1579 gehörte ein Viertelhof in Agendorf bereits Andreas Bauer. Er besaß ihn auf Grundlage eines Erbrechtsbriefes aus dem Jahr 1570. Zum Hof gehörten eine hölzerne Behausung, ein Stadl mit Tenne, ein Stall und ein Backofen – alles in gutem Zustand.1 Dafür entrichtete er jährlich 3 Schilling Pfennige und 6 Kreuzer an das Rentkastenamt Straubing.
Im Jahr 1587 wird Ambros Haimerl als Besitzer genannt. Er verstarb 1632. Von ihm sind drei Kinder überliefert: 2
- Andreas, der Hoferbe
- Apolonia, verheiratet mit Michael Aichmüller, Bauer in Pürgl bei Neukirchen
- Johann, lebte 1622 in Steinach
1622 übergab Ambros Haimerl altersbedingt den Hof an seinen Sohn Andreas und dessen Ehefrau Magdalena. Neben Hofstelle, Äckern und Wiesen gehörten auch zwei Rösser und vier Kühe zur Übergabe.3
Über das weitere Schicksal des Paares ist nichts Näheres bekannt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass sie Opfer der schweren Zerstörungen durch schwedische Truppen im Jahr 1637 wurden (vgl. Dreißigjähriger Krieg).
127 Jahre Familie Foidl (1638-1765)
Im Jahr 1638 kaufte Jobst Foyerl (spätere Schreibweise Foidl) den Viertelhof und überträgt ihn kurz darauf an seinen Bruder Sebastian Foyerl. Als Zeugen fungierten Michael Haan aus Kößnach und Andreas Hörl aus Aiterhofen.4
Der Kaufvertrag ist durch den Brand im Staatsarchiv Landshut stark beschädigt, lässt jedoch die Vermutung zu, dass Jobst Foyerl, das Gut von den Vormündern des „hinterlassenen“ Sohnes des Andreas Haimerl gekauft hatte.
Sebastian Foyerl war dreimal verheiratet:
1. Ehe ca. 1638 mit Margaretha Fischer von Wolferszell Nr. 8 5
Kinder:
- Ursula (1640–1648)
- Wolfgang (1642–1643)
- Wolfgang (1644–1694), starb unverheiratet in Agendorf
- Georg (1647–1680), starb unverheiratet in Agendorf
- Anna (*1650)
- Ursula (1651–1705), heiratete 1679 Georg Bründl, Bauer in Agendorf Nr. 39
2. Ehe 1653 mit der Witwe Katharina Schiechl von Unterhartberg – ohne Kinder
3. Ehe 1661 mit Margaretha Lipp von Kaikenried
- Vitus (1662–1723), Hoferbe
- Johann (1665–1737), unverheiratet
- Ursula (*1668)
Nach Sebastians Tod erbte 1681 seine Witwe Margaretha den Hof. Die drei noch lebenden Stiefkinder erhielten ihr Erbteil von insgesamt 120 Gulden.7
1686 übergab Margaretha den Hof an ihren Sohn Vitus. Dieser musste seinen Geschwistern jeweils 21 Gulden 40 Kreuzer und seinem Halbbruder 40 Gulden ausbezahlen. Die Mutter erhielt Wohnrecht und Ausnahm.8
Vitus heiratete kurz darauf die Söldnerstochter Katharina Fuchs aus Gschwendt.
Kinder:
- Wolfgang (*†1689)
- Barbara (*1690)
- Maria (1692–1693)
- Maria (1695–1762), heiratete 1727 Georg Götz, Söldner in Steinach Nr. 16
- Georg (1698–1759), Hoferbe
1727 übernahm Sohn Georg den Hof und heiratete Katharina Lang, eine Müllerstochter aus Gaishausen.
Kinder:
- Mathias (*1728), früh verstorben
- Anna Maria (1731–1802), spätere Hoferbin
- Michael (*1733), früh verstorben
- Theresia (*1735)
- Magdalena (1739–1748)
- Mathias (1744–1782), heiratete 1770 Anna Maria Stegbauer aus Reibersdorf, Söldner in Hs.Nr. 24 (heute Donaustr. 16) in Reibersdorf.9
Nach dem Tod seiner Frau Katharina im Jahr 1744 ging Georg keine zweite Ehe ein.
Sechs Generationen Dietl auf dem Hof (seit 1756)
1756 übernahm die älteste Tochter Anna Maria den Hof. Sie heiratete Johann Wirth (Würth) aus Wollersdorf.
Kinder:
- Johann (1757–1758)
- Georg (*1759)
Nach dem Tod ihres Mannes heiratete Anna Maria 1765 in zweiter Ehe Johann Dietl aus Unterwachsenberg.
Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor:
- Joseph (1766–1844), Hoferbe
- Johann Georg (*1769)
- Anna Maria (*1771)
- Kaspar (*1772)
Nach dem Tod des Vaters übernahm Sohn Joseph Dietl 1789 den Hof und ehelicht die Bauerstochter Katharina Unger von Steinach Nr. 30.
Die Bäuerin brrachte zwölf Kinder zur Welt, von denen fünf im Kindsalter starben:
- Jakob (*1796) heiratet 1829 in Parkstetten die Schmiedstochter Anna Maria Diller und übernimmt die Schmiede in Unterparkstetten Nr. 22 vom Schwiegervater
- Anna Maria (1797-1830) heiratete 1829 den Gütler Lorenz Eyerer von Gschwendt Nr. 19
- Katharina (1799-1890) heiratete 1829 den Söldner Jakob Helmbrecht von Steinach Nr. 45
- Joseph (*1801)
- Mathias (1805-1871) heiratete 1833 in Rattiszell die Bauerstochter Theresia Bornschlegl von Erpfenzell und lässt sich als Hafner in Rattiszell nieder
- Anna (*1807)
- Martin (1814-1869), Hoferbe
Der Dietl-Hof aufgenommen in den 1950er Jahren
Bild: Familie Mandl, Agendorf
1844 übernahm der jüngste Sohn Martin Dietl den Hof und heiratete die Bauerstochter Maria Anna Geiger vom Scheftenhof.
Das Ehepaar hatte fünf Kinder:
- Martin (1846-1853)
- Joseph (1849-1905), Hoferbe
- Xaver (*1851)
- Anna (*1854)
- Martin (*1857) Ist Vater der Emilie Nißl (*1883), Tochter der Theresia Nißl (1861-1935), Bauerstochter von Zachersdorf, später verh. Altschäffl in Wolferszell
Der älteste Sohn Joseph übernahm 1882 den Agendorfer Hof und ging eine Ehe mit der Bauerstochter Walburga Zollner von Englberg ein.
Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen jedoch zwei im Kindsalter starben:
- Maria (1884-1963), lebte unverheiratet auf dem Hof
- Joseph (1889-1964), Hoferbe
- Karolina (1891-1963) heiratete 1913 Joseph Echinger von Steinach Nr. 65
- Therese (1893-1983) heiratete 1920 in Parkstetten den Landwirt Franz Xaver Leibl von Unterparkstetten Nr. 32
v.l. Maria, Therese, Karolina mit Mutter Walburga Dietl, geb. Zollner, rechts Hoferbe Joseph Dietl
aufgenommen ca. 1910
Bild: Familie Mandl, Agendorf
Sohn Joseph übernahm 1920 den Hof von der Mutter und heiratete die Bauerstochter Anna Leibl von Unterparkstetten Nr. 32. Zwei Monate vorher hatte seine Schwester Therese in den Leibl-Hof in Unterparkstetten eingeheiratet.
v.l. rechts Anna Dietl mit ihren vier Söhnen und der Schwägerin Maria Dietl (links)
aufgenommen ca. 1925
Bild: Familie Mandl, Agendorf
Vier Söhne wurden geboren. Nach dem frühen Tod von Anna Dietl 1930 zog der Witwer seine Söhne mit Hilfe seiner Schwester Maria alleine groß.
Joseph Dietl mit seinen vier Söhnen Josef, Franz Xaver, Karl und Otto
Bild: Familie Mandl, Agendorf
Der älteste Sohn Joseph (1921-1979) übernahm vom Vater den Hof und heiratete die Bauerstochter Sophie Vogl (1921-1983) vom Scheftenhof.
Durch Heirat hat sich inzwischen der Familienname auf dem Hof in Mandl geändert.
1 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B39, Sal- und Urbarsbuch über die propsteiischen Lehengüter des Rentkastenamts Straubing, 1579, fol. 60
2 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P47, fol.45‘ Vergleich und Teilung wegen Ableben des Ambos Haimerls von Agendorf 08.10.1632
3 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P39, fol.61 Übergabevertrag vom 23.08.1622
4 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P51, fol.15 Kaufbrief vom 06.03. 1638
5 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P51, fol.71 Verkauf vom 11.11.1638. Hier wird Margaretha als Tochter des Paul Fischer von Wolferszell bezeichnet.
6 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P59 II, fol.285 Heiratsbrief vom 21.05.1663
7 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P64 I, fol. 122‘ Vertrag vom 09.09.1681
8 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P 66 I, fol. 70 Übergabebrief vom 23.08.1686
9 Sohn Lorenz (*1773) erwirbt 1800 einen Hof in Unterparkstetten Nr. 37 und ist Urvater aller Foidl von Parkstetten.
Weitere Quellen:
BayHStA Kurbayern Hofkammer 515, Konskription des Hauptkastenamts Straubing Amt Trudendorf von 1760
StA Landshut, Rentamt Straubing B130, Häuser- und Rustikalsteuerkataster Trudendorf incl Agendorf 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B131, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster Trudendorf incl Agendorf 1814 - 1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Agendorf von 1836
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9932 Umschreibeheft zum Grundsteuerkataster von Agendorf 1843 - 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9935 Umschreibeheft zum Grundsteuerkataster von Agendorf 1859 - 1894
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9939 Umschreibeheft zum Grundsteuerkataster von Agendorf 1894 - 1960
BZA Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach
Stand: 03.07.2025
Ebenbeck-Anwesen alte Hs.Nr. 115
heute Waldweg 12
von Claudia Heigl
Dieses Anwesen wurde 1936 von den Bäckerseheleuten Franz und Franziska Münch aus Münster Hs.Nr. 37 auf ihrem Grundstück außerhalb von Münster erbaut.
Durch Heirat änderte sich der Familienname auf Ebenbeck.
aufgenommen 1956
Bild: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Bertram München
Der Hof, ehemals in Außenlage, wurde durch anhaltende Siedlungsentwicklung in den zusammenhängenden Siedlungsbereich des Ortes integriert.
aufgenommen 2023
Bild: Claudia Heigl
Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster und Eschlkam
Stand: 23.06.2025
Das Gstettenbauer-Gütl Hs.Nr. 37, ehemals Bäckerei Geier
ab 1890 Hs.Nr. 53, heute Schiedermeierplatz 1
von Claudia Heigl
Auch dieses Haus in der Nähe der ehemaligen Stiftskirche St. Tiburtius war vermutlich einst Wohnsitz eines Chorherren – wie viele Gebäude rund um die Kirche.
Das Haus erhielt 1838 die Hausnummer 37
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas
Die Anfänge im 17. Jahrhundert
Um 1642 erwarb der frühere Müller von Steinach, Michael Greimuth, das Anwesen. Er lebte seit 1635 mit seiner Frau Margaretha Spormair, einer Witwe, in Münster und arbeitete dort als Metzger.
Tochter Katharina heiratet 1677 Georg Haslinger, den Bestandsinhaber des „Wüldtphaus“ in Münster. 1
Etwa um 1663 übernimmt Sohn Michael Greimuth das Haus. Auch er war Metzger und mit Ursula Pichlmair verheiratet.
Das Paar hatte zwölf Kinder:
- Georg (*1664)
- Ursula (*1666) heiratet 1687 Thomas Murer von Niederhaus
- Michael (1667-1668)
- Anna (*1669) heiratet 1693 Dionysius Ächter von Pirka und wohnt in Münster
- Mathias (1670-1695)
- Jakob (*1672)
- Michael (1674-1736), Hoferbe
- Bartholomäus (*1675)
- Franz (*1676)
- Sebastian (*1678)
- Lucia (*1679)
- Margaretha (*1684) heiratet 1709 Johann Sandweger von Rain.
Im Jahr 1685 musste Michael Greimuth für das Anwesen verschiedene Abgaben leisten – darunter Geld, Naturalien wie Eier und Hennen, Rauchsemmeln, sowie Abgaben für Wiesen und Grundstücke und eine Brandstatt. Vermutlich handelte es sich hier um das aus Stein erbaute ehemalige Chorherrenhaus.2
1702 heiratet Michael Greimuth (der Sohn) Walburga Weinmann von Unterparkstetten.
Deren Sohn Gallus Greimuth tritt 1735 das Erbe an. Er heiratet zunächst Walburga Artmann von Wasserbrunn bei Aiterhofen. Nach deren Tod nimmt er die Magd Katharina Kiermayer aus Plattling zur zweiten Frau.
1748 zieht Gallus als Halbbauer nach Roth bei Falkenfels. Die Erbgerechtigkeit an Haus, Stadl, Garten und Feldern verkauft er für 230 Gulden an seine Schwester Maria und deren zukünftigen Ehemann. Er behält sich jedoch das Wohnrecht im „Stübl neben der Kammer“ vor, falls er seinen Hof verkaufen oder übergeben sollte.3
Zwei Jahre später heiratet Maria Greimuth den Häusler Lorenz Gstettenbauer aus Öbling. Deren Sohn Lorenz übernimmt 1778 das Anwesen und heiratet Anna Maria Gerl, die Tochter eines Söldners aus Obermiethnach.
1813 geht das Anwesen an Magdalena Thanner, eine Nichte von Anna Maria. Sie heiratet Michael Soller, einen Bauerssohn aus Kreuzkirchen. Nach seinem frühen Tod ehelicht sie Joseph Holzer aus Steinach.
19. Jahrhundert – viele Besitzwechsel
Das Anwesen wurde wohl in den folgenden Jahren verkauft. 1831 erwarb Thomas Mühlbauer aus Straubing das Haus von Joseph Babel für 750 Gulden. Mühlbauer hatte mit Walburga Gmeinwieser, der Tochter eines Söldners aus Irschenbach, bereits zwei voreheliche Kinder. Mit dem Hauskauf konnten die beiden schließlich heiraten. Zwei weitere Kinder wurden in Münster geboren. (siehe Ansässigmachung und Verehelichung)
Am 27. Februar 1834 bringt die 38-jährige das Mittagessen ihrem auf dem Feld arbeitenden Ehemann und der älteren Tochter. Auf dem Rückweg gerät sie am sog. Armenseelenberg bei Waldarbeiten unter einen Baum, wobei ihre Hüfte und das Bein gebrochen werden. Schwer verletzt stirbt sie schließlich am 18. März und hinterlässt vier Kinder. Drei Monate später ehelicht der Witwer Barbara Schütz von Haunsbach.
1848 übernimmt die älteste Tochter Katharina das Gütl und heiratet den Zimmermannssohn Georg Sporrer von Aufroth. Nach dessen frühem Tod 1854 ging sie 1855 eine zweite Ehe mit Friedrich Magerl ein.
Die Herkunft des Friedrich Magerl ist etwas außergewöhnlich. Er entstammt einer Liaison zwischen dem Oberst Leutnant Friedrich Franz Xaver Joseph, Freiherr von Magerl (1785-1875) und der Dienstmagd Katharina Huber (*1796 in Kößnach) von Fahrnhaus.4
Die Freiherrn von Magerl waren zu dieser Zeit Hofmarksherren und Gutsbesitzer von Saulburg. Friedrich war der zweitgeborene Sohn des Hofmarksherrn und trat eine militärische Laufbahn an und wurde königl. bayer. Generalleutnant. Von 1829-1843 war er Kommandant des K.B. Kürassier Regiments in Passau.
Der uneheliche Sohn Friedrich trägt zwar den Familiennamen des Vaters (was zu dieser Zeit üblich war, wenn der Vater die Vaterschaft anerkannte), jedoch nicht dessen Adelstitel.
Aus dieser zweiten Ehe gehen drei Kinder hervor:
- Joseph (*+1856) stirbt mit drei Monaten an Fraisen
- Friedrich (*1858) heiratet in erster Ehe eine Maria Hecht und 1919 in zweiter Ehe eine Anna Schwarzmaier verwitwete Ritzenthaler von Galgweis. Er ist Schulhausmeister in München
- Ludwig (1863-1951) Schuhmacher in Münster Nr. 67, später in Münster Nr. 46
1867 erwirbt ein Joseph Schmid das Anwesen mit 14,6 Tagwerk Grundbesitz um 2 400 Gulden, der es 1869 an die Schmiedseheleute Georg und Anna Berl um 3 061 Gulden weiterverkauft.
1874 übernimmt den Besitz ihr Sohn Georg Berl jun., der eine Franziska Feldmeier von Oberwiesing ehelicht.
1888 kommen bereits wieder neue Eigentümer auf das Anwesen: Jakob und Franziska Aumer.
1894 folgen Josef Piendl und dessen Ehefrau Anna, geb. Kulzer.
1897 tauscht ein Georg Pongratz das Anwesen gegen seinen Besitz in Lengau Nr. 74.
Die Bäckerei im Haus
aufgenommen im Jahr 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Bestand Luftbildverlag Bertram, München
1901 wurde das Anwesen von Joseph und Kreszenz Gassenhuber aus Irlbach erworben, die im Haus eine Bäckerei einrichteten. Im selben Jahr heiratete Josephs Schwester Maria den Wirt Joseph Solleder vom „unteren Wirtshaus“ in Münster.
1912 kam es zur Zwangsversteigerung – vermutlich aufgrund unbezahlter Mehllieferungen. Die Müllerseheleute Wolfgang und Franziska Dorfner aus Wolferszell ersteigerten das Anwesen für 14.414 Mark.
1917 verkauften sie die Bäckerei an Franz und Kreszenz Münch aus Eschlkam.
Das Paar baute 1935 ein neues Haus im Waldweg (heute Waldweg 12) und verkaufte das alte Bäckerhaus an Rosina und Johann Menauer aus Rattiszell.
Am 8. April 1938 erwarben Johann und Johanna Geier aus Münster Nr. 31 die Bäckerei und führten den Betrieb gemeinsam weiter. Nach dem Unfalltod ihres Ehemannes übernahm Johanna Geier die Bäckerei alleine. Später wurde daraus ein reiner Lebensmittelladen, der schließlich in den 1980er Jahren geschlossen wurde.
aufgenommen 1957
Bild: Familie Weiser, Münster
1 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 II, fol 25 Heiratsvertrag 1677
2 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 129‘, Für die Brandstätte musste er 1 Schilling 30 Kreuzer an Abgaben leisten, während für sein jetziges Haus nur 18 Kreuzer 4 Heller anfielen.
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 645 I, fol.103 Übergabe den 22.06.1748
4 BZAR Pfarrmatrikel Kirchroth Bd.4/179, S. 346
Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, ins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10289, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 84 bis Ende von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster
Stand: 23.06.2025
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