Das Häusleranwesen Hs.Nr. 34

 - ehemaliges Gendarmhaus

 

1583: Sölde am Schloßgarten gegen den Stadel – 1623/1641: Das neue Häusl gegenüber dem Schloss – 1691: Freyhäusl

– 1760 Semmelbeck Häusl – 1808: Lutner-Hof Hs.Nr. 32 - ab 1838: Hs.Nr. 34

 

heute August-Schmieder-Str. 19

 

 

 von Claudia Heigl

 

 

 

Auch dieser Hof ist bereits über 400 Jahre alt.

Im Stiftbuch von 1583 erscheint das Anwesen als „Sölde am Schloßgarten gegen den Stadel“, von dem ein „Franzel“ Abgaben zahlt.1

 

Uraufnahme 1827 34

Das Haus mit der späteren Hausnummer 34 lag direkt gegenüber der alten Schlosszufahrt

Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

1623 besitzt der Schneider Christoph Prunner zusammen mit seinem Sohn Ferdinand das Leibrecht auf dem „neuen Häusl gegen dem Schloß über“.2  Das Haus ist mit 5 Pfund Regensburger Pfennige bewertet.3  Christoph ist vermutlich ein Sohn des Richters Johann Brunner, der im benachbarten Richterhaus (Hs.Nr. 35, heute August-Schmieder-Str. 22) aufgeführt wird.

 

1641 besitzt inzwischen Sohn Ferdinand Brunner das Erbrecht auf dem Anwesen.4 Er ist mit einer Margaretha verheiratet und hat mit ihr vier Kinder, von denen jedoch wahrscheinlich nur der jüngste Sohn Christoph das Erwachsenenalter erreicht.
- Maria (*01.06.1640)
- Adam (*09.06.1642  + 15.07.1642)
- Maria (*09.06.1642  + 23.06.1643)
- Christoph (*05.07.1644)

 

1671 heiratet Christoph die Bierbrauers- und Wirtstochter Anna Heilingmayer von Kirchroth.
Ihr Sohn Jakob wird am 08.06.1672 noch in Steinach geboren, danach zieht die Familie nach Kirchroth und übernimmt dort das „Gasthaus zur Lake“. Christoph stirbt 1676 im Alter von 31 Jahren. Die Witwe heiratet daraufhin Johann Geiger, einen Bauerssohn aus Tiefenbach.
Sohn Jakob Brunner heiratet 1716 die Bauerswitwe Barbara Ecker, geb. Hien (siehe auch Hs.Nr. 9 und 18 in Steinach) und wird Bauer in Unterzeitldorn.

 

Brunner Besitzer

 

 

Anschließend übernimmt Adam Semmelbeck das Anwesen in Steinach. Er arbeitet zuvor als Hofmeister im Schloss und erwirbt das Haus wohl von Christoph Brunner.
Adam heiratet zweimal. Aus der zweiten Ehe mit der Tagelöhnerswitwe Anna Taimer stammt Sohn Paul, der 1698 das Anwesen übernimmt.

 

Auch Paul ist zweimal verheiratet. Mit Eva Rosina Lanzinger, der Wirtstochter aus Wolferszell, bekommt er acht Kinder:
- Maria (*1701)
- Katharina (*1703)
- Walburga (*1706)
- Maria Theresia (*1709)
- Franz Blasius (*1710)
- Eva (*1714)
- Barbara (*1716)
- Maria Katharina (*1720)

 

1716 zieht die Familie nach Wolferszell, wo die jüngste Tochter Maria Katharina geboren wird. Nach Rosinas Tod 1725 heiratet Paul 1727 Anna Gäbauren, eine Wagnerstochter aus Großaign.
Ein gemeinsamer Sohn stirbt im Kindesalter. Nach Pauls Tod geht Anna nochmals eine Ehe mit dem Agendorfer Bauern Simon Geiger ein.

 

Semmelbeck Besitzer

 

 

Der nächste Besitzer nach dem Wegzug der Semmelbecks bleibt unbekannt.

 

Erst 1749 taucht mit Joseph Zollner wieder ein Bewohner auf. Er ist der Sohn des Halbbauern Simon Zollner von Steinach Nr. 18 und heiratet Maria Hien von Hs. Nr. 38.Vier Kinder kommen in der Ehe zur Welt:
- Michael (*1749)
- Joseph (*1752)
- Katharina (*1757)
- Sebastian (*1760)

 

Keines der Kinder übernimmt das Anwesen. 1769 treten Anna Maria Hien, eine Nichte von Maria Hien, und ihr Mann Mathias Luttner als neue Besitzer auf. Mathias ist ein unehelicher Sohn des Benedikt Luttner von Forst und Ursula Schmid von Herrnberg.

Das Ehepaar hat fünf Kinder.
- Jakob (1773-1853), Hoferbe
- Joseph (1776-1841), Maurer in Steinach Nr. 71
- Michael (1778-1779), Einwohner in Steinach
- Christoph (1780-1846), Vater von zwei unehelichen Kindern: Walburga (*1807) mit der Bauerstochter Anna Maria Foidl von Bärnzell und Anna Maria (*1810) mit Söldnerstochter Katharina Michl von Agendorf.  1822 heiratet er Anna Maria Schiegl von Günleiten (1778-1830) und 1830 Anna Füchsl von Konzell (1789-1857). Aus den Ehen gehen keine Kinder hervor.
- Anna Maria (1781-1862), ledige Inwohnerin, hat einen unehelichen Sohn, Georg Wurst, mit dem Zimmermann Joseph Wurst  von Steinach Hs.Nr. 44

 

Nach dem Tod von Mathias Luttner 1785 heiratet die Witwe den Schmiedssohn Georg Vielreich aus Haselbach.

 

Sohn Jakob Luttner übernimmt 1799 das Anwesen und heiratet die Söldnerstochter Anna Maria Seidl von Steinach Nr. 9

Sie haben zwei Töchter:
- Anna Walburga (1802-1868), Hoferbin
- Anna Maria (1803-1875), heiratet 1823 den Weber Michael Raith von Hs.Nr. 37

 

Walburga hat mit dem Dienstknecht Johann Eubl einen unehelichen Sohn, der am 04.04.1835 geboren wird und den Namen Georg erhält.
1836 geht sie eine Ehe mit dem Tagelöhnerssohn Georg Friedl von Niedersteinach ein.
Aus der Ehe gehen nochmals zwei Töchter hervor:
- Walburga (1837-1850), stirbt mit 13 Jahren
- Katharina (1840-1911) heiratet 1863 Johann Georg Berger von Steinach Nr. 23

 

Georg Luttner, der unehelich geborene Sohn, übernimmt das Anwesen und heiratet 1864 Theres Dietl aus Neuvielreich. Sie haben fünf Kinder, drei sterben im Kindesalter:

Fünf Kinder gehen aus der Ehe hervor, von denen die ersten drei im Kindsalter sterben:
- Philomena (*1871)
- Joseph (*1874)

 

1877 veräußert die Familie Luttner das Anwesen und zieht nach Hermannsdorf bei Bogen.

 

Zollner Luttner Besitzer

 


Neuer Eigentümer wird Wolfgang Laschinger, dessen Kramerei (Hs.Nr. 62) 1863 versteigert worden war. Kurz nach dem Kauf stirbt seine Frau Anna an Herzwassersucht. 1881 heiratet er Magdalena Schelchshorn aus Dingolfing.

 

Laschinger Besitzer

 


1884 verkauft Laschinger das Haus samt 354 qm Grund an den Gutsbesitzer Rudolf Freiherr von Berchem aus Steinach.

1897 geht das Anwesen durch Erbschaft an Eduard und Konstantin Freiherren von Berchem-Königsfeld.

1899 kauft Dr. Carl von Lang-Puchhof das Anwesen samt Schlossgut, 1901 folgt Dr. August von Schmieder als neuer Eigentümer.

 

Mit dem Erwerb des Schlossguts durch August von Schmieder 1901 plant er zunächst einen großen Umbau des Alten Schlosses. Da die alte Benefiziumskirche im Wege steht, will er auf dem Grundstück Nr. 34 eine neue Benefiziumskirche errichten.

Die Umbaupläne zerschlagen sich jedoch, stattdessen entsteht das Neue Schloss. Der geplante Kirchenbauplatz wird nun für eine Gendarmerie-Station mit zwei Dienstwohnungen genutzt.
(siehe hierzu auch Amtmänner und Gendarme in Steinach)

 

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 Das "Gendarm-Haus" aufgenommen 1956
Durch den Schlossumbau 1904 wurde die Zufahrt zum Schloss verlegt.
Bild: Archiv für Heimatgeschichte Steinach

 

 

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts dient das Gebäude als Polizeistation. Danach bewohnt Gutsverwalter Walter Knobloch das Haus bis 1979. Anschließend wird es von Praktikanten der Saatzucht Steinach genutzt.

 

1988 kauft Max Simmel sen. das Anwesen von Schlossbesitzer Lindbüchl. Seitdem gehört es zum Simmel-Hof und wird vermietet.

 

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 aufgenommen im Januar 2021
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

 

 

1 Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
2 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
3 StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
4 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641

 

Weitere Quellen:
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steinach 1699
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 248, Konskription der Untertanen der Hofmark Steinach 1752
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 514, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1760
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10579, Umschreibehefte zum Urkataster  der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10582, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 55, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10586, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach


Stand: 02.05.2025

 

Das Löfflergut Hs.Nr. 15 in Wolferszell

 

heute Mühlenweg 9

 

1752: Hochgut - 1808: Hs.Nr. 11

 

von Claudia Heigl

 

 

Dieser Hof gehörte zu den fünf großen Anwesen in Wolferszell und stand im Besitz der Grafen von Bogen. Durch die Heirat der Grafenwitwe Ludmilla ging er in das Eigentum der Herzöge von Bayern über und wurde fortan vom Kastenamt Straubing verwaltet.

In den über 500 Jahren seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung erlebte der Hof eine bewegte Geschichte. Zwischen etwa 1630 und 1662 befand sich das ursprünglich rund 50 Tagwerk große Anwesen im Besitz von Müllersfamilien aus Wolferszell. Seine späteren Eigentümer erlangten Wohlstand, bis Peter Löffler, der damalige Besitzer, ab 1803 begann, Grundstücke zu verkaufen, wodurch die Fläche des Hofes auf 30 Tagwerk schrumpfte.

Im Jahr 1877 gelangte das Anwesen in den Besitz der Gutsbesitzerfamilie der Freiherrn von Berchem-Königsfeld aus Steinach. Diese verkleinerte den Hof nochmals erheblich, bevor er 1889 schließlich wieder weiterveräußert wurde.

 

 

 

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 Der Hof mit der alten Hs.Nr. 15 liegt direkt neben der Mühle (Nr. 17)
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

 

1497 wird ein Peter Beur als erster bekannter Besitzer auf den Hof genannt.1 Hier dürfte sich der spätere Familienname Poiger abgeleitet haben.

 

1512  zahlt ein „Peöger“ von dem Hof 1 Pfund 22 Pfennige an Steuer und 4 Pfennige jährlich an Stift.2
1516 wird der Hof mit 12 Pfund Regensburger Pfennige bewertet, mit einer jährlichen Steuer von 3 Schilling 6 Pfennige. Als Bauer wird Ulrich Poiger genannt.3
1545 tritt derselbe „Ulrich Poiger von Wolferszell, „79 Jahre alt“ als Zeuge bei einem Rechtsstreit zwischen der Gemeinde Rotham gegen die Dorfschaft Steinach auf.4
Am 21. Januar 1547 überträgt Ulrich Poiger, sesshaft zu Wolferszell, seine Erbgerechtigkeit auf einer Sölde zu Gschwendt, welche dem Karmelitenkloster in Straubing grundbar ist, an seinen Stiefsohn Bernhard, Sohn des Hans Paur aufm Ort, für welche ihm sein Stiefsohn einen Geldbetrag zahlt.5

 

1579 hat Hanns Poiger Erbrecht auf einem Hof, aufgrund eines Erbbriefs vom 1438, der von Herzog Albrecht zu Bayern ausgestellt wurde.
Hier finden wir auch eine Beschreibung des Anwesens. Zum Hof gehört eine „hölzerne Behausung, ein Stadl mit einer Tenne, Stall und ein Backofen, alles mittelmäßig erbaut“. Davon zahlt er jährlich auf den fürstlichen Kasten Straubing an Geld 1 Pfund 23 Regensburger Pfennige.6

 

15877 und 15998 führt ein Stephan Schmidpauer von dem Hof Abgaben ab.  

Ihm folgte Georg Schmidpauer, dessen Witwe heiratet später Andre Pummer6. Dieser Pummer könnte identisch sein, mit dem damaligen Bauern Andreas Pummer von Eisenhart.

 

Nächster Erbrechtsinhaber auf dem Hof wird um 1619 ein Andreas Bergmayer (Permayer), der mit der Müllerstochter Ursula Grimm verheiratet ist.  Andreas Bergmayer macht sich etwa um 1630 als Wirt in Münster ansässig und Ursulas Bruder Melchior Grimm, der auch die Mühle besitzt, übernimmt das Erbrecht auf dem Hof, der direkt neben der Mühle liegt.
Der Müller besaß, neben der Mühlgerechtigkeit, auch noch die Bäckergerechtigkeit und das Schankrecht.9

Nach seinem Tod heiratet die Witwe Eva in zweiter Ehe Vitus Pielmayer von Herrnfehlburg und in dritter Ehe den wohlhabenden Wirt Georg Stubenhofer von Gschwendt.

 

Georg Stubenhofer, durch den Handel mit Salz und Hopfen zu einem beträchtlichen Vermögen gekommen, besaß, neben dem komplett aus Stein neu erbauten Wirtshaus in Gschwendt, auch den dort benachbarten Hälligmayer-Hof (heute Landstorfer), die Schneidersölde  mit der Krämergerechtigkeit (Hs.Nr. 4), die halbe Sölde (Thurmayerhof), das Lohhaus, das Khellerhäusl (Nr. 6), das Fischwasser, vier Weiher und einen Hof bei Kienberg. Durch den Zusammenschluss der beiden, war die Familie jetzt noch im Besitz der Mühle mit dem benachbarten Erbrechtshof, dem Schenkrecht und dem Bäckerrecht in Wolferszell. Damit gehörten sie mit Abstand zur wohlhabendsten und einflussreichsten bäuerlichen Familie in der Gegend.

 

Der Hof wird im Schwedenkrieg verschont und bestens durch die Stubenhofers bewirtschaftet. Von allen Höfen führen diese mit Abstand die meisten Abgaben zwischen 1641 und 1650 ab.

 

Georg Stubenhofer hatte zwei Söhne aus seiner ersten Ehe, beide ebenfalls mit Vornamen Georg, die wir nun die nächsten Jahre auf den Höfen in Wolferszell antreffen. Georg den Älteren, finden wir immer wieder als Wirt, während sein jüngerer Bruder als Bauer genannt wird.

Den Hof neben der Mühle erhält wohl zunächst 1643 Georg Stubenhofer der Jüngere bei seiner Heirat mit der Wolferszeller Bauerstochter Walburga Frankl.  Der Frankl-Hof (Hs.Nr. 12, heute Haimerl) war der größte Besitz in Wolferszell und Walburga brachte als dessen einzige überlebende Erbin 600 Gulden Mitgift in die Ehe.10 Der Frankl-Hof dürfte zu dieser Zeit unbewohnt gewesen sein.

 

1648 verkauft das junge Ehepaar Georg und Walburga Stubenhofer das Erbrecht an „Georg Stubenhofer dem Älteren“ und dessen Ehefrau Rosina und ziehen wieder auf den inzwischen wohl aufgebauten Frankl-Hof (Hs. Nr. 12).11

 

 

Bergmayer Stubenhofer Besitzer

 

1650 erwirbt der Wolferszeller Müller Sebastian Obermayer und dessen Ehefrau Maria das Erbrecht am Hof von Georg Stubenhofer dem Älteren. Damit war Mühle und Nachbarhof wieder unter einer Hand.12

 

16629 verkaufen die Obermayer’s den halben Erbrechtshof um 250 Gulden an Schwiegersohn Paul Schink und Tochter Eva. Der Sohn des Wolferszeller Wirtes Johann Schink stirbt jedoch bereits mit 40 Jahren. Die Witwe geht 1678 mit dem Witwer und Bauern Andreas Griesmayer von Oberparkstetten eine neue Ehe ein.

Da die Witwe den Erbrechtshof mit in die Ehe bringt, „wiederlegte“ ihr Griesmayer ihre Mitgift seinem eigenen Hof in Parkstetten.13

 

Obermayer Besitzer

 

Am gleichen Tag wie der Heiratsvertrag geschlossen wurde, verkaufte das Ehepaar den Hof in Wolferszell dem „ehrbaren Georg Gaidtner von Zinzendorf in Herrschaft Wörth“ um 315 Gulden. Der bleibt jedoch nicht lange, sondern verkauft den Hof 1684 um 450 Gulden an Dionysius Bachmaier (Pachmayer) und dessen Ehefrau Maria.14

 

 

Interessant ist hier vor allem die starke Wertsteigerung von 42 % innerhalb von sechs Jahren.
Bei Verkäufen oder Übergaben unter Verwandten stellen die Kaufpreise oft nicht den realen Wert dar. Hier handelte es sich jedoch um „freie“ Verkäufe ohne verwandtschaftliche Beziehungen.
Gerade nach dem 30-jährigen Krieg stiegen die oftmals jahrelang brach liegenden Höfe stark an Wert, wenn diese wieder ordentlich bewirtschaftet und hergerichtet wurden.

 

Bachmaier war wohl viermal verheiratet und die Witwe musste nach dessen Ableben am 15.01.1694 sich mit neun Kindern vergleichen.15

Kinder erster Ehe:
- Walburga
- Johann
- Barbara
Kind zweiter Ehe:
- Johann, 1694 noch ledig doch vogtbar (volljährig)
Kinder dritter Ehe:
- Maria (*ca. 1672)
- Magdalena (*ca. 1674)
- Thomas (*ca. 1676)
Kinder vierter Ehe mit Maria:
- Martin (*ca. 1683) heiratet 1720 in Mitterfels Maria Wartner
- Benedikt  (*ca. 1692)

Der Witwe verbleibt das Söldenhäusl [Hs.Nr. 22], dass sie durch Tausch mit Johann Gaissinger 1694 erworben hatte.

 

Bachmaier Besitzer

 

 

Die neuen Bauerseheleute auf dem Hof, Johann und Maria Gaissinger, werden bei den Taufen der ersten sechs Kinder immer als Tagelöhner und Einwohner in Wolferszell bezeichnet. Es bleibt offen, woher die finanziellen Mittel für den Erwerb dieses Hofes kamen. Mit Sicherheit gab es jedoch verwandtschaftlichen Beziehungen zu wohlhabenderen Bauern, da ansonsten sich ein Tagelöhner niemals einen solchen Hof leisten konnte. Leider lässt sich dies wegen der lückenhafte Quellenlage nicht klären.
Das Ehepaar hat insgesamt neun Kinder:
- Michael (*1681) heiratet 1713 Anna Diez von Pürstenberg. Sie sind von 1714-1729 als Tagelöhnerseheleute in Wolferszell ansässig.
- Margaretha (*1684-1743), Hoferbin
- Ursula (*1687)
- Walburga (*1690)
- Maria (*1692)
- Georg (*+1694)
- Joseph (*1697)
- Johann Georg studiert 1718 an der Ludwig-Maximilian-Universität und wird als „armer Student“ bezeichnet16
- Anna Maria (*1701)

 

Der Rothamer Bauerssohnes Andres Rothamer heiratet 1712 in den Hof ein und erreicht wohl einen beträchtlichen Wohlstand.

Sein jüngerer Schwager Johann Georg Gaissinger ist 1718 als Student an der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität eingeschrieben. Dies muss wohl Andreas finanziert haben, da der Schwiegervater Johann Gaissinger bereits 1715 gestorben war.

Sein Sohn Stephan Rothamer studiert 1741 ebenfalls an der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität Medizin.17
Dies sind bisher die einzigen Studenten im Umkreis zu dieser Zeit, dessen Studium allein von der Familie bezahlt wurden.18

Von dessen elf Rothamer-Kinder überleben nur fünf das Säuglingsalter:
- Sebastian (1712 - 1780), Hoferbe
- Johann Stephan (*24.11.1715) wird ca. 1743 Stadphysikus von Cham. Er heiratet am 30.12.1743 in Cham die Richterstochter Maria Anna Zwack von Haunkenzell. Ein Sohn von beiden, war Professor Wilhelm Rothamer (1751-1800) Hochfürstlicher Thurntaxischer Bibliothekar in Regensburg und Schriftsteller.
- Ursula (*11.08.1718) heiratet am 12.02.1747 Martin Hien, Besitzer der „Hien-Sölde“ in Mitterfels.
- Anna Maria (*06.07.1720) heiratet 1746 den Bauerssohn Melchior Stattenberger von Reibersdorf
- Katharina (*22.10.1723) heiratet 1750 den Maurerssohn Johann Georg Haseneder von Pürstenberg.
Als Andreas Rothamer im Alter von 52 Jahren stirbt, ist noch keines der Kinder verheiratet, die jüngste Tochter erst 11 Jahre alt und Sohn Stephan studiert noch in München.

 

Das Anwesen wird in dem Hofanlagsbuch von 1760 als „Hochgut“ bezeichnet.19

 

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Das Anwesen befand sich in unmittelbarer Nähe der Mühle (rechts auf dem Bild)
Auszug aus einer Ansichtskarte von 1934
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach

Der älteste Sohn Sebastian Rothamer übernimmt 1736 den Hof und heiratete die Agendorfer Bauerstochter Ursula Zeindlmayer.

Sebastian Rothamer tritt als Wohltäter der Kapflberger Kirche auf. In der 1986 freigelegten Stiftertafel wird er 1780 als Stifter des Altares bezeichnet.20  Es mag auch dazu beigetragen haben, dass die Kapelle früher der hl. Ursula geweiht war, der Namenspatronin seiner Ehefrau.

Von den drei Kindern überlebt nur Tochter Walburga, die den Bauerssohn Matthias Löffler von Gschwendt heiratet.

Matthias stirbt jedoch bereits nach vier Jahren Ehe im Alter von 29 Jahren und hinterlässt drei Kinder, von denen ihm Töchterchen Anna Maria sieben Monate später ins Grab folgt:
- Peter Löffler (1769-1836), Hoferbe
- Anna Maria Löffler (1770-1773)
- Walburga Löffler (*1773) heiratet 1796 in Steinach den Bauern Johann Groß von Unterhartberg


Die 28-jährige Witwe heiratete, wie damals üblich, nicht gleich wieder, sondern erst vier Jahre später. Dies mag wohl auch damit zusammenhängen, dass ihre Eltern noch am Hof lebten und sie so unterstützen konnten.

1778 zieht Jakob Schambeck, ein Bauerssohn vom Thanhof als neuer Bauer in den Hof ein.
Aus der Ehe gehen nochmals fünf Kinder hervor, von denen jedoch zwei im Kindsalter sterben.
- Anna Maria Schambeck (1780-1852) heiratet 1806 den Bäckers Johann Röckl von Steinach
- Ursula Schambeck (*1782)
- Maria Magdalena Schambeck (*1783)

 

Doch auch Jakob stirbt nach acht Jahren Ehe im Alter von 35 Jahren. Die 41-jährige Witwe heiratet nicht wieder, sondern bewirtschaftet den Hof acht Jahre selbst weiter, bis sie ihn 1794 an ihren ältesten Sohn Peter Löffler übergibt.

Peter holt sich 1799 als Braut die Bauerstochter Margaretha Lipp von Prettbach bei Schwarzach.
Drei Kinder werden in Wolferszell geboren:
- Anna Maria (1800-1801)
- Anna Maria (*1801) heiratet 1822 in Oberalteich den Bauern Michael Bründl von Niedermenach
- Anna (1802-1882) heiratet 1828 in Oberalteich den Wirt Johann Georg Kräh von Oberalteich
Die weiteren Kinder in Oberalteich geboren:
- Katharina (*1805)
- Joseph (*1809), Hoferbe in Oberalteich
- Katharina (*1812)
- Johann Nepomuk (*1815)
- Katharina (*1817) heiratet 1838 in Oberalteich den Bauern Joseph Leiderer von Muckenwinkling

 

Geissinger Loeffler Besitzer

 

 

Der Hof wird zertrümmert – 12 Besitzer in 100 Jahren

 

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Im Hintergrund, hinter der Mühle, das ehemalige Löfflergut, nun Spanfelner-Anwesen
aufgenommen 1956
Quelle: Archiv für Heimatgeschichte Steinach

 

 

1803 beginnt Peter Löffler vom Hof in Wolferszell Grundstücke an die Wolferszeller Bauern Joseph Zwickenpflug, Martin Lang, Anton Schuhbauer und an Joseph Schnellinger von Steinach zu verkaufen.

 

Die Waldgrundstücke (Lutzenholz, Kapfelbergholz, Spitzberg, Wolfsberg, Oberholz) behält sich Peter Löffler zunächst zurück.
Im Gegenzug erwirbt Löffler einen Hof in Oberalteich (Hs.Nr. 1). Durch die Säkularisation des Oberalteicher Klosters und den Verkauf des Klosterbesitzes bietet sich hierfür für ihn wohl eine günstige Gelegenheit.
Seine Mutter Walburga zieht zu ihrer Tochter Walburga Groß nach Unterhartberg und stirbt dort als Ausnahmsbäuerin.

Den Resthof erwirbt 1804 der Bauerssohn Georg Söldner von Bärnzell, der sich mit der Bauerstochter Anna Maria Zeindlmeier von Hoerabach vermählt.
Anna Maria hatte bereits vier vorehelich geborene Kinder von Georg Söldner zur Welt gebracht, von denen allerdings nur ein Kind überlebte. Mit dem Erwerb des Hofes, können sie nun endlich heiraten. (siehe Ansässigmachung)
Sechs weitere Kinder kommen in Wolferszell zur Welt, von denen auch drei im Säuglingsalter sterben:
- Johann Georg (*1802) geboren in Hoerabach, Hoferbe
- Michael (*1808)
- Martin (*1815) Er ist der Vater des unehelichen Sohnes Ludwig Kiefel (*1839) mit der Schneiderstochter Anna Maria Kiefel von Steinach. Ludwig Kiefel ist der Stammvater aller Kiefel/Kiefl in Steinach und Münster.

 

Soeldner Besitzer

 

Am 18.06.1832 übernimmt der älteste Sohn Johann Georg Söldner das Anwesen von seinen Eltern und verkauft es noch am gleichen Tag an Thomas Gierl.

 

1834 veräußert Gierl den Hof an Gangulph Knott von Pichsee. Der ist mit der Bauerstochter Maria Sieber von Aufroth verheiratet.

 

Knott Besitzer

 

Das Ehepaar behält den Hof jedoch nicht lange. Bereits nach sechs Jahren, erwirbt am 08.05.1840  Sebastian Hilmer von Rammersberg und dessen Braut Maria Schwarzensteiner von Gaishausen den Besitz.
Als Maria kurz nach der Geburt ihrer Tochter im März 1841 stirbt, nimmt der Witwer die Söldnerstochter Magdalena Schindlmayr von Dunk zur zweiten Ehefrau.

 

Hilmer Besitzer

 

1858 kommen Johann Foierl und dessen Ehefau Anna geb. Prommersberger, von Geßmannszell als neue Eigentümer auf den Hof.

Acht Kinder kommen in Wolferszell zur Welt, von denen vier klein sterben:
- Helena (*1859)
- Anna Maria (*1850)
- Barbara (*1862)
- Xaver (*1862)

 

Die Familie scheint in finanzielle Schwierigkeiten gekommen zu sein, da 1867 der Hof zur Versteigerung ausgeschrieben ist.

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Straubinger Tagbaltt Nr. 86 v. 12.04.1867

 

 

Die Familie kann sich noch zwei weitere Jahre halten und veräußert das Haus 1869 mit 30 Tagwerk Grundbesitz an Wolfgang und Anna Maria Miedaner von Tragenschwand. 

 

Miedaner Besitzer

 

Sechs Jahre später tauschten die Miedaners mit Anton Ring von Wolferszell ihre Hofstelle und ziehen auf den Fischerhof Hs.Nr .21 (heute Mühlenweg 2).

 

Anton Ring behält sich 4,28 Tagwerk an Grundstücken und verkauft die Hofstelle am 20.01.1877 um 4285,70 Mark an den Steinacher Gutsbesitzer Eduard Freiherrn von Berchem-Königsfeld, dem auch die Mühle in Wolferszell gehört.

Der Besitz geht durch Erbschaft an den Sohn Rudolf von Berchem-Königsfeld.

 

Am 31.05.1889 veräußern die Steinacher Gutsbesitzer den Hof wieder an den Immobilienhändler Xaver Petzenhauser, der ihn noch am gleichen Tag mit Johann und Maria Wagner gegen deren Anwesen in Wolferszell (Hs.Nr. 14, Schmidbauergütl) eintauscht.

 Wagner Besitzer

 

Am 22.06.1914 kommt das Anwesen schließlich in den Besitz von Xaver und Rosina Spanfelner von Falkenfels.

 

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Das Spanfelner-Anwesen ca. 1938
Quelle: Familie Zimmerer, Wolferszell

 

1931 übernimmt des Sohn Eduard, der die Söldnerstochter Therese Dengler von Hötzelsdorf heiratet.

 

Spanfelner Besitzer

 

 

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Das Haus wurde später um ein Stockwerk erhöht.
aufgenommen am 28.04.1983
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach, Luftbildverlag Bertram

 

 

Durch Heirat hat sich der Name inzwischen auf Prommersberger und weiter auf Zimmerer geändert.

 

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Das Zimmerer-Anwesen heute
aufgenommen im April 2025
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

 

 

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1 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing A1457, Salbuch Kastenamt Straubing 1497, mit Besitzer bis 1578 nachgetragen.
2 BayHSta München, Hofkammer Ämterrechnungen Rentmeisteramt Straubing 660, Rechnung des Kasten 1512, fol 32‘
3 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing A1458, Steuerregister der Untertanen des im Pfleggerichts Mitterfels gelegenen Hofmarken 1516
4 StA Landshut, Regierung Straubing, A5610 (Die Gemeinde Rotham gegen die Dorfschaft Steinach wegen strittigen Blumbesuchs auf dem sog. Riebmoos  1545)
5 BayHStA, Karmelitenkloster Straubing Urkunden 238, (Urkunde vorhanden)
6 StaLa, Rentkastenamt Straubing B38, Sal- und Urbarsbuch des Rentkastenamts Straubing, Band II 1579-1807, fol 132
7 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B105, Scharwerkbuch Rentamt Straubing der propsteiischen Untertanen 1587
8 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing B101, Steuerbuch des Kasten Straubing 1599
9 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P45,  fol. 46  Vertrag vom 21.03.1630
10 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P50,  fol.71   Quittung vom 06.04.1637
11 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P54 I,  fol. 116  Kaufbrief vom 16.05.1648
12 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P59,  fol.68  Kaufvertrag vom 31.05.1662
13 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P64 II,  fol. 57  Kaufbrief vom 16.04.1678 Andre Griesmayer von Oberparkstetten bekennt das er sich zu Eva, Paul Schinkhens zu Wolferszell sel hinterlassene Witwe ehelich verheirat hat. Er hat ihr seinen Hof zu Parkstetten, grundbar zum Collegiat Stift anverheirat, sie hat im Gegenzug ihren Hof zu Wolferszell zum churftl. Kasten Straubing grundbar, gegengelegt..... 16.04.1678
14 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P65 IV,  fol. 83  Kaufbrief pr. 450 fl den 29.04.1684
15 StA Landshut, Rentkastenamt Straubing, P 69,  fol. 93‘  Vertrag vom  27.09.1694
16 Pölnitz, Die Matrikel der Ludwig-Maximilians-Universität Ingolstadt-Landshut-München, Teil 1 Ingolstadt, Bd.III 1700-1800, Halbbd.1 1700-1750, erschienen 1941, S.213

17 Pölnitz, Die Matrikel der Ludwig-Maximilians-Universität Ingolstadt-Landshut-München, Teil 1 Ingolstadt, Bd.III 1700-1800, Halbbd.1 1700-1750, erschienen 1941, S.552
18 Priester sind hiervon ausgenommen. Zum Teil wurden diese Studien auch von der Kirche mitfinanziert.
19 BayHStA München, Hofkammer Hofanlagsbuchhaltung 515, Rentkastenamt Straubing, Amt Trudendorf, S. 84
20 Dotzler L., Kapfelberg und seine Nebenkirche St. Stephan, Mitterfelser Magazin Nr. 7/2001

 

Weitere Quellen:
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer Conservatorium Camerale 242, Neustiftbuch des Rentkastenamt Straubing 1438
StA Landshut, Rentkastenamt Straubing A1457, Salbuch Kastenamt Straubing 1497, mit Besitzer bis 1578 nachgetragen
BayHSta München, Hofkammer Ämterrechnungen Rentmeisteramt Straubing 660, Rechnung des Kasten 1512
StA Landshut, Rentkastenamt Straubing A1458, Steuerregister der Untertanen des im Pfleggerichts Mitterfels gelegenen Hofmarken 1516
BayHStA Kurbayern Hofkammer 114, Konskription des Haupkastenamts Straubing von 1752
Rentamt Straubing B138, Häuser- und Rustikalsteuerkataster Wolferszell 1808
Rentamt Straubing B139, Umschreibbuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster Wolferszell 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Agendorf von 1836
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9932, Umschreibeheft von Agendorf 1843 - 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9935 Umschreibeheft von Agendorf 1859 - 1894
StA Landshut, Grundsteuerkataster 9939 Umschreibeheft von Agendorf 1894 - 1960
BZA Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach

 

Stand: 05.04.2025

 

 

 

Das Nickl-Anwesen Hs.Nr. 51

 

1583: Fuchswebergütl - 1623: Weber am Tanberg - 1691: Schmidhubersölde - 1760: Thurmer Häusl - 1808: Seidl-Hof Hs.Nr. 24 - ab 1838: Hs.Nr. 51

 

heute Bärnzeller Str. 3

 

von Claudia Heigl

 

Der Straßenverlauf beim nördlichen Dorfausgang nach Bärnzell war bis Mitte des 19. Jahrhunderts noch etwas anders und machte nach der Hierl-Schmiede (später Edenhofer) einen Schlenker. Zusätzlich gab es noch einen Verbindungsweg vorbei am heutigen Fuchssteiner-Anwesen, Seidlgasse genannt.

Erst mit der Teerung der Bärnzeller Straße wurde die Straße begradigt, etwas nach Westen verlegt und führt heute westlich des Denk-Anwesens vorbei. Der Verbindungsweg wurde aufgelöst.

 

 

karte beschriftet

Vergleich   2024 und  1939
Quelle: Vermessungsamt Straubing, Ortskarte Steinach 187 h

 

 

 neg stei 18 kopie

Luftaufnahme aus dem Jahr 1962 mit dem alten Straßenverlauf
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach NEG-STEI_18, Luftbildverlag Bertram

 

neg stei 41 kopie

Aufnahme von Oktober 1973 mit dem neuen Straßenverlauf
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach NEG-STEI_41, Luftbildverlag Bertram

 

 

Bei diesem Anwesen dürfte es sich um das „Fuchswebergütl“ gehandelt haben, das bereits 1583 im alten Salbuch der Hofmark Steinach aufgeführt wird.

Ein Fuchsweber Georg hatte darauf Erbrecht und bezahlte an Gilt 3 Schilling und 10 RegensburgerPfennige.1

 

1623 wird der „Georg Sündhueber, Weber am Tanperg“ auf der „Wolf Weber Sölde“  genannt. Er besitzt ein "bloßes Söldenhäusl" auf Erbrecht, dass mit 10 Pfund Regensburger Pfennige bewertet wird. Dazu zahlt er noch für eine Kuh Steuer. 2 3

 

1641 besitzt ein Martin Günzkhover das Erbrecht auf der "Sindthueber Sölde".4
In den Sterbebüchern von Steinach ist am 24.03.1642 der Tod einer Anna Ginzkhover eingetragen.
Der Weber Martin Ginzkhover stirbt am 31.12.1645 und zwei Tage später wird eine Margaretha Ginzkhover zu Grabe getragen.5

Als nächster Besitzer dieses Häusler-Anwesens ist ab ca. 1678 der Weber Wolfgang Schmidbauer bekannt. Er war zuerst in Agendorf Nr. 39 (heute Mitterfelser Str.5, Leibl ) ansässig, bevor  er nach Steinach zog.


Wolfgang war insgesamt viermal verheiratet. Nur aus der zweiten Ehe mit der Schusterstochter Margaretha Wörl von Wolferszell sind vier Kinder bekannt, die noch in Agendorf geboren wurden:
- Paul (* 18.01.1668)  1684 stellt ihn der Hafner Georg Schuhbauer von Wolferszell als Lehrjungen an.1
- Johann (*19.06.1670)

- Maria (*24.04.1674)
- Georg (*21.02.1677)

 

16912 wird die Sölde als „Schmidhubersölde“ bezeichnet und 16993 auf 10 Pfund Regensburger Pfennige geschätzt. Dafür zahlt Wolfgang Schmidbauer 4 Reg.Pfg. Steuer und von einer Kuh noch 1 Schilling 5 Denar.

 

Tochter Maria übernimmt 1707 das elterliche Anwesen „am Danberg“ und heiratet den Bauerssohn  Johann Thurmayer vom Thanhof.

 

Schmidbauer Besitzer

 

Ab 1694 sind die Schusterseheleute Georg und Magdalena Seidl in Steinach ansässig. Ihre Herkunft ist nicht nachgewiesen. Jedoch könnte Georg ein Sohn der früh verstorbenen Bauerseheleute Simon und Magdalena Seidl von Bärnzell Nr. 1 gewesen sein.4

Das Ehepaar hat sieben Kinder.
- Georg (*12.04.1694) heiratet 1716 und wird als Schuster in Steinach Nr. 9 sesshaft.
- Maria (*27.12.1695)
- Johann Georg (*23.04.1697), Hoferbe
- Walburga (*23.04.1697)
- Martin (*04.11.1698)
- Georg (*03.09.1701)
- Maria (*27.03.1709)

 

Das Anwesen übernimmt 1722 Sohn Johann, der die Bauerstochter Anna Fuchs von Steinach zur Ehefrau nimmt.
Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor, von denen nur von Sohn Joseph der weitere Lebensweg bekannt ist. Mindestens vier Kinder sterben im Kindsalter.
- Sebastian (*1724)
- Joseph (*1727) heiratet 1751 in Steinach die Söldnerstochter Maria Wirth von Mitterfels und wird als Schuster in Pichsee ansässig.
- Maria (*1730)
- Anna (*1732)
- Katharina (*1737)

Nach Anna 1741 im Alter von 41 Jahren stirbt, heiratet der Witwer die Halbbauerstochter Ursula Heitzer von Ascha, die ihm nochmals drei Kinder schenkt:
- Andreas (*1742), Hoferbe
- Magdalena heiratet 1790 den Häuslerssohn Lorenz Heimisch, der aus Workerszell /Landgericht Eichstätt stammt.

 

Der jüngste Sohn Andreas übernimmt ca. 1765 das Anwesen und verehelicht sich mit Katharina Pummer von Münster Nr. 53.
Tochter Katharina (*1775) heiratet 1812 den Tagelöhner Jakob Dirnfeldner von Gschwendt

 

Sohn Michael übernimmt 1806 das elterliche Anwesen und übt ebenfalls das Schusterhandwerk aus. Als Ehefrau nimmt er  Theresia Hilmer von Rammersberg.

 

Tochter Maria verehelicht sich mit Georg Heigl von Aiterhofen und übernimmt 1847 mit ihrem Ehemann das Schusteranwesen.

 

Seidl Besitzer

 

 

1864 errichtet das Ehepaar auf dem Nachbargrundstück ein neues Haus (heute Denk) und veräußert das alte Haus an das Ehepaar Joseph Kerscher und Cäcilia, geb. Trimpl von Euersdorf.

 

Zunächst übernimmt 1870 Tochter Therese Kerscher das 1,6 Tagwerk große Gütl. Ein Jahr später kauft es ihr Bruder Joseph (*1834) um 1700 Gulden zurück.

Therese heiratet 1872 den Gütlerswitwer Joseph Bauer von Gschwendt.

Ein weiterer Bruder Jakob Kerscher (*1848) kauft mit seiner Ehefrau Maria Grundstücke, als der Unger-Hof in Unterniedersteinach zerschlagen wird und errichtet in Unterniedersteinach ein neues Anwesen. (heute Brandl).

 

Joseph ist seit 1869 mit Anna Maria Kraus von Riedhof verheiratet.

Das Ehepaar hat neun Kinder, von denen vier das Erwachsenenalter erreichen:
- Maria (1872-1946) bringt 1894 einen unehelichen Sohn namens Franz Xaver zur Welt. Vater ist der Tagelöhner Joseph Seibert vom Sackhof. Die Nachfahren von Franz Xaver Kerscher leben heute in Bolivien und besuchten Steinach 2019.5
1903 heiratet Maria den Gütler Michael Berger von Steinach und bringt nochmals zehn Kinder zur Welt.
- Helena (*1874)
- Anna (*1876)
- Joseph (*1885) heiratet 1910 in Straubing/St. Jakob Elisabth Hobmeier und wird Fuhrknecht in München.

 

Kerscher Besitzer

 

1907 erwirbt der Postbote Josef Nickl mit seiner Ehefrau Maria, geb. Sieber das Haus.

 

1939 übernimmt es Sohn Josef, der die Landwirtstochter Maria Hauser von Moos heiratet.

 

Nickl Besitzer

 

 

 

niggl haus 6

aufgenommen 2019
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

Nach dem Tod des letzten Nickl-Bewohners wurde das Haus  verkauft und  2024 abgerissen.

 

 

 

1 Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
2 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
3 StA Landshut, Landschaft Unterlands Bd 1183, Steuerregister der Hofmarksuntertanen Steinach 1623
4 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
5 BZAR Pfarrei Steinach Band 11 S. 29
6 Stadtarchiv Straubing, Rep. II, Abt. 1dd1, Nr. 15, Protokollbuch der Hafner, An der Jahrtagsmesse am 19.03.1684 der Hafnerzunft in Straubing stellt Georg Schuhbauer Hafner zu Wolferszell den neuen Lehrjungen Paul, Sohn des Wolf Schmidtpaur, Leinweber zu Steinach vor
7 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691
8 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steinach 1699
9 Georg wäre demnach am 17.04.1667 in Bärnzell geboren. Beim Tod seiner Eltern war er erst 13 Jahre alt. Seine Vormünder waren Hans Thurmayer von Thanhof und Georg Hien von Niedersteinach. Quelle: StA Landshut, Pfleggericht Mitterfels , P10, fol 35  Einfacher Vertrag vom 26.04.1681
10 Straubinger Tagbaltt vom 12.10.2019, Auf Spurensuche

 

 

Weitere Quellen:
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 248, Konskription der Untertanen der Hofmark Steinach 1752
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 514, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1760
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Steinach von 1838

StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10579, Umschreibehefte zum Urkataster  der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10582, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 55, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10586, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach

Stand: 01.04.2025

 

Das Denk-Anwesen Hs.Nr. 47 ½

 

heute Bärnzeller Str. 2

 

  von Claudia Heigl

 

Dieses Grundstück gehörte usprünglich zum sog. Seidl-Anwesen Hs.Nr. 51 an der Bärnzeller Straße.

1846 heiratete Georg Heigl von Aiterhofen die Seidl-Tochter Maria.

 

Heigl Besitzer

 

1864 errichtete das Ehepaar Maria und Georg Heigl ein neues Haus, dass die Hs.Nr. 47 1/2 erhält, und veräußerte das alte Haus an das Ehepaar Joseph Kerscher und Cäcilia, geb. Trimpl von Euersdorf.

Nach dem Tod des Ehemannes verkaufte Maria Seidl  das Haus 1876 an den Schneider Michael Heindl um 1.285 Mark. Ein Jahr später verkaufte dieser es jedoch weiter an Sebastian Färber und dessen Ehefrau Anna geb. Billinger, und übernahm im Gegenzug  sein Elternhaus in der Götzstraße 8 (ehemals Hs.Nr. 28, später Arbeiterhaus).

 

Faerber Besitzer

 

Sebastian Färber war ein unehelicher Sohn der Söldnerstochter Katharina Färber1 von Steinach Nr. 53.

Nach dem Tod von Sebastian verkaufte die Witwe das Haus im Jahr 1909 für 1.800 Mark an Dominikus Lang aus München.

 

Am 30.01.1914 erwarb der Zachersdorfer Austragsbauer Johann Alt das Haus um 2.500 Mark, der jedoch nach sieben Monaten verstarb.

 

Alt Besitzer

 

Seine Tochter Maria Alt erbte das Anwesen und verkaufte es 1920 an den Söldnerssohn Ludwig Handwerker aus Schwarzholz. Dieser heiratete die Schusterstochter Sofie Kirmer aus Steinach und arbeitete als Gemeindesekretär in Steinach.

 

Handwerker Besitzer

 

1934 erwarb das Ehepaar Handwerker einen Bauplatz von Georg und Maria Landstorfer und errichtete darauf einen Neubau (Hausnummer 102, heute August-Schmieder-Str. 45).

 

Am 22.08.1935 verkauften Ludwig und Sofie Handwerker das Haus für 1.900 Goldmark an Peter (1900-1978) und Maria Fischer (1894-1973).

 

neg stei 41 kopie

 Aufnahme von Oktober 1973 mit dem neuen Straßenverlauf
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach NEG-STEI_41, Luftbildverlag Bertram

 

 

 

Durch Heirat änderte sich später der Familienname auf Denk.

 

 

1 Katharina (*1809) war die Tochter der Söldnersheleute Jakob Fäber und Katharina geb. Spießl von Steinach.

 

 

Weitere Quellen:
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10582, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 55, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10586, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1-65, 1906 – 1960
BZAR Regensburg, Pfarrmatrikel der Pfarrei Steinach

 

Stand: 20.03.2025

 

 

Die Amann-Handlung Hs.Nr. 69

 

ab 1890 Hs.Nr. 51, heute Bergstr. 1

 

 

von Claudia Heigl

 

 

Auf dem Grundstück stand ursprünglich das Ausnahmhaus vom sog. Kirschnerhofes Hs.Nr. 30, der sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite (Bergstr. 2) befand.

Als Michael Brandl, der Besitzer des Kirschnerhofes, 1836 den Hof zerschlug und alle Grundstücke verkaufte, erwarben Michael und Barbara Agsteiner das ehemalige Ausnahmhaus des Hofes um 300 Gulden. Dazu gehörte noch eine Schupfe und ein Backofen.

 

ortskarte muenster 186c

Das Ausnahmhaus des Kirschnerhofes erhielt die Hs.Nr. 69

Ortskarte Münster Nr. 186c
Quelle: Vermessungsamt Straubing

 

Die Agsteiners hatten 1824  ihr eigenes Gütl (Hs.Nr. 43, Tassilostr. 9) bereits an ihren Sohn Georg übergeben und nutzen das Haus nun selbst als Ausnahmhaus.

Mit ihnen zieht ihre Tochter Anna Maria mit in das Haus.


Nach dem Tod der Eltern heiratet Anna Maria Agsteiner 1846 Georg Rosenhamer von Landorf.

 

Agsteiner Besitzer

 

1855 erwirbt der Schneider Wolfgang Ströbl von Pondorf das Haus.

 

Stroebl Besitzer

 

1868 wird das Anwesen versteigert und die Schusterstochter Margaretha Seidl von Ascha bekommt den Zuschlag. 1869 heiratet sie den Schneider Kaspar Gregori von Münster.

 

Gregori Besitzer

 

 

 

1895 erwerben Wolfgang und Franziska Hauser das Haus. Beide richten in dem Haus eine Kramerei ein.

 

Hauser Besitzer

 

 

1901 finden wir Max und Maria Grimm als neue Hausbesitzer, die es aber bereits ein Jahr später an Ulrich und Therese Zäch weiterveräußern.

 

Zaech Besitzer

 

1904 kauft der Hausmeister Max Amann aus Straubing das Haus. Er stammt von Obermiethnach und heiratet noch im gleichen Jahr Karolina Gmeinwieser von Niederwinkling.
Beide betreiben in dem Haus weiterhin die Kramerei.

 

AK MUEN 5 AusschnittDie Handlung von Amann
Ausschnitt aus einer Ansichtskarte, gelaufen ca. 1908
Quelle: Historischer Verein Straubing

 

 

 

 

Amann Besitzer

 

 

 

1911 tauschen sie mit dem Darlehenskassenverein Münster ihr Haus gegen ein neues größeres Anwesen in Münster (Hs.Nr. 32, heute Bergstr. 6).

 

Das Kramerhaus erwerben Johann und Franziska Färber, die vorher auf dem Obermeier-Anwesen wohnten (Hs.Nr. 20 1/2, heute Obermeier Str. 6).

 

Faerber Besitzer

 

 

Nach dem Tod von Johann Färber kommen in kurzer Zeit nochmals drei Besitzer auf das Haus:

April 1926: Josef und Johann Knoll

September 1926: Wolfgang und Kreszenz Brunnhauser

Juni 1927: Hedwig Knott

 

Die neue Eigentümerin erweitert das Wohnhaus und erhöht es um ein Stockwerk.

 

 

muenster 2023

Bergstr. 1
aufgenommen im Juli 2023
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

 

 

Quellen:
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10280, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 60 bis Ende von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10288, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 82 von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster

 

 

 Stand: 06.01.2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Hösl-Gütl Hs.Nr. 17

 

 heute mit  Chorherrenstr. 3 zusammengelegt

 

 

von Claudia Heigl

 

Dieses Haus stand unterhalb des Wirtshauses und wurde 1886 mit dem heutigen Luttner-Anwesen zusammengelegt.

 

Uraufnahme Kopie

 1886 wurde das Haus vom Nachbarn Färber erworben und mit der Hs.Nr. 16
zusammengelegt.
Uraufnahme aus dem Jahr 1827
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München

 

 

 

 

Als erster Besitzer des Hauses ist ein Andreas Gaßner bekannt. Der Weberssohn heiratete 1668 die Münsterer Söldnerstochter Anna Spießl vom Fuchsgütl Hs.Nr. 29.
Das Ehepaar bekommt neun Kinder, von denen nur bei zwei der weitere Lebensweg bekannt ist:
- Sohn Andreas (*1670) heiratet 1697 eine Katharina und wird Tagelöhner in Münster
- Tochter Maria (*1673) übernimmt das Gütl

 

1685 zahlt Andreas an das Kollegiatstift Straubing folgende Abgaben1

- vom Haus              8 Kreuzer 4 Heller
- 15 Eier
- 1 Henne
- 2 Rauchsemmel
- vom Krautgarten  25 Kreuzer 5 Heller

 

 

1695 heiratet Tochter Maria den verwitweten Sebastian Otterbacher und übernimmt das Haus von den Eltern.

Sieben Kinder gehen aus der Ehe hervor, von denen vier im Kindsalter sterben:
- Apollonia (1697-1762), Erbin
- Maria (1705-1782) heiratet 1711 den Kramer Johann Joseph Götz von Münster Nr. 16
- Jakob (*1710) wird 1747 als Nachtwächter und Bürger in Straubing genannt.

 

1731 übernimmt Tochter Apollonia und ihre Bräutigam Andreas Türck das Haus mit dem Krautgarten.
Andreas ist Zimmermann und stammt von Buchhausen bei Schierling.

20 Jahre bleibt das Ehepaar auf dem Anwesen, dann verkaufen sie 1751 die Erbrechtsbehausung mit Stadl, Stall und Garten und den Krautgärtl an Sebastian Bergmayr von Unterzeitldorn und seiner Braut Eva Mauerer von Klingau.2

Die Familie Türck erwirbt im Gegenzug den Helmberghof bei Münster.

 

 

Gassner Besitzer

 

 

Bergmaier Besitzer

 

 

 

Bereits nach zwei Jahren verkaufen die Bergmayr das Haus wieder am 15.11.1755 an Georg und Walburga Hitzinger von Steinach.3
Das Ehepaar hat acht Kinder, von denen alle in Steinach geboren wurden. Zwei sterben bereits im Säuglingsalter.
- Mathias (1739-1818), ist zunächst Schreiner in Steinach und erwirbt 1771 das alte Agsteiner-Anwesen in Münster Nr. 6
- Anna Maria (1743-1809), Hoferbin
- Eva (*1744)
- Ursula (1748-1807) heiratet 1793 den Witwer und Weber Wolfgang Rösl von Steinach Nr. 31
- Johann (*1751)
- Jakob (*1755)

 

1762 vermählt sich Tochter Anna Maria mit dem Schusterssohn Bartholomäus Hösl von Untermiethnach und übernimmt das Anwesen.

 

Es folgt 1789  Sohn Sebastian Hösl, der mit Walburga Schmucker von Münster Nr. 24 verheiratet ist und 1842 Sohn Joseph Hösl. Dieser nimmt die Bauerstochter Katharina Pellkofer von Wolferszell Nr. 9 zur Ehefrau.

 

1872 übernimmt Johanna Hösl das Haus von der Mutter. Sie geht eine Ehe mit dem Bauerssohn Johann Haselbeck von Unterharthof ein.

 

 

Hitzinger Besitzer

 

 

Am 21.04.1873 verkaufen Johann und Johanna Haselbeck das Haus an Klingeis Wolfgang und Theresia, geb. Speiseder. Im Gegenzug erwerben die Haselbeck’s das sog. Duschl-Gütl Hs.Nr. 39. Die vorhandenen Grundstücke (6,5 Tagwerk) werden mit auf das neue Anwesen übertragen.

 

 

Klingeis Besitzer

 

 

 

Fünf Besitzer in drei Jahren

Am 24.04.1883 tauschen Wolfgang u. Therese Klingeis ihr Haus mit Josef Moosmüller gegen dessen Anwesen Nr. 55 (Tassilostr. 14) in Münster.

Am 01.05.1883 kaufen Josef und Babette Schleinkofer das Anwesen mit 1,42 ha.

Am 01.05.1884 erwerben Peter und Maria Groß das Anwesen.

Am 12.03.1886 kauft Peter Sieber das Haus.

 

Schließlich erwirbt am 29.05.1886 der Nachbar Florian Färber das Haus und bricht es weg.

 

 

Damit erlischt die alte Hausnummer 17 und das Grundstück wird mit dem Haus Nr. 16 vereinigt.

 

 

 

 

1 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 140
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 645 I, fol.179‘   Kaufbrief 200 fl 30.09.1751
3 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 645 II, fol.266‘   Kaufbrief 222 fl 15.11.1755

 

 

Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, ins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster

 

Stand: 06.01.2025

 

Das Kramergütl mit realer Kramergerechtigkeit Hs.Nr. 16

 

ab 1890 Hs.Nr. 22, heute Chorherrenstr. 8

 

 

von Claudia Heigl

 

 

Die Besitzer auf diesem Anwesen unterhalb des Wirtshauses, in dem bis Anfang 1900 eine Kramerei war, können bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgt werden.

1886 wurde das ehemalige Hösl-Gütl Hs.Nr. 17 mit dem Haus zusammengelegt.

 

 uraufnahme

 Das Kramergütl Hs.Nr. 16
Uraufnahme1827
Quele: Bayernatlas, Vermessungsverwaltung München

 

 

 

1667 verkauft Thomas Haimerl, Bauer auf dem Harthof, seine Erbrechtsbehausung zu Münster an Balthasar Lackenbauer um 110 Gulden.1

Seine Tochter Katharina mit ihrem Ehemann Wolfgang Sternbauer übernehmen 1673 die „Erbrechtsbehausung mit Stadl und Garten“ um 110 Gulden.2
Wolfgang Sternbauer stammt von Mehrnbach, das liegt im Innkreis, Niederösterreich. Seine Eltern, Balthasar und Susanna Sternbauer, waren dort Bauerseheleute auf dem Sternhof.

1685 ist erstmals eine Kramerei auf den Anwesen nachgewiesen:

Der Weber Wolf Sternbauer zahlt an das Kollegiatstift Straubing folgende Abgaben:3
- vom Haus              10 Kreuzer
- vom Essighandel    1 Schilling
- vom Kramladen      1 Schilling

 

Katharina Sternbauer bringt acht Kinder zur Welt:
- Margaretha *1674
- Mathias (1677-1693)
- Agatha (1679-1680)
- Paul (*1681)
- Agatha (*1683), Hoferbin
- Georg (1686-1690)
- Mathias (*1688)
- Katharina (*1691)

 

Wolfgang Sternbauer verdient seinen Lebensunterhalt als Weber, während die Handlung vermutlich dazu beträgt, das Familieneinkommen noch zusätzlich aufzubessern.

 

Nach seinem Tod übergibt die Witwe 1707 den Hof an ihre Tochter Agatha und deren Ehemann Vitus Götz von Zisterau. Die beiden minderjährigen Kinder Mathias und Katharina erhalten ebenfalls ihren Erbteil.4

 

Lackenbauer Besitzer

 

 

 

1741 übernimmt der Sohn Johann Joseph Götz das Anwesen und heiratet Maria Otterbacher, die Tochter eines Häuslers aus dem Nachbarhaus. Da die Ehe kinderlos bleibt, verkauft das Paar 1781 die Behausung samt Kramergerechtigkeit an Georg Löffler, einem ehemligen Braumeister aus Irlbach und dessen Ehefrau Anna.5

Georg Löffler stammte aus Buchhof bei Haselbach und hatte 1765 in Irlbach Maria Anna La Roi geheiratet. Der Vater der Braut, Johann Ludwig La Roi, war Koch beim Grafen von Santini, General und Gouverneur von Ingolstadt.
Georg, der als Braumeister in der Brauerei Irlbach angestellt gewesen war, zieht im Alter nach Münster. Neben der Kramerhandlung scheint Löffler auch noch Bier ausgeschenkt zu haben, da er auch als Schankwirt bezeichnet wird.
1786 stirbt er ehemalige Braumeister und die Witwe ehelicht den ebenfalls verwitweteten Einwohner Johann Georg Kamerl vom Sandhof.
Auch er scheint den Bierschank übernommen zu haben, da das Ehepaar bei den jeweiligen Sterbeeinträgen als Schankwirte bezeichnet werden.

 

Maria Annas Tochter aus erster Ehe, Anna Maria Löffler heiratet 1789 den Häuslerssohn Johann Michael Musi von Münster und übernimmt den Kramerladen.
Die junge Frau schenkt zwei Kindern das Leben, von denen nur die Tochter  Maria Theresia (1790-1819) überlebt. Die junge Frau stirbt unverheiratet mit 28 Jahren an „Brand“.

 

Nach fünf Ehejahren stirbt die 26-jährige Anna Maria Musi, und der Witwer heiratet die Bauerstochter Anna Maria Schirmbrand aus Agendorf Hs.Nr. 39 (heute Leibl). Diese Ehe bleibt kinderlos

 

Nach dem Tod von Michael Musi geht Anna Maria Musi 1833 nochmals eine Ehe mit dem ebenfalls verwitweten Johann Michael Prommersberger von Münster ein, nachdem dieser seinen Hof in Münster (Hs.Nr. 27, Weiherstr. 1) an seinen Sohn übergeben hat.

1838, nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes, übergibt Anna Maria Prommersberger das Kramergütl samt Holzgrund und Kramergerechtigkeit an ihren Neffen Martin Färber aus Agendorf.

 

Martin hat mit der Müllerstochter Theresia Solleder von der Aichmühl bereits zwei voreheliche Kinder und bekommt nun die Heiratserlaubnis.
Weitere fünf Kinder kommen in der Ehe zur Welt, davon stirbt eine Tochter im Säuglingsalter. Der älteste unehelich geboren Sohn, war ebenfalls kurz nach der Geburt gestorben.
- Joseph (1827-1899) Häusler in Münster Nr. 67, später Hs.Nr. 91
- Karolina (*1839)
- Franz Xaver (1841-1878) stirbt unverheiratet mit 37 Jahren an der Lungensucht
- Johann Baptist (1843-1926), Häusler in Münster Nr. 20 ½
- Florian (1845-1898), Hoferbe

Nach dem Tod der Eltern erben die Kinder den Besitz.

 

 

Loeffler Faerber Besitzer

 

 

1875 übernimmt der jüngste Sohn Florian von seinen Geschwistern den Kramerladen und den gemeinschaftlichen Besitz mit 7,4 ha Grund und ehelicht die Halbbauerstochter Helena Weber von Wolferszell.

 

Gemeinsam erweitern durch Zukauf den Besitz nochmals auf 17,493 ha.
1886 erwerben sie das Nachbarhaus (Hs.Nr. 17) und können so den Hofraum vergrößern.

 

Nach Florians Tod wirtschaftet die Bäuerin alleine weiter. 1910 tauscht Helena Färber das alte Kramerhaus im Dorf gegen die großzügigere Hofstelle des Geithen-Hofes Hs. Nr. 2 (Obermayerstr. 2)  mit dem Darlehenskassenverein.

Der vorhandene Grundbesitz wird auf den neuen Wohnsitz Hs.Nr. 2 übertragen.

 

 

1911 kaufen Lorenz und Karolina Haslbauer das Haus zusammen mit mehreren Grundstücken von der Darlehenskasse, und betreiben die Kramerei weiter.
Das Ehepaar hatte vorher das Gasthaus grüner Kranz gepachtet und war mit der Bierbrauersfamilie Neumayer entfernt verwandt.6

 

Haslbauer Besitzer

 

 

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Handlung der Familie Haslbauer um 1924
Bild: Familie Luttner, Münster

 

 

1926 erwirbt die Bayerische Siedlungs- und Landesbank München den Besitz.

Im Juni 1926 tauschen Alois und Anna Krä ihr Haus Nr. 20 in Ried gegen das Anwesen in Münster, verkaufen es jedoch bereits zwei Wochen später an Alois und Maria Luttner.

Mit diesem Besitzerwechsel wird das Kramergeschäft endgültig aufgegeben.

 

 

Luttner Besitzer

 

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 Das Luttner-Anwesen in den 1930er Jahren.
Bild: Familie Luttner, Münster

 

 

 

 

 

 

1 BayHStA München, Kurbayern Geheimes Landesarchiv 1199, Grenz-, Güter- und Volksbeschreibung Langericht Straubing 1641 – 1799, S. 333
2 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 640 Ib, fol 53   Kaufbrief 16.09.1673
3 BayHStA München, Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius KL 3, Zins- und Stiftbuch, fol. 140
4 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 641, fol 34  Vertrag und Übergabebrief 1707
5 BayHStA München, Briefprotokolle Straubing 648 b, fol.31‘   Kaufbrief 500 fl 29.09.1781 
6 Karolinas Mutter, Amalia, geb. Scheuerer und verh. Schedlbauer, war eine Schwester der Bierbrauersgattin Franziska Neumayer und damit eine Cousine des Bierbrauers Ludwig Neumayer. Ihr Vater Franz Neumayer, war ebenfalls mit der Bierbrauersfamilie Neumayer entfernt verwandt.

 

Weitere Quellen:
BayHStA München, KL Straubing Kollegiatstift St. Jakob und Tiburtius 3, ins- und Stiftbuch 1685
BayHStA München, Hofanlagsbuchhaltung 248, Steuerkonskription der Hofmark Münster 1752
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10279, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 3-59 von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10283, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 69 von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10288, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 82 von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster

 

 

Stand: 06.01.2025

 

 

Das Schwarzenleerhaus Hs.Nr. 67

 

ab 1890 Hs.Nr. 76, heute Falkenfelser Str. 8

 

 

von Claudia Heigl

 

 

Das Grundstück auf dem das Haus errichtet wurde, gehörte ursprünglich zum sog. Pummergütl Hs.Nr. 52 (heute Falkenfelser Str. 13).
1806 verkaufte der damalige Bauer Bartholomäus Pummer das Grundstück um elf Gulden an Maximilian Schwarzer.

 

Uraufnahme2

 Uraufnahme 1827
Quelle: Vermessungsverwaltung München, Bayernatlas

 

 

1828 erhält der Schuster Maximilian Schwarzer die Bewilligung zur Erbauung eines Hauses.

Maximilian ist der Sohn von Schwarzer Maximilian. und Anna Maria, die als Hebamme in Münster tätig ist.
Noch im gleichen Jahr heiratet Maximilian die Metzgerstochter Anna Beer von Pfatter, die ihrer Schwiegermutter als Hebamme zur Hand geht.

Dies dürfte auch der Grund für die Erlaubnis zum Bau eines neuen Hauses gewesen sein.
Eine Hebamme war für eine Dorfgemeinschaft wichtig, heute würde man sagen „systemrelevant“.

 

Da ursprünglich bei dem Haus kein weiterer landwirtschaftlicher Grund dabei war, erhält es die Bezeichnung „Leerhäusl“.
Durch weitere Zukäufe wächst der Grundbesitz schließlich auf 5,6 Tagwerk an.
Das Ehepaar bekommt acht Kinder.

 

Nachdem Maximilian Schwarzer stirbt, übernimmt der älteste Sohn Maximilian Schwarzer im Januar 1858 das kleine Gütl, der eine Ehe mit Katharina Singer von Aholfing eingeht.

Im Dezember 1858 geht das Anwesen an den Bruder Martin Schwarzer, der es aber bereits im Juni 1860 an den Söldner Xaver Geith von Münster Hs. Nr. 2 verkauft.

 

Besitzer Schwarzer

 

 

Das Gütl ist als Mitgift für seine Tochter Walburga Geith gedacht, die im September 1860 den Kramerssohn  Joseph Färber ehelicht.

Das Ehepaar kauft nochmals Grundstücke dazu, so dass das Anwesen auf 6 ha (≙ 17,7 Tagwerk) anwächst.

 

1878 errichten Josef und Walburga Färber ein neues Haus, damals noch etwas außerhalb des ursprünglichen Ortskernes, an der heutigen Parkstettener Straße 9.
Ihren landwirtschaftlichen Grundbesitz übertragen sie auf ihr neues Anwesen.

 

Besitzer Faerber

 

Ihr bisheriges Haus an der Falkenfelser Straße verkaufen sie im September 1890 an Ludwig Magerl.

Ludwig Magerl ist der Sohn von Friedrich Magerl und dessen Ehefrau Katharina Mühlbauer verwitwete Sporrer, die in Münster Hs.Nr. 37 (heute Schiedermeierplatz 1) wohnten.

Im Dezember heiratet er Anna Maria Schütz, die uneheliche Tochter von Franziska Schütz. Diese hat das Mädchen in ihre Ehe mit Peter Bornschlegl mitgebracht.

 

Besitzer Magerl

 

Als 1906 das Nachbaranwesen (Buxengütl Hs.Nr. 46, heute Falkenfelser Str. 10 und 12) zum Verkauf steht, greift Ludwig Magerl zu und erwirbt das größere Grundstück mit Haus.

Sein altes Haus verkauft er 1907 an die Witwe Anna Maria Piendl von Münster Nr. 27 (Weiherstr. 1).

 

1913 heiratet die Witwe in zweiter Ehe den Hirtensohn Karl Decker von Wolferszell.

 

Ortskarte Muenster 186b

Ortskarte Münster Nr. 186 b
Quelle: Vermessungsamt Straubing

 

1926 übergibt sie das kleine Anwesen an ihre Tochter Kreszenz Piendl aus erster Ehe, die mit Albert Edenhofer von Unterzeitldorn verheiratet ist.

 

Besitzer Piendl

 

 

1951 erwirbt das Haus die Rohrproduktenhändlersgattin Fanny Andorfer von Straubing.

 

muenster 2023

Falkenfelser Str. 8
aufgenommen im Juli 2023
Bild: Claudia Heigl

 

 

 

 

 

 

Quellen:
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser u Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach rev Duplikat 1808

StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibbuch zum Häuser und Rustikalsteuerkataster Münster incl Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokoll der Steuergemeinde Münster von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10280, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 60 bis Ende von 1843 – 1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10284, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 70 bis Ende von 1859-1893
StA Landshut, Grundsteuerkataster 10288, Umschreibehefte Münster Hs.Nr. 1 - 82 von 1893 – 1960
Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg, Pfarrmatrikel Pfaffmünster

 

 

Stand. 06.01.2025

 

Das Kiefel-Haus Hs.Nr. 99



heute Götzstr. 4

 

von Claudia Heigl

 

 

Das Grundstück an der Götzstraße war bis 1849 Standort des großen Geigenbauernhofes oder Gmeinwieserhofes. Nach einer Brandkatastrophe im Jahr 1848, bei dem noch weitere drei Höfe und eine Sölde in der Götzstraße abbrennen, wird der Hof außerhalb des Ortes wieder aufgebaut.

 

ortskarte 187h kopie

Ortskarte Steinach Nr. 187h
Quelle: Vermessungsamt Straubing

 

 

Der benachbarte Bauer Hien vom Wastlbauernhof erwirbt daraufhin das ehemaligen Hofgrundstück in der Götzstraße von der Familie Bogner und errichtet darauf ein kleines  Ausnahmshaus.

Nach dem Verkauf des Wastlbauernhofes an die Darlehenskasse erwirbt 1915 die Gutsarbeiterin Kreszenz Kraus das ehemalige Ausnahmshaus von der Bank, das restliche Grundstück bleibt beim Wastlbauernhof, denn schließlich 1919 Max und Franziska Maxreiter erwerben.

 

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1931 kaufen Alfons und Ludwina Kiefel das Grundstück des ehemaligen Geigenbauernhofes von Maxreiter Max und Franziska und errichten hierauf einen Neubau.

Alfons war der Sohn der Schneiderseheleute Maximilian Kiefel und Karolina, geb. Bornschlegl von oberen Dorf Hs.Nr. 91 (heute oberer Kirchenparkplatz).

Das Ehepaar stirbt kinderlos und das Haus erbt die Pflegetochter.

 

 

Kiefl Alfons Besitzer

 

 

 

 

Quelle:
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10587, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 66-Ende, 1906 – 1960

 

Stand: 21.12.2024

Das ehemaliger Weber-Anwesen Hs.Nr. 67

 

 

 1583/1623/1641: Schustersölde am Tonberg - 1699: Gregori-Häusl - 1808: Hs.Nr. 14 Kiefl-Hof - ab 1838: Hs.Nr. 67

 

heute Hafnerstr. 10

 

von Claudia Heigl

 

 

Bei diesem Anwesen dürfte es sich um die „Schustersölde am Thonberg“ gehandelt haben, die bereits 1583 im alten Salbuch der Hofmark Steinach aufgeführt wird.1

Eine Barbara Schuster hatte darauf Erbrecht, d.h. sie hatte das Recht, dass Anwesen weiterzuvererben.

 

Uraufnahme

 Uraufnahme aus dem Jahr 1827. Hier ist das Haus mit der Nr. 68 eingezeichnet.
Quelle: Bay. Vermessungsverwaltung München

 

 

1623 wird den Zimmermann Konrad Erber auf der „Schuster Sölde“ genannt.2

 

1641 besitzt ein Veith Fischer das Erbrecht auf der "Schustersölde am Thonberg".3

 

Als nächsten Besitzer finden wir um 1677 Gregor Echinger in dem Haus. Der Familienname wird abwechselnd mit Ehinger, Ehünger, Eggünger und Eginger geschrieben.
Gregor heiratet 1669 die Bauerstochter Katharina Weidinger von Münster und ist zunächst als Tagelöhner in Wolferszell beheimatet.

Er arbeitet als Tagelöhner im Steinacher „Kaplanhaus“.

Vier Kinder kommen in Wolferszell zur Welt:
- Andreas (1670-1735) heiratet 1693 Eva Riederer (1672-1737) von Steinach. 1686 stellte der Steinacher Hafner Georg Grieneisen ihn bei der Hafnerzunft in Straubing als neuen Lehrling vor.4
Andreas ist zunächst „Maurer“ in Steinach und von 1695-1698 Hafner in Ascha.
- Mathias (1671-1674)
- Thomas (1673-1674)
- Georg (1675-1748) heiratet 1701 die Hafnerstochter Elisabeth Grüneisl und wird auf dem Nachbarhof Hs.Nr. 66 ansässig.

 

Um 1677 zieht die Familie nach Steinach, in das Haus in der Hafnerstraße. Gregor ist hier weiterhin beim Benefiziaten beschäftigt und gleichzeitig Totengräber auf dem Steinacher Friedhof.

In Steinach kommen nochmals drei Kinder zu Welt:
- Markus (1678-1751) heiratet 1705 die Bauerstochter Maria Grimm von Steinach und 1735 Margaretha Hufschmid von Rettenbach. Er übernimmt das Amt des Totengräbers vom Vater.
- Stephan (1681-1751) heiratet 1706 Walburga Leutner von Steinach. Er ist zunächst Pfeiffer in Steinach Nr. 33 und ab 1725 Kramer in Wolferszell Nr. 22
- Eva (*1685) heiratet 1716 in Steinach Georg Knott von Kager b. Loitzendorf

 

Echinger Gregor Besitzer

 

 

 

 

 

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 Das "Weber-Anwesen" 
aufgenommen ca. 1956
Quelle: Archiv f. Heimatgeschichte Steinach

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Tod von Gregor Echinger kommt 1722 August Kiefel auf das Anwesen.
Er ist der Sohn der Schneiders- und Mesnereheleute Christoph und Ursula Kiefel von Gschwendt. Die beiden sind die Stammeltern aller noch heute in Steinach und Münster wohnenden Kiefl/Kiefel-Familien. (siehe Stammtafel Familie Kiefel/Kiefl)

Christopher und Ursula Kiefel werden erstmals bei der Taufe der Tochter Katharina am 12.05.1673 in Gschwendt genannt. Die Herkunft der Familie ist unbekannt.
Sechs Kinder werden insgesamt in Geschwendt geboren:
- Katharina (*1673) heiratet 1710 in Steinach den Färbergesell Adam Wunderlich von Leipzig in Sachsen.
- Maria (*1675)
- August (*1676)
- Magdalena (*1681)
- August (1683-1767), Schneider in Bärnzell, Unterniedersteinach und Steinach
- Mathias (1687-1729) Schneider und Mesner in Gschwendt

 

 

August hatte 1711 die Söldnerstochter Walburga Kienberger von Völling geheiratet. Er wohnte zunächst in Bärnzell, später in Unterniedersteinach, bis er 1722 das Haus in Steinach erwirbt.
Sein Einkommen hat er durch das Schneiderhandwerk.
Sieben Kinder sind von dem Ehepaar bekannt, von denen jedoch sechs unmittelbar bei der Geburt oder als Säuglinge sterben. Nur die älteste Tochter scheint das Erwachsenenalter erreicht zu haben:
Anna Maria (*1713 in Bärnzell) heiratet 1737 in Steinach Andreas Breiteneichinger von Wetzelsberg. Ihr weiterer Lebensweg ist unbekannt.

 

 Kiefel August Besitzer

 

 

Ca. 1764 übernimmt Augusts Großneffe Johann Kiefel das Haus in Steinach, der die Schmiedstochter Maria Eva Brandl von Steinach heiratet.
Der Ehe entstammen neun Kinder, von denen nur vier das Kindsalter überleben:
- Mathias (*1775), heiratet 1799 die Mesnerstochter Maria Walburga Krieger vom Kapflberg und übernimmt das Mesneramt vom Schwiegervater auf dem Kapflberg
- Joseph (*1778)
- Magdalena (1780-1821), bleibt unverheiratet. 1808 bringt sie einen unehelichen Sohn zur Welt, der jedoch nach vier Monaten stirbt
- Anna Maria heiratet 1801 den Bader Bartholomäus Knaup von Münster

 

Nach dem Tod der Ehefrau geht Johann nochmals eine Ehe mit der Söldnerstochter Katharina Sixt von Wollersdorf ein. Hier kommen nochmals drei Kinder zur Welt, von denen zwei das Erwachsenenalter erreichen:
- Johann Baptist (1786-1866), Hoferbe
- Franz (1787-1857) ist mit Johanna Mathon verheiratet und wird Landkrämer in Steinach

 

1805 übernimmt Sohn Johann Baptist Kiefel jun. das Gütl vom Vater und heiratet ein Jahr später die Zimmermannstochter Anna Maria Aigner von Steinach.

Von ihren fünf Kindern sterben zwei im Säuglingsalter:
- Katharina (*1808) heiratet 1837 den Wagner Jakob Lang von Gschwendt
- Magdalena (1815-1875) heiratet 1838 den Maurer Johann Schmidbauer von Steinach Nr. 35 und in zweiter Ehe 1840 Jakob Bielmeier.
- Anna Maria (1819-1887), Hoferbin

 

Die jüngste Tochter Anna Maria bringt 1839 mit 20 Jahren einen unehelichen Sohn zur Welt, der auf den Namen Ludwig getauft wird. Vater des Kindes ist der Bauerssohn Martin Söldner von Wolferszell Nr. 15.

 

Als der Bub acht Jahre alt ist, heiratet sie 1847 den Söldnerssohn Paul Drechsler von Zinzenzell und übernimmt das Anwesen in Steinach von ihren Eltern.
Auch Paul Drechsler hat einen unehelichen Sohn, namens Joseph, der 1845 geboren worden war.
Im Gegensatz zu seinem Stiefbruder trägt Joseph den Familiennamen seines Vaters Drechsler, während Ludwig den Familiennamen seiner Mutter – Kiefel – bekommt.
(Siehe hierzu uneheliche Kinder)


Paul Drechsler zieht mit seinem Sohn nach Steinach und übt ebenfalls das Schneiderhandwerk aus.

Joseph Drechsler studiert Theologie und erhält am 27.03.1873 in Eichstätt die Priesterweihe. Am 16. April feiert er im Steinacher Schlosshof seine Primiz und wird Expositus zu Abertshausen (bei Heideck).
Nachdem er an Lungensucht erkrankt, kommt er nach Steinach ins Elternhaus zurück und stirbt hier 1878 im Alter von 33 Jahren. Schlicht schreibt über ihn: „Gestorben zu Steinach und unter Geleit von 14 Geistlichen dahier begraben den 14. April, sein Grab ist an der Seite des Pfarrers Pentner.“5

Das zu dieser Zeit ein unehelich geborenes Kind zum Priester geweiht wird, ist ungewöhnlich.
Nach dem damaligen kanonischen Recht, war es Männern, die unehelich geboren waren, grundsätzlich untersagt, in den Klerikerstand aufgenommen zu werden.
Es gab jedoch die Möglichkeit, einen Dispens (Ausnahmeerlaubnis) von dieser Regel zu erhalten. Solche Dispensationen konnten vom Bischof oder dem Heiligen Stuhl gewährt werden, wenn die betreffende Person als würdig erachtet wurde.

Wahrscheinlich hatte er in dem Steinacher Pfarrer Georg Pentner einen Fürsprecher, der sich dem Jungen annahm.

 

Sein Stiefbruder Ludwig Kiefel heiratet 1864 die Jägerstochter Margaretha Ring von Schönstein und lässt sich dort als Häusler und Musiker nieder.
Sechs Kinder kommen in Schönstein zur Welt:
- Johann (*1864) heiratet 1887 Helena Mundan von Wolferszell und wird Schneider in Steinach
- Anna Maria (*1865) heiratet 1898 den Schlossbaumann Ulrich Lankes von Steinach
- Joseph (*1867) heiratet 1894 Anna Hien vom Berghof und wird Tagelöhner in Steinach
- Ludwig (1868-1871)
- Maximilian (1870-1950), heiratet 1894 Karolina Bornschlegl von Münster. Er baut das Haus Nr. 91 in Steinach und verdient als Schneider seinen Lebensunterhalt.
- Ludwig (*+1872)

 

Als Margaretha im Juni 1872 im Alter von knapp 29 Jahren an der Lungenschwindsucht stirbt, heiratet der Witwer zwei Monate später die Halbbauerstochter Katharina Sonnleitner von Oberbühl.

Sie schenkt nochmals zehn Kindern das Leben:
- Ludwig (*1873 in Schönstein)
- Rupert (*1874 in Schönstein)
- Franz Xaver (*1875 in Steinach)
- Katharina (1877-1955), Hoferbin
- Karl (*1878-1880)
- Theresia (*1880 in Steinach)
- Karl (*1881 in Steinach), verheiratet mit einer Maria Seidl, ist 1915 Brauereiarbeiter in München6
- Ferdinand (1882-1883)
- Ferdinand (*1884 in Steinach)
- Anna (*1887 in Steinach)

 

 

Kiefel Johann Besitzer

 

 


Am 09.08.1872 übernehmen Ludwig und Katharina Kiefel das Anwesen in Steinach von Ludwigs Mutter Anna Maria Drechsler, bleiben aber vorerst noch in Schönstein wohnen. Ihre ersten beiden Kinder kommen noch in Schönstein zur Welt, dann zieht die Familie um 1875 nach Steinach.

Die hochschwangere Katharina Kiefel stirbt kurz vor der Geburt des elften Kindes am 25. Januar 1890 um ½ 1 Uhr mittags. Georg Pentner schreibt hierzu in das Sterbebuch: „Hatte am 24. Januar nachmittags gewaschen, sich in das Wasser gestellt, worauf nachts das Geblüt losbrach und das starke Weib starb. Das Kind, das nach 14 Tagen hätte geboren werden dürfen, wurde nicht aus dem Leib genommen, da es nach Aussage des Arztes schon Tod war.“

 

 

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 Das Weber-Anwesen im Winter 1940
Quelle: Max Hiegeist, Hoerabach

 

 

Ihre älteste Tochter Katharina, die bei dem Tod der Mutter 13 Jahre alt war, erbt später das Anwesen und heiratet 1900 Alfons Weber von Konzell.
Katharina schenkt sieben Kindern das Leben, von denen drei klein sterben:
- Alfons (*+ 1901)
- Rupert (*+ 1902)
- Alfons (*1903) heiratet 1929 in München Hedwig Weichslbauer
- Karl (1905-1980), Hoferbe
- Barbara (1907-1911)
- Theres (*1909) heiratet 1930 in München
- Anna (*1911-1920) stirbt mit neun Jahren an einer Bauchfellentzündung

 

Als Alfons Weber 1915 an einem Lungenleiden stirbt, geht Katharina 1917 nochmals eine Ehe mit dem ebenfalls verwitweten Joseph Zeindlmeier von dem benachbarten Schreineranwesen Hs.Nr. 49 ein.
Der Witwer hat ebenfalls eine große Kinderschar, von denen jedoch die Älteren bereits erwachsen sind. Die drei Jüngeren dürften noch mit ihm mitgezogen sein.

Im Dezember 1917 kommt nochmals ein gemeinsamer Sohn namens Joseph Zeindlmeier zur Welt, der seit dem 2. Weltkrieg als vermisst gilt.

 

 

Weber Besitzer

 

 

Das Anwesen erbt schließlich 1947 Sohn Karl Weber, der bereits 1931 in München geheiratet hatte.

 

 

 

1 Schlicht Josef, Die Geschichte von Steinach, 1908, „Stift-, Kasten- und Salbuch über Schloß und Hofmarch Steinach 1583“
2 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Untertanen der Hofmark Steinach 1623
3 Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Gilt und Ausstandregister der Untertanen zu Steinach 1641
4 Stadtarchiv Straubing, Rep. II, Abt. 1dd1, Nr. 15, Protokollbuch der Hafner
5 Steinach - Ein niederbayrisches Geschichtsbild von Joseph Schlicht, erschienen am 15.01.1883 (Nr.3) im Straubinger Tagblatt
6 BayHStA München; Abteilung IV Kriegsarchiv. Kriegstammrollen, 1914-1918; Band: 21199. Kriegsstammrolle: Bd. 1, Bayer. Reserve-Infanterie-Regiment No. 2

 

weitere Quellen:

Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Stiftregister der Hofmark Steinach 1691
Archiv für Heimatgeschichte Steinach, Landsteuer der Hofmark Steinach 1699
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 248, Konskription der Untertanen der Hofmark Steinach 1752
BayHStA München, Kurbayern Hofkammer, Hofanlagsbuchhaltung Band 514, Hofanlagsbuch der Hofmark Steinach 1760
StA Landshut, Rentamt Straubing B78, Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1808
StA Landshut, Rentamt Straubing B79, Umschreibebuch zum Häuser- und Rustikalsteuerkataster d. Steuerdistriktes Münster incl. Steinach 1814-1843
Vermessungsamt Straubing, Liquidationsprotokolle der Steuergemeinde Steinach von 1838
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127) 10579, Umschreibehefte zum Urkataster  der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 1 – 72, 1843-1859
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10583, Umschreibehefte zum 1. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 56 - Ende, 1859 – 1906
StA Landshut, Grundsteuerkataster (Rep.127 10587, Umschreibehefte zum 2. Renov. Kataster der Gemarkung Steinach Hs.Nr. 66-Ende, 1906 – 1960

 

 

aktualisiert: 24.04.2025